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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cosa - Cosenza
(3082. (ital. und span.), Sache, Ding, in der Al-
gebra die unbekannte, zu findende Größe (s. Coß);
(>03K8 äs I58P3.ÜÄ (spr. -anja), Dinge, welche Spa-
nien eigentümlich sind.
Oofa, alte etrurische Stadt, s. Vulci.
Coscile (spr.koschihle), der Sybaris der Alten,
Fluß in der ital. Provinz Cosenza, entspringt als
Coscilello am Monte-Pollino, nimmt rechts den
Escaro auf und mündet von links in den Crati.
vosoiizoporiäa.v, eine Familie fossiler Kiesel-
schwämme.
Eoscguina (Conseguina), Vulkan aus einer
von der Fonseca-Bai gebildeten Halbinsel in Cen-
tralamerika im Gebiete der Republik Nicaragua, ist
1158 m hoch, hatte 20. Jan. 1835 einen außer-
ordentlich starken Ausbruch, welcher die ganze Um-
gebung bis 90 km Entfernung drei Tage in Dunkel-
heit und Aschenregen hüllte. Asche und Bimsstein
aus dem C. waren auf dem Meere bis zu 2000 kui
Entfernung zu bemerken.
Eosel. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Oppeln,
hat (1890) 674,64 ykiu, 68978 (32595 männl.,
36383 weibl.) E., 1 Stadt, 106 Landgemeinden
und 79 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis C.
und bis 1873 Festung, in
172m Höhe, an der Oder, in
die hier die Klodnitz und der
Klodnitzkanal einmünden, und
an den Linien Vreslau-Oster-
rcichisch-Oderberg (180,8 km),
C.-Auschwitz (96,6 km) und
Camenz - C. - Kandrzin der
Preuh. Staatsbahnen (Bahn-
höfe C.-Stadt und C.-Kandr-
zin), Sitz des Landratsamts, eines Amtsgerichts
(Landgericht Ratibor) und einer Oberförsterei, hat
(1890) 5761 (3392 männl., 2369 weibl.) E., darunter
1500 Evangelische und 262Israeliten, in Garnison
das 1., 2. und 4. Bataillon des Infanterieregiments
Nr. 62; Post erster Klasse, Telegraph, kath. und evang.
Kirche, Synagoge, zwei große eiserne Brücken über
die Oder, ein festes Stauwerk, ein Nadelwehr, einen
großen Nmschlagshafen; ein oberschles. Landgestüt;
Privat-Progymnasium, höhere Mädchenschule;
Kreissparkasse, Vorschußverein, Hypothekenver-
sicherungs- und -Tilgungs-Verein; ferner zwei
Dampfsägewerke, Dampfmahlmühle, Malzfabrik,
Cellulosefabrik der Aktiengesellschaft "Feldmühle"
und verschiedene Stiftungen.-Schon im 13. Jahrh,
ein fester Platz, wurde C. 1312 Sitz einer eigenen
Herzogslinie. Die Stadt wurde nach der Eroberung
Schlesiens durch Friedrich d. Gr. 1743 befestigt,
24. Mai 1745 von den Österreichern erobert, denen
es 6. Sept. 1745 wieder entrissen wurde, und 1758
und 1760 von den Österreichern ohne Erfolg bela-
gert. Auch 1807 wurde C. seit 23. Jan. von den
Franzosen und Bayern belagert, vom General von
Neumann und nach dessen Tode (17. April) vom
Oberst von Puttkammcr tapfer verteidigt, bis die Be-
lagerung 17. Juli 1807 aufgehoben wurde; ein eher-
nes Denkmal in Pyramidenform erinnert daran.
Cosel (auch Cossell, wie sie sich selbst schrieb),
Anna Konstanze, Gräfin von, Geliebte Augusts des
Starken von Polen und Sachsen, die Tochter des
dän. Obersten Joachim von Brockdorf auf Deppenau
im Holsteinischen, geb. 17. Okt. 1680, kam frühzeitig
als Ehrendame zu der mit dem Erbprinzen von
Vraunschweig-Wolfenbüttel vermählten Prinzessin
Johanna von Holstein-Plön. Zu Wolfenbüttel ver-
mählte sich 1699 der sächs. Kabinettsminister von
Hoymb mit ihr, ließ sie aber, um sie vor den Ver-
führungen des Hofes zu schützen, auf seinen Gütern
wohnen. Allein der König vermochte Hoymb, sie
nach Dresden kommen zu lassen, wo sie bald den
Verführungskünsten des Königs erlag, sich von
ihrem Gemahl scheiden ließ und den Namen Ma-
dame de C. annahm. Kaiser Joseph I. erhob sie 1706
zur Reichsgräfin. Der König baute ihr in Dresden
ein eigenes Palais, das noch jetzt ihren Namen
führt. Über neun Jahre, während deren sie 1 Mill.
