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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Corviniello - Cos.
Corvinlcllo, Metallarbeiten, welcke mit einge-
legter Perlmutter, Steinen oder andersfarbigen
Metallen verziert sind und nach einem von O. von
Corvin erfundenen Verfahren unter galvanoplasti-
scher Ablagerung einer verbindenden Metallschicht
hergestellt werden. Man klebt die einzulegenden
Stucke der Zeichnung entsprechend auf einer Metall-
platte fest, macht das Ganze durch Aufbürsten von
Graphit leitend und bringt es in einen galvano-
plastischcn Apparat, wo das aus der Metallsalz-
lösung sich abscheidende Metall allmählich die auf-
getlebten Stücke einhüllt und mit ihnen ein Ganzes
bildet, welches nach dem Abbeben auf der der Me-
tallplatte zugekehrten Seite die eingelegten Stücke
sauber in Metall gebettet zeigt, an der Oberfläche
gereinigt und durch Vergolden, Versilbern, Gra-
vieren u.s. w. verziert wird. Man verfertigt so Tisch-
platten, Möbeleinlagen, Buchdeckel u. s. w.
Corvmus, Jakob, s. Raabe, Wilhelm.
Corvmus, Matthias, König von Ungarn, s.
Matthias I. Corvinus. ^Corvinus.
Corvmus, Mcssalla, röm. Redner, i'. Mcssalla
Corvin-Wiersbihki, Otto Iul. Beruh, von,
Publizist und Politiker, geb. 12. Okt. 1812 in Gum-
binnen, wurde auf den Kadettenschulen in Pots-
dam und Berlin erzogen, 1830 in Mainz preuß.
Lieutenant, nahm 1835 seinen Abschied und wid-
mete sich der Schriftstellers, erfand auch als Leiter
einer chemotypischen Anstalt das Corvinicllo (s. d.).
1848 und 1849 nahm er am Aufstande in Baden
teil, war Bürgerwehroberst in Mannheim, dann Chef
des republikanischen Generalstabs in Raftatt bis
zur Übergabe der Festung. Im September stand-
rechtlich zum Tode verurteilt, wurde er zu sechs-
jähriger Einzelhaft begnadigt, die er in Brucbsal
abbüßte. 1855 war er in London, 1861 als Be-
richterstatter der Augsburger "Allgemeinen Zei-
tung" auf dem nordamerik. Kriegsschauplatz. Im
Kriege von 1870-71 war er Korrespondent der
"Neuen Freien Presse" (vgl. sein Vucb "In IVanos
^vitli tlio (^i-man8", 2 Bde., Lond. 1872). C. starb
2. März 1886 in Wiesbaden. Von seinen einst ver-
breiteten volkstümlichen Geschichtswerken sind heute
noch zu nennen: "Illustrierte Weltgeschichte" (mit
Held, 4 Bde., Lpz. 1844-51; 2. Aufl., 8 Bde.,
1880-84), "Histor. Denkmale des christl. Fanativ-
mus" (2 Bde., ebd. 1845; 2. Aufl. als "Pfaffen-
spiegel", Stuttg. 1869; 7. Aufl., Nudölst. 1891; da,;u
als Ergänzung: "Die Geihler", 3. Aufl., ebd. 1892
-93), "Erinnerungen aus meinem Leben" (4 Bde.,
Amsterd. 1861; 4. Aufl., Rudolst. 1890-92), "Die
goldene Legende. Eine Naturgeschichte der Heiligen"
(2. Aufl., Rudolst. 1889-90), "1848-1871, Ge-
schichte der Neuzeit" (3 Bde., 2. Aufl., Lpz. 1887),
"1789-1848. Geschichte der großen französischen
Revolution und ihrer Folgen" (ebd. 1883 fg.),
"Histor. Hauspostille. Kurzgefaßte Weltgeschichte
für das Volk" (2 Bde., ebd. 1884-86), "Aus dem
Zellengefängnis. Briefe 1848-56" (ebd. 1884).
Unter dem Pseudonym O. v. d. Weiden veröffent-
lichteer: "Die Hunyaden. Ein Trauerspiel" (Dortm.
1837; 2. Aufl., Lpz. 1880) und "Hassan. Dramat.
Märchen" (Dortm. 1837).
vorvus, f. Raben.
