Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

155
Cherchell - Cherson
(1889), "Ull6 ^3.36111-6" (1890), "1,9. r6vanc1i6 ä6
^086p1i ^oii-ei" (1892) u. a. Iui Dez. 1881 wurde
(5. Mitglied der Franzosischen Akademie.
Cherchell, Stadt in Algerien, s. ^cherschel.
vkoroksx 1a. tsinine (frz., spr. schärscheh la
famm), s. Oü 63t Ia teinmL.
Cherem (hebr.), s. Kirchenbann. ^S. 5273.).
Cherentes, s. Amerikanische Nasse (Bd. 1,
Eheribon, s. Tscheribon.^ lPascha.
Cherif Pascha, ägypt. Staatsmann, s.Scherif
vkerniss, s. Tannenlans.
OkVrnV5iä2.V, s. Afterskorpione.
In-
dianerstamln, in histor. Zeiten zu beiden Seiten der
südl. Alleghanies, in Tennessee und in Nordcarolina
ansässig. Ihre Zugehörigkeit zu andern Nationen ist
noch zweifelhaft. In neuerer Zeit hat sie Horatio Hale
mit den Irokesen in Verbindung bringen wollen ("Iu-
diau NiAi-atioiiß, 9.8 kviäkueeä d^ IHHFUÄ^'0", im
"^in6i-ic3.u ^utiqu3.i'ian ", 1883). Die (5. nennen
sich selbst Tsälagi. Es ist eine gewisse Wahrschein-
lichkeit dafür vorhanden, daß sie identisch sind mit
den Alligewi oder Talligewi, von denen die Sagen
der Algonkin und Irokesen melden, welche die großen
Mounds des Ohiothals aufgerichtet haben. Der
ihnen angewiesene Bezirk im Norden und Osten
des Indianergebietes enthält zwischen dem 36. und
38. Breitengrade 39 715 ykm. Das Land ist frucht-
bar und eignet sich besonders für Ackerbau und
Baumwollkultur. Die C. haben bedeutende Fort-
schritte in der Civilisation gemacht, sie haben feste
Wohnsitze gegründet und treiben verschiedene Hand-
werke nebst Ackerbau und Viehzucht. Georg Gueß
(Sequoiah), ein (5., erfand 1826 für die cherokesische
Sprache eine Silbenschrift mit 85 Zeichen, in der
auch Bücher gedruckt sind (Übersetzung des Neuen
Testaments u. a.). 1889 wurde ein Teil des Landes
als Territorium Oklahoma (s. d.) der Besiedelung
eröffnet, 1891 ein weiterer Teil. ^s. Bast.
vkeryueinoilbs (spr. scherkmöll), Gewebe,
Cherronesos, s. Chersonesus.
Eherry-Infel (spr. tscherri), s. Bäreninsel.
Chersiphron, von Knossus auf Kreta, im An-
sang des 6.Jahrh.v.Chr., war mitTheodorus und
Metagenes der Erbauer des berühmten Tempels der
Artemis zu Ephesus, der 356 v. Chr. von Herostra-
tus angezündet, dann unter Alexander d. Gr. durch
einen Neubau ersetzt wurde. Von beiden Tem-
peln sind durch die Ausgrabungen des Engländers
Wood Reste wiedergefunden, die sich jetzt im Briti-
schen Museum befinden.
Eherso (spr.ker-; slaw.öres). 1) Österr. Insel im
Quarnero (s.d.),zur Bezirkshauptmannschaft Lussin
inIstrien gehörig, 66kiulang und 2-12Iiin breit,
vom Festlande durch den Farasinatanal, von der
Insel Veglia im O. durch den Mezzokanal getrennt,
ist 399 ykin groß und hat (1890) 10180 (1880:
9558) E., darunter 3295 Italiener, 6108 Serbo-
Kroaten. Die Insel ist ein schmaler Nundrücken,
auf dem sich der Syß (637 m) und der Cbelm (483 m)
erheben, mit rauhen, steilen Küsten. Der nördl. Teil
ist gut bewaldet, der mittlere und südliche mit Wein-
stöcken und Ölbäumen bepflanzt. Auf der Insel in
12 ,n Höhe der Sühwassersee Vrana, 6 kni lang,
2 Icin breit und 56 in tief; er ist ohne sichtbaren Zu-
und Abfluß, hat keine Niveauschwankungen, wird
wahrscheinlich von unterirdischen, kalten Quellen
gespeist und enthält Hechte, Schleien und .Krebse.
