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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Berenhorst; Berenice; Berenice (Stadt); Berent; Beresford

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Berenhorst – Beresford

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Berenger (Joseph Maria Adolf von)'

forestale, ossia dell’ antica storia e giurisprudenza forestale in Italia» (Treviso und Vened. 1859–63), hierzu ein durch Zusätze bereicherter Auszug «Saggio storico della legislazione Veneta forestale dal secolo VII al XIX» (Vened. 1863) und 1867 ein Inhaltsverzeichnis. Außerdem schrieb er namentlich: «Il seccume del gelso (chraenosis mori) coll’ esposizione di una nuova teoria dell‘ entofiteusi» (Padua 1847), «Il dinamismo della vegetazione: saggio di filosofia botanico-agraria» (Verona 1853), «Paradossi forestali esaminati e discussi da un’ ispettore generale dei boschi» (Prato 1869), «Nuovo metodo di tassare la consistenza ed assestare l’economia dei boschi» (Forli 1871; deutsch im «Tharander Jahrbuch», Bd. 25), «Guida per il coltivatore di vivai boschivi con cenni preliminari e note sulla materia forestale» (1. u. 2. Aufl., Flor. und Rom 1880), «Relazione sul pineto di Ravenna» (1880), «Selvicoltura. Trattato scritto per uso degli agenti forestali, ingegneri e possidenti di boschi etc.» (Neap. 1887).

Berenhorst, Georg Heinr. von, Militärschriftsteller, geb. 26. Okt. 1733 zu Sandersleben in Anhalt, war ein natürlicher Sohn des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Als Lieutenant trat er 1748 bei dem Infanterieregiment von Anhalt in preuß. Dienste. Schon 1757 ward er Brigademajor im Generalstabe des Prinzen Heinrich von Preußen und 1759 Adjutant Friedrichs d. Gr. Nach dem Siebenjährigen Kriege lebte er am Hofe des Fürsten von Anhalt-Dessau und ging mit diesem, später mit dem Prinzen Johann Georg, auf Reisen nach Frankreich, Italien und England. B. bekleidete mehrere Ämter am Hofe, wurde 1780 Oberhofmeister des Erbprinzen und legte 1790 seine Ämter nieder. Er starb 30. Okt. 1814. Sein berühmtes Werk «Betrachtungen über die Kriegskunst, ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigkeit» (Lpz. 1797–99; 3. Aufl. 1827) ist eine bittere Kritik des damaligen Kriegssystems. Im Keime findet man hierin die Ideen der Volksbewaffnung, des Dienstes im Heere als Erziehung des Volks, selbst die der an keine Magazine gebundenen Kriegführung Napoleons; ein neues System hat er indessen nicht aufgestellt. Auch seine «Aphorismen» (anonym, Lpz. 1805) sowie «Aus B.s Nachlaß» (Abteil. 1, Dessau 1845) verdienen Erwähnung.

Berenīce (Berenīke), verschiedene Städte des Altertums. Die wichtigste, B. am Roten Meere, unter dem 24.° nördl. Br., in der Nähe des heutigen Ras Benaß, wurde von Ptolemäus II. Philadelphus gegründet und nach dessen Mutter B. genannt. Der heutige Name des Ortes, mit einer Tempelruine aus griech.-röm. Zeit, ist Siketat el-Kebir. Dieses B. war berühmt als einer der bedeutendsten Häfen, zu welchem eine alte Stationsstraße von Koptos (beim heutigen Kenneh) durch die Wüste führte. Die Stationen werden von Plinius und im Itinerarium Antonini angegeben und sind von R. E. Colston wieder aufgefunden worden.

B. in Kyrenaika, nach der Königin Berenice II. genannt, war die westlichste unter den die Pentapolis bildenden Städten; früher hieß die Stadt Hesperis. In der röm. Kaiserzeit war B. meist von Juden bewohnt, unter Kaiser Justinian wurde es neu befestigt und mit Bädern versehen. Nach V. wurde ganz Kyrenaika dichterisch Berenicis genannt. Überreste der Stadt finden sich noch bei dem heutigen Bengasi (s. d.). ↔

Berenīce (Berenīke; mittellat. Veronica; macedon. für Pherenike, d.i. Siegbringerin), ein häufiger griech. Frauenname, besonders bekannt als Name mehrerer Ptolemäerinnen.

