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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Svensson - Tabak
*Svensson, Fanny, dän. Romanschriftstellerin, geb. 14. Okt. 1836 zu Tönning, wo ihr Vater Beamter war und sie mit zwei Schwestern (Ivar Ring und Thekla Iuel-Krone, die sich ebenfalls in der Litteratur einen Namen gemacht haben) aufwuchs. Nach flüchtigen journalistischen Versuchen trat sie mit einigen durch Geist und Anmut ausgezeichneten Romanen auf, die sie endlich zu einem Liebling der Lesemelt machten. Es sind: ^ma1i6 Var^um« (1862), IdsIvlH ^icwi« (1868), ^idi-i F« (1870), ihr bestes Werk. Mit ihren beiden Schwestern hat sie unter anderm aucheinigedramatische Arbeltenherausgegeben.
Sverdrup, Johan, norweg. Politiker, nahm im Juli 1889 seine Entlassung als Staatsminister, da o.r nicht mehr die Mehrheit im Storthing besaß. Im März 1890 lehnte das Storthing auch die^Vewilligung einer Pension für S. ab, dem aber die in frühern Jahren bewilligte Nationalbelohnung von 6000 Kronen jährlich blieb.
"Svetlä (irr. sivjettlah), Karoline (Pseudonym für
geb. 1830 zu Prag, ließ 1858 ihre erste Novelle: »Doppeltes Erwachen, erscheinen «.bereicherte seitdemdie tschechische Litteratur mit einigen fünfzig Romanen u.
Erzählungen, zu denen sie den Stoff zumeist, und mit vielem Glück, aus dem Volksleben, daneben auch aus der modernen Gesellschaft schöpfte. Ihre besten Werke sind: »Die erste Tschechin« (1861); »Einige Blätter aus der Familienchronik« (1862); ^Das Kreuz am Bach« (1868); »DerDorfromaw <1869); .Frantina« (1870); »Der schwarze Peter« (1871); »Der Atheist« l1873); »Die selige Barbara« (1873). Auch als pädagogische Schriftstellerin ist sie aufgetreten.
^Swietochowsti (spr. swicn-), Alexander, poln.
Schriftsteller, Pseudonym Wladislaw Okonski, geb.l 849, wurde 1876 auf der Universität Leipzig promov tert und ist seit 1880 Leiter der in Warschau erscheinenden politisch-litterarischen Wochenschrift »I^^väa.«.
Außer geist-und humorvollen Novellen (»Karl Krug«,' Chawa Rubin«, »Damian Eapenko« u. a.) verfaßte cr auch einige Dramen (»Die Unschuldigen«, »Vater Makary«, »Die Schöne«, Aspasia«) und vermischte
Schriften, wie: »Über den Epikureismus«, »Gedmu ken eines Pessimisten«, »Aus dem Volksleben« (deutsch in Reclams "Universalbibliothek«), »Voltaire^ u. a.
Sybcl, Heinrich von, Geschichtschreiber, ueröffent' lichte noch: ^Die Begründung des Deutschen Reiche durch Wilhelm I., vorn'ehmlich nach preußischen Staatsakten« (Münch. 1889-90, 5 Bde.).
Sydenham, Thomas, Arzt. Vgl. noch Picard, 5-).. 8«. vie. 86« <^uvi'68 (Par. 1889).
^SymundS(spr.sslmmendZ),IohnAddington,engl.
Dichter und Kulturhistoriker, geb. 5. Okt. 1840 zu Bristol, studierte in Oxford, hielt sich wiederholt in Italien auf, wo ersich eingehenden Kunst'und Kulturstudien widmete, und ließ sich später aus Gesundheits. rücksichten in Davos (Graubünden) nieder. Sein Hauptwerk ist die ^Nenki^ä.nc'e in It^)-« (1875-1886, 7 Bde.), eine umfassende Darstellung des Zeitalters der Renaissance in Italien, von der die beiden letzten Bände die katholische Reaktion behandeln.
