Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

945
Eisen- und Stahlberufsgenossenschaften - Eisenzölle
Fragen der Zeit entschieden (das ist der Fehler von
1848 und 1849 gewesen), sondern durch Eisen und
Blut."
Eisen- und Stahlberufsgenosfenschaften,
s. Berufsgenossenschaft (Bd. 2, S. 857 a).
Eifenveilchenbaum, s. Nucai^ws.
Eisenverbilldungen. Das Eisen tritt in seinen
Verbindungen mit negativen Elementen meist zwei-
wertig (Ferroverbindungen, z. B. ^60, Ferro-
oryd oder Eisenoxydul, ^e^, Ferrochlorür und
Eiscnchlorür) oder dreiwertig (Ferri- oder Ferrid -
v erb ind un g en^.B.^äg, Eisenoxyd oderFerri-
oryd)auf.In den letztcrn fcheinen, wenigstens bei nicht
allzuhohen Temperaturen, je zwei vicrwertige Eisen-
atome miteinander vereinigt zu sein, z. V. ^62(^6.
In den Eiscndisulfureten erscheint Eisen dem Schwe-
fel gegenüber direkt als vierwertiges, in den Sal-
zen der Eisensäure als sechswertiges Element. Alle
Ferroverbindungen oxydieren sich an der Luft leicht
zu den beständigern Fernverbindungen. Die letz-
tern werden durch starke Reduktionsmittel, z. B.
nascierenden Wasserstoff und Schwefelwasserstoff,
in Ferroverbindungen verwandelt.
Eisenvitriol/schwefelsaures Eisenoxydul, s.
Eisensulfate, a. "ässer.
Eifenwäsfer, s. Mineralwässer und Stahl-
Eifenweinstein, stahlt ugeln, ^i-t^i-uä
fsi'i'HtuZ) iHi'tlli'UZ m^rtiatuä) ^rt^ruZ c1iHixI)6H-
W8, ^61-1-0-Xaii tai-tHi'icum, das Eiscnoxydkalium-
salz der Weinsäure, war früher offizinell.
Eisenzeit, die dritte und letzte der großen Kultur-
perioden der Urgeschichte (s. 0.). Der Name ist be-
sonders bei den schwcd. und dän. Gelehrten beliebt,
da man hier, im Norden Europas, die einzelnen
Kulturperioden und besonders die beiden letzten, die
Bronzezeit (s. d.) und E., viel genauer unterscheiden
konnte als im mittlern und südl. Europa. Man
unterscheidet dort erst eine ältere E. (etwa 100 v.Chr.
bis 500 n. Chr.), also vorröm., röm. und Völker-
wanderungszeit umfassend, dann eine mittlere
(6. bis 8. Jahrh. n. Chr.) und eine jüngere E. oder
Wikingerzeit (8. bis 10. Jahrh. n. Chr.). Im mittlern
Deutschland, z. V. in der Mark Brandenburg, hat
man aber schon wenigstens zwei oder drei Jahr-
hunderte früher die Anfänge einer Eifcnkultur, und
je weiter man nach dem Süden und Südosten Euro-
pas vordringt, desto früher findet man Eifengeräte
im Gebrauch. <^o hat man 3. B. aus dem berühmten
Gräberfeld von Hallstatt (s. d.) schon zahlreiche
Schwerter, Dolche, Äxte u. a. Geräte von Eisen,
während in der Mark, in Pommern und Mecklen-
burg während dcr Hallstätter Zeit (s. d.) fast aus-
schließlich nur Bronze vorkommt. Noch häufiger ist
das Eisen in der La-Töne-Zeit (s. d.). Die meisten
alten Kulturvölker kannten das Eisen. Daher kann
der Name E. in der Wissenschaft keine allgemeine
Bedeutung beanspruchen, sondern nur für kleinere
Gebiete als wissenschaftlicher Kunstausdruck gelten.