B. I., Tochter des Lagus, war früher mit einem Macedonier Philippus vermählt und gebar dem Ptolemäus Soter den Ptolemäus II. Philadelphus I., die Arsinoe II., den Argäus und die Philotera.

B. II., Tochter des Ptolemäus II. Philadelphus I. und der Arsinoe I., der Tochter des Lysimachus, wurde mit Antiochus II. von Syrien vermählt und nach dessen Tode von Laodice, seiner ersten Gemahlin, ermordet.

B. III., Gemahlin des Ptolemäus III. Euergetes I., war die Tochter des Magas, Königs von Kyrene, des Sohnes der B. I. von Philippus. Sie ließ ihren ersten Bräutigam, den schönen Demetrius, weil er ein ehebrecherisches Verhältnis mit ihrer Mutter angeknüpft hatte, ermorden. Als Weihgeschcnk für die großen Siege ihres Gemahls in Asien brachte sie der Aphrodite ihr schönes Haupthaar dar, das Kallimachos und Catullus besungen haben. Als das Haar am andern Morgen aus dem Tempel verschwunden war, erklärte der Astronom Konon von Samos, es sei von den Göttern als Sternbild an den Himmel versetzt worden. Hiernach wurde eine Sterngruppe in der Nähe des Löwen Berenices Haupthaar (Coma Berenices) genannt. B. überlebte ihren Gemahl und ward von einem Günstling ihres Sohnes Ptolemäus Philopator I. ermordet.

B. IV., Gemahlin des Ptolemäus IV. Alexander I.

B. V., Tochter des Ptolemäus XIII. Auletes.

B. VI., Gemahlin des Mithridates, ward, als Lucullus diesen 72 v.Chr. besiegt hatte, ebenso wie dessen andere Gemahlin Monime und dessen Schwestern Roxane und Statira, getötet, damit sie nicht in die Gewalt der Römer fielen.

Der Name B. ist ferner in der Familie Herodes des Großen häufig, dessen Sohn Aristobulus die B., Tochter seiner Tante Salome, der Schwester des Herodes, heiratete. Aus dieser Ehe stammte Agrippa, dessen Tochter B. seinen Bruder Herodes, Herrscher von Chalcis in Syrien, heiratete und später Geliebte des Kaisers Titus wurde. Des Agrippa andere Tochter Mariamne hatte vom Jul. Archelaus wiederum eine B. zur Tochter.

Berent. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Danzig, hat 1236,89 qkm, (1890) 45947 (22488 männl., 23459 weibl.) E., 2 Städte, 108 Landgemeinden und 71 Gutsbezirke. –

2) Kreisstadt im Kreis B., am Ursprunge der Ferse, 53 km südwestlich von Danzig, an der Nebenlinie Hohenstein-B. (53 km) der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Zoll- und Steueramtes erster Klasse, Amtsgerichts (Landgericht Danzig), hat (1890) 4299 E., Post zweiter Klasse, Telegraph, kath. Kirche und Begräbniskapelle, evang. Kirche, Synagoge, königl. Progymnasium, königlich kath. Schullehrerseminar, eine kath. höhere Privatmädchenschule im Vincentinerinnenkonvent, kath. höhere (Marienstift) und eine evang. Mädchenschule; ferner Konsumverein, Schnupftabak- und Essigfabrik, Bierbrauerei.

Beresford (spr. bérresförrd), William Carr, Viscount, brit. General, natürlicher Sohn des George de la Poer, ersten Marquis von Waterford, geb. 2. Okt. 1768, trat 1785 als Fähnrich in die brit. Armee, diente in Neuschottland bis 1790, wo er bei einer Jagd ein Auge verlor, war bei der Expedition gegen Toulon, dann auf Corsica, 1795 in Westindien,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 749.