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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Wahuma - Wald
Strafrechts und Gefängmswesen«. erschienen in 3 Bänden (Wien 1874-82).
"Wallumn, ein vermutlich den Galla oder Massai ursprünglich angehöriger Volksstamm im Welten und AW. des Victoria Nyanza verbreitet, in Karagwe und Unjoro eine herrschende Stellung einnehmend, wahrend die W. in Uganda in untergeordneter Siel' lung abgeson^ t von der übrigen Bevölkerung leben, von welcher ste sich durch größere Regelmäßigkeit der <>)esichtszüge und ihr Hirtenleben unterscheiden.
"Wakamatlu, Hauptstadt der javan. Provinz Iwashiro, im zentralen Teil der Insel Nippon, westlich des Ir.awashirosees, mit l^«l) ^i6,l50 Einw., war irüher die Residenz eines Daimio, welcher auf einem Hügel nahe der Etadt in einem Schloß residierte, das 1868 geschleift wurde, nach der Belagerung d?r Stadt, durch welche dieselbe außerordentlich litt.
Die hiesige Lackindustrie ist auch im Ausland berühmt.
In der Nähe das Bad Higashiyama mit indifferenten Quellen von 50-55" C.
^Watayama, Hauptstadt der javan. Provinz Kii oder Kishiu, im südwestlichsten Teil der Insel Nip' pon. am linken Ufer des Joshino-gawa, unfern von dessen Mündung in die Linjhotenstraße, und am Ausgangspunkt der Eisenbahn nach Osaka, hat (iW?) 54,868 Einw., war früher Sitz eines Daimio.
Wald. Die Frage, ob und in welchem Grade der W. einen Einfluß auf die atmosphärischen Niederschlage aucübt. ist ebensowohl für die Meteorologie wie auch für das praktische ^eben (Land- und Forstwirtschaft) von großer Bedeutung. Eine Reihe von darauf bezüglichen Untersuchungen hat viel Material zusammengebracht, doch ist dasselbe noch nicht ausreichend, um schon jetzt eine endgültige Antwort auf diese wichtige Frage geben zu können. Nach verheerenden Überschwemmungen, wie sie z B. im Spätherbst und im Dezember 1882 in Österreich und im südwestlichen Deutschland aufgetreten sind, ist die allgemeine Aufmerksamkeit immer wieder von neuem darauf gerichtet, ob derartige Wasserschäden nicht wenigstens zum Teil durch starkes Abholzen der Wälder, besonders in den Gebirgen, hervorgebracht sind.
Die Ansichten hierüber sind verschieden, und die sich dabei ergebenden Gegensätze haben ihren Grund darin, daß Beobachtungen, durch welche der Einfluß des Waldes derart bestimmt werden könnte, schwer anzustellen ftnd, wsil die erforderlichen äußern Verhältnisse selten vorhanden sind. Es ist nämlich nötig, den mittlern Regenfall in einerundderselben Gegend von nicht zu kleiner Ausdehnung im bewaldeten und nichtbewaldeten Zustand, also etwa vor und nach ihrer Entwaldung oder vor und nach ihrer Bewaldung, festzustellen. Die ältern Kulturstaaten bieten dazu selten Gelegenheit, doch finden sich zuweilen außerhalb Europas Verhältnisse, welche solche Beobachtungen möglich machen, und sind auch in der That dazu benutzt worden, um darauf bezügliche Untersuchungen anzustellen. Die dabei erhaltenen Resultate sind aber wegen der fremdartigen Einflüsse, welche sich nicht leicht in Rechnung ziehen lassen, bis jetzt nicht entscheidend gewesen.
Hervorzuheben sind zum Teil die Arbeiten über die Regenbeobachtungen von Gannet, welche sich auf Gebiete der Vereinigten Staaten von Nord-amerika beziehen, in denen eine wesentliche Änderung ihrer Vegetation, sei es durch Aufforstung oder Ent.
Waldung, fei es durch Kultivierung des Bodens, eingetreten ist. Hat eine kontinuierliche Änderung der Vegetation stattgefunden, und wird dadurch ein Einfluß ans die Regenmcna,? «insgeübt, so mnsnc dieser
s sich in den gemessenen Niederschlägen offenbaren.