Corydaltn, ^U^NOz, eine schwache orga-
nische Base, die in der Wurzel einiger ^oi-^äaliZ-
Arten, z. V. von ^or^ä^Ii" cava. >3e/tto6?>/. vorkommt.
vor^ÄNiis 2)0., Lerchensporn, Pflanzen-
aattung aus der Familie der Fumariaceen (s. d.)
mit gegen 70 Arten, die vorzugsweise in der ge-
mäßigten Zone der nördl. Halbkugel, besonders in
Asicn und Europa wachsen. Die Blätter sind drei-
zäblig zerschnitten oder zusammengesetzt, die Blüten
in Äbrcn oder Trauben gestellt und mit einer zwei-
lippigcn, in eincn gekrümmten, sackförmigen Sporn
auslaufcndcn,vierblättcrigenBlumcnkrone versehen.
Die bekannteste Art ist die in Deutschland einhei-
mische <ü. l'Äva. <3c/iA.'6ii/. (Hohlwurz), eine im
ersten Frül ling blühende, in feuchter lockerer Laub-
erde und in steinigem Boden unter Gebüfch wachsende
Pflanze, mit langer Traube schön purpurroter oder
weißcr Blumen. Ibr Wurzelstock war früher offizi-
ncll. ^ast ebenso häufig ist (^. soliäa ^m., die sich von
voriger durch massive Knollen unterscheidet. Einige
astat. und nordamcrik. Arten von 0. werden als
Zierpflanzen gebaut, namentlich 0. nodilig ^ei's.
aus Sibirien, mit graugrünen Blättern und blaß-
gelben, an der Spitze schwärzlichen Blüten; 0. lon^i-
Ü053. ^6i-F. vom Altai, mit einzeln stehenden, lang-
spornigcn, rosenroten Blumen; 0. ^lauea ^7-s/i.,
einjährige Art aus Nordamerika, mit blaßpurpur-
rotcn, an der Spitze gelben Blumen, u. s. w. Die
ausdauernden 0. eignen sich als Schattenpflanzen
vorzüglich zur Vepflanzung der Gebüschränder in
Ziergärten und Parks, sie lieben feuchten humus-
reichen Boden und lassen sich im Herbst durch Stock-
teilung leicht vermehren.
voreilig, s. Fledermauspapageien.
<3orS-1u8, s. Haselnußstrauch.
Eorymbiferen ((^oi^indif^E), s. Kompositen.
vor^nidns, s. Blutenstand (Bd. 3, S. 165 d>.
vor^pka. !>., Pflanzengattung aus der Familie
der Palmen (s. d.) mit 6 Arten im tropischen Asien,
besonders in Ostindien heimisch. Sie haben einen
bald hohen, bald nur niedrigen, markerfüllten
Stamm und dornige Blattstiele. Am längsten be-
kannt und am berühmtesten ist 0. uniIiramüiksi-I.7^.,
die Fächer- oder SchirmPalme Ostindiens. Ihr
20-22 m hoher, fast gleichdicker, glatter Stamm
trägt eine Blätterkrone von 10 -13 m Durch-
messer. Die etwa 5 in langen fächerförmigen Blät-
ter haben 2 in lange, armsdicke Stiele. In Ost-
indien benutzt man sie zum Decken der Häuser; die
Malabaren schreiben darauf mit eisernen Griffeln.
Die kirschengroßen Früchte enthalten einen harten,
holzigen Stcinkcrn, aus dem in Ostindien allerhand
Zieraten verfertigt werden. Das Mark des Stam-
mes liefert einen schlechten Sago, das Holz ist fest
und hart. Auch von dieser Palme werden die jungen
Blätter der Endknospe als Palmenkohl benutzt. Von
der in Australien vorkommenden 0. au8trM8 K. ^.
(I^ivi8toii3. NU8ti'iiIi3 HlaT't., s. Tafel: Palmen III,
Fig. 5) werden Blätter, junge Knospen und das Mark
der Stämme in ähnlicher Weise verwendet. Außer-
dem ist diese Art wegen ihrer schönen Blätter eine
beliebte Zierpflanze für Gewächshäuser.
(lor^kasliI. KipMrrzs ^., s. Goldmakrele.
vor^pkoäon OoM, Name einer am vollstän-
digsten aus Nordamerika bekannten, dem?k6ii3.-
coän8 (s. d.) nahe verwandten eocänen Familie,
welche von dem letztern durch bedeutendere Größe,
plumpe, elefantenähnliche Füße und stark entwickelte
wehrhafte Eckzähne unterschieden war.
vor^a., s. Schnupfen.
Eos, ein feines baumwollenes Gewebe von der
Insel Kos. S. auch Coß (Wegmaß).
<3os, Abkürzung für <Ü08inn3 (s. Kosinus).
vos., Abkürzung für ^ou^ni (s. Konsul).
Artikel, die man unter E ttermißt. find unter K aufzuwehen