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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dockweiler - Dodekaeder
Dockweiler, Dorf im Kreis Taun des preuß. ,
Rcg.-Vez. Trier, 13 lim im NO. von Gerolstein und
9 kni im NW. von Daun, am Fuße des Erens- ^
berges (690 m), eines ehemaligen Kraters, in
fruchtbarer Gegend, hat (1890) 395 kath. E., Post,
Telegraph, alte Kirche (9. Jahrh.), zahlreiche eisen- !
und kohlensäurehaltige Mineralquellen. Hie Um- !
gebung ist durch vulkanische Formationen merk- i
würdig, das Dorf ist auf einem Lavastrom erbaut' !
in der^Nähe befindet sich ein großes Vasaltlager mit ^
zahlreich vorkommenden Olivinkörnern, südlich Über-
reste aus der Römerzeit (Wasserleitung, Kastell,
Grabhügel).
vootoi (lat.), f. Doktor.
vootorNnäus (neulat.), einer der im Begriff
ist sein Doktorexamen zu machen.
Döczi (fpr.dohzi),früher D u x, Ludw. von, ungar.-
deutscher Publizist und Dichter, geb. 30. Nov. 1845
zu Ödenburg, studierte in Wien und Budapest die
Rechte und widmete sich darauf zuerst in Wien,
dann in Budapest ganz der Journalistik. 1867
wurde er Beamter im ungar. Ministerpräsidium des
Innern, später im österr.-ungar. Ministerium des
Auswärtigen, wo er als Hof- und Ministerialrat
wirtt. Auch erhielt er den ungar. Adel. D. schrieb
außer seinen publizistischen Arbeiten 1868 eine
Tragödie "M0I30 pviMta" ("Der letzte Prophet"),
ein Lustspiel "(^ok" l"Der Kuh"), mit dem er 1871
den Teleki-Preis der Akademie gewann und das auf
ungar. und deutschen Bühnen (in seiner eigenen Be-
arbeitung) großen Erfolg hatte, die Schauspiele
"letzte Liebe" und "Marie Sz^chi" (beide auch deutsch
erschienen), ferner das Lustspiel "Ve^63 ^Nrok"
s"Gemischte Ehen") und "V"ra Fröinö" ("Gräfm
Vera") und zahlreiche Novellen (davon "Carmela
Spadaro" auch deutsch) und Gedichte. Auch über- !
setzte er vorzüglich den ersten Teil von Goethes
"Faust" (1872; neue Aufl. 1878), Schaufferts Lust-
spiel "Schach dem König" und zahlreiche Gedichte, z
besonders auch szekler Volksballaden. Seine Über-
setzung der "Tragödie des Menschen" von Madäch
wurdein Deutschland mehrfach aufgeführt. ^pur.
Dodaballa (Doda Aalopur), s. Död-Ballä-
Dodabetta, höchster Berg der Nilgiri (s. 0.).
Dod-Ballapur (Dodaballa oder D 0 0 aVa -
lopur, d. h. Groß-Vallapilr, zum Unterschied von
Tschit-Ballapur, d. b. '"tlein-Vallapur, einer
ileinern, 22 km nordöstlich von D. gelegenen Stadt),
ein unter 13° 14/ nördl. Br. und 77° 23^ östl. L. ittl
Distrikt Vangalur des Nadscha von Maisur (s. 0.) ge-
legener Ort, hat (1881) 7032 E. (6197 Hindu und 831
Mohammedaner), Handel mit Baumwollzcug sowie
ein starkes Fort von großem Umfange aus Erdwer-
ken. Das Innere bietet vielfach Zeichen des Verfalls.
Dodd, Ralph, engl. Ingenieur und Architekt,
geb. 1756 zu London, gest. 11. April 1822 zu Chcl-
tenham, baute mebrere Brücken zu London und
entwarf den Plan eines Tunnels unter der Themse
zwischen Gravesend und Tilbury. Von seinen Schrif-
ten sind zu erwähnen: "^eeouut, ol tlie pi-inciMi
canals iu td6 1cn0>vii ^voriä" (Lond.1795), "Odäel-
vationg 011 ^V3.t6i-" (ebd. 1805) und "?r3.ctie9.1 od-
LSivÄtionZ on t1l6 äi^ rot in timdsr" (1815).