Außerdem veröffentlichte er: »Introciuction to tli^ 8wll^ ot' Vant6« (1872); »8tuäie8 on tk6 <3r66k P06t8« (2. Aufl. 1877-79, 2 Bde.); '8Iv6tck68 in Iwi^ :^nä (^i'66C6 (1874); »8k6tod68 änä «wäiesW IW1^«(1879); »IW1wid^v^8«(1883); »81^ke d>P61'68 Pl6li6C^8ü;01'8 in tiis I^n^iisli äi'ÄMK« (1884)
und mehrere Bände Gedichte: »Hlki^mooäti« (1878>, »Ko^v anä oiä« (1880), »^nimi ii^ura« (1882), »Va^adunäuli lideilu«« (1884),»Wiu6, -vvomen anä 8UNA; in6äin.6v^I 80HF8« (1884) sowie eine Übersetzung der Sonette von Michelangelo und T. Campanella (1878). Für das Sammelwerk »Nn Aiisk M6il ot' Ititwrs« bearbeitete er die Biographien von Shelley (1878) und Phil. Sidney (1886).
Syrien, Forschungsreisen, s.Asien(Bd.17,S.62).
Szapary, 2) Julius, Graf von, ungar. Staats mann, übernahm nach seinem Rücktritt vom Finanz.
Ministerium (1887) das Portefeuille des Ackerbaues und trat im März 1890 alt Tiszas Stelle an die Spitze des Ministeriums.
" Szmrdät (spr. ssun-. auch V ü d ö s k ö genannt), Badeort im ungar. Komitat Neutra, unweit Szenicz, mit einer alkalisch - muriatischen Schwefelquelle.
T.
Tabak. Zur Bestimmung des Nikotingehalts imprägniert man im Mörser 20 A grob gepulverten T. mit einer alkoholischen Ätznatronlösung und extrahiert das lockere Pulver mit Äther. Von dem Auszug wird der Äther vorsichtig abdestilliert, der Rückstand mit sehr verdünnter Natronlauge versetzt und das Nikotin im Wasserdampfstrom abdestilliert. Das Destillat titriert man mit Schwefelsäure. 40 A 80g sättigen 162 A Nikotin. Die Fälschungen im Tabakshandel bestehen hauptsächlich in der Unterschiebung schlechterer Sorten für bessere, in der Verwendung von Blättern andrer Gewächse, in der sogen.
Verbesserung durch Zusätze fremder Stoffe und teilweise Auslaugung des Tabaks, endlich in der Gewichtsvermehrung durch Zusatz indifferenter Stoffe.
Die Unterschiebung geringerer Tabakssorten für bessere ist nur vom Fachmann zu beurteilen, und auch dieser gelangt leicht zu unrichtigen Urteilen. Fremde Blatter (Runkelrübe, Ampfer, Kartoffel, Zichorie,
werden nicht in dem Umfang als Verfälschungsmittel
benutzt, wie man im Publikum häusig voraussetzt.
Kirschen-, Rosen- und Weichselkirschblätter sind im Gesetz, betreffend die Besteuerung des Tabaks, als erlaubte Zusätze aufgeführt. Zur Erkennung der Blä't^ ter dient das Mikroskop, welches jedenfalls die Tabaksblättervonandern Blättern sicher zuunterscheideil gestattet. Handelt es sich nicht um nikotinfreie Tabakspräparate, so zieht man die verdächtige Vlattsub' stanz mit schwach schwefelsäurehaltigem Wasser auc> und versetzt den nicht gar zu verdünnten Auszug mit einigen Tropfen neutraler Kaliumquecksilberjodidlösung. Nur wenn Tabaksblätter vorlagen, entsteht hierbei eine starke Trübung oder ein gelblichweißer Niederschlag von Nilotinquecksilberjodid. Die erwähnte Verbesserung des Tabaks wird in sehr ausgedehntem Umfang betrieben und als Sau eieren bezeichnet. Man benutzt meist alkoholische Auszüge! aromatischer Pflanzenstoffe, u. da, wie es scheint, nur solche Pflanzellstoffe angewandt werden, welche auf die Gesundheit nicht nachteilig einwirken, so ist gegen diese Manipulation kaum etwas einzuwenden. Zur