Für Deutschland dürfte der Ausdruck E. auf die
lange Zeit von einigen Jahrhunderten v. Chr. bis
in die deutsche Kaiserzeit zu beziehen sein. (E. auch
Eisen ^Geschichtliches^ und Eisenfunde.)
Eisenzölle. Das deutfche Tarifgefetzvom7.Juli
1873 hatte die Frage der E. zu einem radikalen Ab-
fchluß gebracht, indem es den Rohcisenzoll schon
vom 1. Okt. jenes Jahres ab ganz aufhob, die übri-
gen Zölle auf Eisen und Eisenwaren bedeutend
ermäßigte und zum 1. Jan. 1877 deren gänzliche
Beseitigung (mit einer Ausnahme zu Gunsten der
feinen Eisenwaren) verfügte. Der Niedergang der
Eisenindustrie in den I. 1875 - 78 wurde nun mit
Recht oder Unrecht auf diese handelspolit. Mah-
regel zurückgeführt, und die allmählich immer leb-
hafter werdende schutzzö'llnerische Bewegung fand
daher bei den Vertretern dieses Produktionszweigs
eine besonders wirksame Unterstützung. Diese Be-
strebungen blieben auch nicht ohne Erfolg, und der
Tarif vom 12. Juli 1879 stellte die E. wieder
her. Roheisen z. V. wurde wieder mit dem Zoll
von 1868, nämlich 1 M. pro 100 K3 belegt,
während Stabeisen, Schienen u. s. w. mit 2,50 M.
nicht ganz die Sätze von 1870 erreichten und
1892 Etabeisen zum Umschmelzen vertragsmäßig
auf 1,50 M. herabgesetzt wurde. Die günstige Wir-
Staaten
Roheisen
M.
Stabeisen
M.
Bleche
M.
Draht
M.
Eisenwaren
grobe
M.
feine
M.
Deutschland
Belgien. .
Dänemark .
Frankreich. . .
Griechenland . .
Großbritannien .
Italien ....
Niederlande . .
Norwegen . . .
l^sterrcich-Ungarn
Vortugal . . .
Rumänien. . .
Nunland . . .
Schweden . . .
Schweiz . . .
Serbien . . .
Spanien . . .
10
4
16
12
16
13
6,72
50-69
50
9
0,80
0,80
16
6,40
48
, 40
Tür?ci.........z 80/o
Vereinigte Staaten . . . . s 28,6
') Allgemeiner Tarif. 2) VcrtragZtar
Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14.
25
8
11,25
60
40
52-72
48-72
55
50
168-198
-^20°/<,<)
129-158
27,75
4,80
4,80
16-24
24
8
20
11,25
56
48
55
5"
9
118,70
-t>20"/o
99
4,80-13,60
4,80-13,60
16-24
57,60
48
8°/o
,67,20-92,40 42
if. 2) Maximaltarif. ")
Aufl.. V.
30
8-
11,25
72
56
56-96
80-200
80-180
9
32-64
336,40
-1-20"/<,
306,00
27,75
20-24
20-24
24
64
32
100-124,80
85,60-104
s°/o
42-117,60
Minimaltarif,
30
8
11,25
56
48
96-120
88-120
80-120
60-100
9
40
198-396
198-396
44,60-88,80
32-40
32-36
64-80
64
32
115,20-153,60
96-128
8"o
126-252
30-150
32
45
72-160
48-120
156,20
84-140
80-133
5°/'o
30-170
80-160
45-538
24-240
336,40-593,40
-r- 30"/c.
227-445
11,20-169
20-80
20-58
40-120
40-145
124,80-367,20
104-256
8°/o
134,40-210
2) Specialtarif.
240-600
Mo
140,60
96-3000 ')
72-2400 4)
1249,60
240-800 ')
165-385
300-2000 ')
240-1000 2)
224-3360
128-1200
633-3165*)
-i-300/o 2)
633-2582 2)
169-675
80-480
80-400
120-960
80-400
36-200
345-2080 2)
288-1600 4)
8°/o
250/0-500/0
60