Dodd, Rob., engl. Marinemaler, geb. um 1748,
gest. vermutlich um 1810, verherrlichte in Gemälden
die Großthaten der cngl. Flotte und Schicksale
einzelner Schiffe im Kampf mit den Elementen. Zu
den berühmtesten Darstellungen dieser Art gehören:
Schifsbruch des Kriegsschiffs Centaur, Kapitän
Inglestcld mit seinen Gesährten in einem Boote,
Untergang der Flotte von Jamaika im Sturm 1782
(4 Bildcrs; Kampf der Fregatte St. Margaret und
der franz. Amazone (1785); Die engl. Flotte bei
^pithead vor dem brennenden engl. Linienschiffe
The Boyle fliehend Mai 1795, ein Bild von 30 in
Breite, genannt ^de nautie camp; Die Schlacht
bei Trafalgar u. a. D. hat nach feinen eigenen Bil-
dern Sticde geliefert, andere fertigte N. Pollaro,
meistens in Äquatintamanier.
Dodds, franz. Offizier, geb^ 1842 in Senegam-
bien (Wcstafrika), trat 1862 in die Sckule von St.
Cyr, wurde 1878 zum Major, 1887 zum Oberst be-
fördert. Er hat sich in vielen Feldzügen hervor-
ragend ausgezeichnet. 1870 befehligte er eine Com-
pagnie der Marineinfanterie bei Vazeilles, 1878
kämpfte er in Cayor, 1887/88 in Tongking und be-
teiligte sich 1888-91 an allen militär. Unterneh-
mungen in Sencgambien. Im Mai 1892 erhielt er
das Oberkommando über das nach Dahome (s. d.)
bestimmte Erpeditionskorps und nahm nach sieg-
reichen Kämpfen 17. Nov. die Hauptstadt Abome ein,
worauf er zum Vrigadegeneral ernannt wurde. Bei
seiner Rückkehr nach Frankreich (Mai 1893) wurde
er mit großen Ehren empfangen. Im August gin.q
er wieder nach Dahome, um den gcstüchteten König
Vehanzin vollends unschädlich zu machen, was ihm
durch dessen Gefangennahme im Jan. 1894 gelang.
DoÄO<3NßOnu8, DoäsoNF^niN, f. Dode
kagyn. ^drisch.
DoÄV02.uärn8, DoäsoNNÄria., s. Dodekan-
Tode de la Vrunerie (spr. dohd'de la brün'rih),
Guillaume, Vicomtc,^Marschall von Frankreich, geb.
30. April 1775 zu ^aint Georie (Depart. Isere),
verließ die Genieschule zu Vcetz 1795 und nahm an
den Kriegen der Republik und des Kaiserreichs auf
fast allen eurcp. Kriegsschauplätzen sowie in Ägyp-
ten teil. Wiederholt leitete er größere Befestigungs-
arbeiten und zeichnete sich insbesondere in Spanien
bei den Belagerungen von Saragossa und Badajoz
aus. 1813 wurde ihm als Divisionsgeneral die
Verteidigung von Glogau übertragen, das er erst,
nachdem die Friedenspräliminarien abgeschlossen
waren, auf Ludwigs XVIII. Befehl übergab. Als
Napoleon 1815 von Elba nach Frankreich zurück-
kehrte, trat D. nicht in seine Dienste. 1823 begleitete
er die nach Spanien einrückende franz. Armee als
Chef des Geniewesens und veröffentlichte nach der
Heimkehr "I'i'eciä ä^3 c)p6i'Htion8 contrs ()3>äix 1823"
(Par. 1824). Vom 1. Sept. 1840 ab wurde D. mit
der obern Leitung der Befestigung von Paris be-
traut und führte dies Werk zu Ende; schon vorher
war er nach General Rogniats Tode an die Spitze
des Veseftigungskomitees berufen worden. D. war
feit Vauoan der erste aus der Geniewaffe hervor-
gegangene franz. Marschall und starb im Ruhestande
28. Febr. 1851 zu Paris. - Vgl. Moreau, Vie än
uiHi-oci^i D. (Par. 1852).
Dodeka (graV, d. h. Zwölf), namentlich in der
Mathematik in Zusammensetzungen gebraucht.
Dodekadik, Dodekadisches Zahlensystem,
s. Duodecimalsystem.
Dodekaeder, Zwölfflachn er, eine von 12
Flächen begrenzte geometr. räumliche Figur. Regu-
läre D., d. h. solche, die von 12 gleich großen Flächen
begrenzt sind, kommen mehrfach in der Natur als
Krystalle vor, z. V. das Nhomoendodekaeder (s. Tafel:
KrystalleI, Fig. 3), das Deltoiododekaeder (Taf. I,
Fig. 19), das Pentagondodekaeder (Taf. I, Fig. 21).