! Die Präriereaion, welche Iowa sowie die größten! Teile von Missouri, Minnesota und Illinois umfaßt,> hat in den letzten 30 Jahren durch Aufforstung einen! Waldbestand erhalten, der dieser Gegend früher fehlte;! dagegen hat ^)hio gegenwärtig nur etwa noch den! zehnten Teilseinesfrühern Waldreichtums.undebcnso ist Massachusetts. Connecticut, New Jork und andre Gebiete allmählich fast ganz entwaldet. Andre Ver änderungen sind im Westen der Vereinigten Staaten eingetreten, wo Neh Ku turlänvereien außerordentlich ausgedehnt haben, und wo von den Bewohnern allge mein angenommen wird, daß durch die Kulturdes Bodens die jährliche Niederschlagsmengeeine wesentliche Zunahme erfahren habe. Die direkten Regenbeobachtungen in allen den Gebieten, in welchen diese Veränderungen stattgefunden, führen nach Gannet zu dem Resultat, daß Abholzung Aufforstung oder Kultivierung eines Landes keinen merklichen Einfluß guj die Menge des Niederschlags haben. Zu demselben Schluß führen auch die Beobachtungen, welche in der algerischen Provinz Konstantine, in welcher in ein zelnen Gegei den bedeutende Entwaldungen, in andern wieder Aufforstungen stattgefunden haben, von 18' 0 bis 1875 angestellt sind, und aus denen sich er! gibt, daß die Größe der Niederschlage vor und nach' der Entwaldung sowie vor und nach der Aufforstung keinen wesentlichen Unterschied zeigen.
Das gerade entgegengesetzte Resultat ergaben die Beobachtungen von Blanford in den südlichen Zew tralvrovinzen Indiens, wo auf einem Gebiet von ca.
5 61,000 engl. QMeilen, das früher entwaldet wurde, und das sich allmählich wieder größtenteils mit W.z bedeckt hat, sowohl während der Zeit seiner Entwall duna. als auch später eine größere Anzadl von Regen stationen in Thätigkeit waren. Vor 1875 wurden die Näloer von den Eingebornen vernichtet, und das! Land war, soweit es unkultiviert war, eine steinige! Fläche. Seit 1875 ist der Vernichtung der Wälder! durch die Regierung Einhaltgethan, und seitdem haben! sich etwa fünf Sechstel der Fläche wieder mit W. be.
! deckt. Da sowohl für die Zeit, in welcher dieses Ge, biet vom W. entblößt, wie auch später, als wie! der Bewaldung eingetreten war, Regenbeobachtungen! vorliegen, so konnte ermittelt werden, ob eine Zu^^ nähme der Regenmenge mit der Zunahme der Ve waldung eingetreten war oder nicht. Um dabei von einer ev.nt. Änderung in der Größe des Negenfalles während der verschiedenen Zeitperioden unabhängig zu sein, wurde die während der Entwaldung und während der Wiederbewaldung gefallene Regenmenge, mit der außerhalb dieses Gebiets in derselben Zeit^ beobachteten verglichen, und es ergab sich, daß, wäh' rend die Wälder wieder geschützt waren, in der Waldregion eine Zunahme von 12 Proz. der mittlern Regenmenge eingetreten war. Außerdem ergab es, sich, daß seit 1875^ dem Beginn der Wiederbewaldung,! eine fortschreitende Zunahme des Regenfalles vorhaw! den war, während sich derselbe über ganz Indien sehr konstant hielt. Infolgedessen würden die Beobach. tungen in Indien zu dem Schluß führen, daß der W. wenigstens in dem Klima eines heißen Landes wie Ind en eine Zunahme des Regenfalles bewirkt.
^ Welches von diesen beiden verschiedenen Resultaten die allgemeinen Verhältnisse über den Einfluß des Waldes auf die Größe der Niederschlage richtig darstellt, muß vorläufig dahingestellt 'leiden. Gegen die Beobachtungen m den Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Algerien lann em Einwand erhoben werden, welcher bei den von Blanford in Indien