Thlr. Gnadengehalt erhielt, behauptete sie sich in
der Gunst des Königs. Allein ihre Herrsch- und
Eifersucht war grenzenlos; sie stürzte des Königs
Liebling, den Kanzler Grafen Beichling; ein gleicher
Versuch gegen den Fürsten Egon von Fürstenberg
und den Feldmarschall Grafen Flemming bewirkte
indessen ihren eigenen Fall. Als sie 1712, aus Eifer-
sucht gegen eine neue Geliebte, die Gräfin Dönhoff,
dem König nach Warschau nachreisen wollte, ward
sie unterwegs zur Rückkehr nach Dresden genötigt
und von hier verwiesen. Sie ging erst nach Pillnitz,
dann nach Berlin und, als sie auch hier nicht die
beste Aufnahme fand, nach Halle, wo sie auf Augusts
Veranlassung verhaftet wurde, da sie sich weigerte,
das geheime Dokument, in dem der König sie als
seine legitime Gattin anerkannt hatte, herauszu-
geben. Seit 1716 wurde sie auf Schloß Stolpen,
das noch jetzt in dem Namen des Cofelturmes eine
Erinnerung an sie bewahrt, in Haft gehalten. Sie
starb 31. März 1765 zu Stolpen. Die Gräsin C.
war eine der schönsten und geistreichsten Frauen ihrer
Zcit. (Vgl. K. von Weber, A. C. Gräfin von C., im
"Archiv für sächs. Geschichte", Bd. 9, Lpz. 1870; Wils-
dorf, Gräfin C. Ein Lebensbild, Dresd. 1892.) -
Ihr Sohn, Friedrich August vonC., geb. 1712,
starb 15. Okt. 1770 zu Sabor in Schlesien als Ge-
neral der Infanterie und Kommandant der Garde-
du-Corps. Außerdem hatte sie zwei Töchter. Alle
diese Kinder wurden 1724 legitimiert und in den
poln. Grafenstand erhoben.
Cosel, Charlotte von, Romanschriftstellerin unter
dem Pseudonym AdelheidvonAuer, geb. 6. Jan.
1818 zu Berlin. Seit 1848 lebt sie zu Schwedt a. O.
Von ihren vielen Erzählungen und Romanen sind
hervorzuheben: "Novellen" (2 Bde., 1858), "Mo-
dern" (2 Bde., 1868; 3. Aufl. 1880), "Die barm-
herzige Schwester" (1870), "Gesammelte Erzählun-
gen" (3 Bde., 1874), "Neue Novellensammlung"
(1875), "Im Labyrinth der Welt" (3 Bde., 1878),
"Das Herz auf dem rechten Fleck" (1879), "Luft-
schlösser" (1882).
Eosenz, Enrico, ital. General, geb. 12. Jan. 1820
zu Gaeta, trat 1840 ins neapolit. Heer, das er 1848
verließ, um an der Verteidigung Venedigs teilzuneh-
men. Nach der Übergabe der Stadt zog er sich als
Oberst zurück. 1859 befehligte er als Oberstlieutenant
das erste Alpenjägerregiment; 1860 zeichnete er sich
als Oberst einer Brigade auf Sicilien und im Neapo-
litanischen aus; Garibaldi ernannte ihn in Neapel
zum Kriegsminister. Im Okt. 1860 wurde er Divi-
sionsgeneral im südital. Heere, 1862 trat er mit
dem gleichen Grad in die ital. Armee. 1866 komman-
dierte er bei Custozza und 1870 vor Rom die 6. Divi-
sion. Seit 1872 Mitglied des Senats und Ritter des
Annunciatenordens, seit 1882 Chef des ital. Großen
Generalstabs, trat er 1893 in den Ruhestand.
Gofenza. 1) Provinz im Königreich Italien,
bis 1871 Calabria citeriore genannt, imN. der
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.