Pgl. E. Mayer, Der Vrana-(Hee auf C. (Wien
1873). - 2) Hauptstadt der Insel C., an der West-
küste, hat (1890) 4725, als Gemeinde 8280 E., Be-
zirksgericht (1 Gemeinde, 12 Ortschaften, 8280 E.),
mehrere Kirchen und Klöster, Hafen, Schiffswerften
ferner Fischerei, Schiffahrt und Handel mit Wein
und Südfrüchten.
Eherfon. 1) Gouvernement im südl. Teil des
europ. Rußland, zu den^sog. neuruss. Gouverne-
ments gehörig, grenzt im ^. ans Schwarze Meer (auf
124 kin), im W. an Bessarabien und Podolien, im N.
an Kiew und Poltawa, im O. an Iekaterinoslaw und
Taurien und hat 71283,7 ^in mit (1890) 2 029 213 (5.
(28 auf 1 hkni). Das Land ist größtenteils eine
trockne, einförmige, gegen N. sich allmählich er-
hebende Steppe, von mehrern Gewässern und auf-
getrockneten Fluhbetten (russ. daiki) durchschnitten.
Das Land ist in: S. den asiat. Steppen ähnlich,
besitzt aber durchgängig fruchtbare Schwarzerde,
die bebaut und zur Hälfte von hohem Gras und
aromatischen Kräutern bedeckt ist. Waldungen sind
nicht vorhanden. Die Umgegend des Fleckens
Kriwojrog am Ingulez ist reich an Mineralien, be-
sonders Eisenerz; außerdem finden sich im Gou-
vernement Marmor, Granit, Porzellanerde, Litho-
graphiesteine, Gips. Die bedeutendsten Flüsse sind
der Dnjepr mit dem Ingulez, der Bug mit dem
Ingul, der Tiligul und der Dnjestr. Das Klima ist
gemäßigt, aber unbeständig, die Jahrestemperatur
in der Stadt C. 12,2° (im Januar -6,i°, im Juli
4- 29") ^. Den größten Teil der Bevölkerung bilden
Kleinrussen, die mit Großrussen, Rumänen, Bul-
garen, deutschen Kolonisten (meist aus Württem-
berg), Serben, Griechen, Israeliten untermischt sind.
Die Mehrzahl gehört der russ.-orthodoxen Kirche an
und bildet die Eparchie Odessa-Cherson mit einem
Erzbischof (Sitz in Odessa) an der Spitze. Ferner sind
vorhanden 3500 armenische Gregorianer, 47 000 Ka-
tholiken, 60500 Protestanten, 132000 Israeliten.
^m Norden des Gouvernements herrscht Landwirt-
schaft vor, im Süden Vieh-, besonders Schafzucht.
Obstbau wird um Odessa, C., Tiraspol, Nikolajew
und am Dnjestr betrieben, Gemüsebau bei Odessa,
Tabakbau besonders im Kreis Tiraspol. Der Wein-
bau gewinnt an Bedeutung, Fischerei wird besonders
am Dnjepr und am Dnjepr-Bugliman betrieben.
Abgeseben von Odessa und Nitolajew sind im Gou-
vernement 373 Fabriken vorhanden mit 8^ Mill.
Rubel Produktion; es sind besonders Wollwäsche-
reien, Mühlen, Gerbereien u. s. w. Ein bedeutender
Außenhandel findet statt durch die Häfen von Odessa
und Nikolajew. Flußschiffahrt wird betrieben aus
dem Dnjepr, Bug und Dnjestr. An Eisenbahnen
sind vorhanden: von der Russ. Südwestbahn 561;
von der Fastowschen Bahn 49; von der Bahn
Charkow-Nikolajew 384; von der Ietaterinenbahn
(westl. Teil) 96, zusammen 1090 km. Wichtige
Jahrmärkte sind in Ielisawetgrad und Wosnessenst.
1886 bestanden 961 niedere, mittlere und Special-
schulen mit 70000 Schülern, davon 1^1648 Mädchen.
Das Gouvernement, zum Teil erst 1792 im Frieden
zu Iassy von der Pforte an Rußland abgetreten,
zerfällt in 6 Kreise: C., Alerandrija, Ananjew,
Ielisawetgrad, Odessa und Tiraspol.
2) Kreis im südöstl.Teil des Gouvernements C.,
zwischen Dnjepr und Bug und von: Ingul und In-
gulez durchflossm, hat 19175 <ikin, (1890) 382117
E., davon 71,3 Proz. Kleinrussen, die deutscken Ko
lonien Neudanzig, Schlangendors, Mchlbausen und
Klosterdorf, die schwed. Kolonie Altsckweden (seil
ArtiM, dn> man unter C u^mißt, sind unter K aufzusuchen.