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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Fillingmaschine - Filterpresse
Fillingmafchine, bei der Verarbeitung der
Florettseide eine Maschine, auf welcher das Material
in em Vließ verwandelt und sodann in gleiche Län-
gen zerschnitten wird, um die Arbeiten des Dres-
sierens (Kämmens) und Spinnens zu ermöglichen.
Fillmore (spr. -mor), Millard, der 13. Präsi-
dent der Vereinigten Staaten von Amerika, geb.
7. Jan. 1800 in Summer-Hill (Staat Neuyort) als
Sohn eines kleinen Farmers, wuchs in ärmlichen
Verhältnissen auf und war von 1823 an zuerst in
Aurora, dann in Vuffalo als Advokat thätig. 1828
zum Mitglied der Staatslegislatur gewählt, trat
er 1833 in den Vereinigten Staaten-Kongreß, dem
er als Whig bis 1843 angehörte. Vei der Wahl
von 1848 wurde er zum Viccpräsidcnten, Taylor
zum Präsidenten gewählt. Der plötzliche Tod des
letztern berief ihn 9. Juli 1850 auf den Präsiden-
tenstuhl, in einer Zeit, in der über die Zulassung
der Sklaverei in den im mcrik. Krieg erworbenen
Gebieten schon ein offener Kampf zwischen Norden
und Süden auszubrechen drohte. Taylor hatte dem
vo/i sciliem Parteigenossen H. Clay vorgeschlage-
nen und von Webster besürworteten Kompromiß,
das im wesentlichen die Aufnahme Kaliforniens
in die Union als nicht sklavenhaltendcr Staat
bestimmte, dagegen den Südstaatcn die strengsten
Maßregeln zur Vcrfolguug flüchtiger Sklaven ge-
stattete, seine Zustimmung verweigert. ilnterF. kam
es 18. Sept. 1850 zu stände. Nach Ablauf feines
Amtes machte er dann 1853 eine Reife nach Europa
und trat 1856 als Präsidentschaftskandidat der na-
tivistifchen (amerik.) Partei auf, brachte es iedoch
nur zu den acht Stimmen des Staates Maryland.
F. starb 8. März 1874 in Busfalo. - Vgl. I. Eham-
berlain, I^ioAi^Ii^ ol ^liii^i-d 1^. (Vuffalo 185li).
Filon (fpr.-löng), Auguste, franz. .Historiker,
geb. 7. Juni 1800 zu Paris, wirkte als Lehrer der
Geschichte an verschiedenen Gymnasien zu Paris,
an der Normalschule und an der Fakultät zu Douai,
und ward schließlich Inspektor der Akademie in
Paris, wo er 1. Dez. 1875 starb. Er verfaßte i
"IIi8t()ii'6 C0INM1-L6 (16 1^1llnc6 6t. (i'^UFloWri'O"
(1832),"IIi3toii'6 ä61'^urope HU XVI" Liede" (2 Vde.
1838), "De 1a äiploinatie tVan^i^ LouLl^ouiäXV"
(1843), "Du ^ouvoir 8pii-itu6i 6an3 863 r^iioi-tg
KV6C 1'i^tat" (1844), "Hi3toii-6 66 I'itaiis inei'iäio-
113.16^ u8(iu'^^cnnliuöt6i'0MÄin6" (1849), "IIi8wii'6
du 86uat i'omain" (1850), "lli8toii'6 66 la demo-
crll,ii6 Htli6ni6nn6" (1854) und "I^'Hi1i3.nco ÄN^^iso
^i XVIll" 3i6cl6" (1800).
Sein Sohn, Pierre Marie F., geb. 28. Nov.
1841 zu Paris, studierte auf der Normalschule, war
Lehrer der Rhetorik am Gymnasium zu Grenoble
und dann Hofmeister des kaifcrl. Prinzen (Sohnes
von Napoleon III.), dem er nach England folgte.
Seine "1Ii3wii'6 äo In. liNLi^ture ini^I^ige äopniZ
863 0i'iFiii68 ^U8(1N'H 1108 ^oui-8" (1883) wurde 1884
von der Akademie preisgekrönt.
Ein anderer Sohn, Francois Gabriel F.,, geb.
1835 zu Paris, gab 1861 eine "Hikwire ä63 ^tut8
ä'^rwis" (Paris) heraus.
Filoselle (frz.), soviel wie Florettscide (s. Seide).
^ilon (frz., spr. filuh), Spitzbube, Schelm; 1?i-
i0M6ri6(spr.-lut'rih), Gaunerei, Spitzbubenstreich.
rils (frz., spr. fihs), Sohn; 1''. ä6 ^i^uc6, soviel
wie I^ufliut8 äe ^ranco (s. d.); I'V 9.W6 ä6 1'1^3li86
(spr. äneh de lcglihs'), ältester Sohn der Kirche,
Titel der franz. Herrscher.
Fils, marokk. Gcldgrößc, s. Uckia. . ^ .....-,
Fils, rechter Nebenfluß des Neckar-?, entspringt
im württeinb. Donaukreis, in der Rauhen Alb,
westlich von Wiesensteig, in 602 m Höhe, fließt an-
fangs nach NO., wendet sich bei Altcnstadt, wo er
den Eybach aufnimmt, in breitem Thale nach NW.,
dann fast nach W., bei Göppingen vorbei durch ein
obst- und weinreiches Thal, und mündet in 246 in
Höhe, 62 lim lang, bei Plochingcn.
rils Äs 1a.VisrFS (frz., spr. fihs de la wlirsch),
f. Altweibersommer.
Filter, s. Filtrieren.
Filterbett, Bezeichnung für die in ausgedehnten
Lagen von Kies und Sand bestehenden Filtrier-
vorrichtungen zur Reinigung großer Wassernlassen
(s. Wasserversorgung).
Filterpapier, soviel wie Iiltrierpapier (s. 0.).
Filterpresse, ein Filter, bei welchem die Tren-
nung eines Gemenges fester und flüssiger Stoffe
dadurch erfolgt, daß das Gemifch in einen von
Filtertüchern allfeitig umschlossenen Raum durch
hydrostatischen oder hydraulischen Druck, also 5. V.
mittels einer Druckpumpe eingepreßt wird. Infolge
ihrer allgemeinen Verwendbarkeit bildet die F. em
wichtiges Hilfsmittel vieler Industriell; beispiels-
weise findet sie ausgedehnte Benutzung in Zucker-
fabriken zur Saftgewinnung aus dem Scheide-
fchlamm,in Stärke-, Farben-, Thonwaren- und ähn-
lichen Fabriken zur Abfcheidung der den pulverigen
Festkörpern beigemengten Flüfsigkeit, in Stearin-
fabriken zur Trennung des Stearins vom ^le'in
sowie bei der Gewinnung zahlreicher chcm. Pro-
dukte. Man unterscheidet Kammerpressen und
Nahmenpressen, je nachdem die einzelnen Filter-
räume, wie in Fig. 1, durch zwei an den Stirn-
seiten kastenförmig ausgetiefte und gegeneinander
gepreßte Platten 3, d gebildet sind, oder, wie Fig. 2
zeigt, durch einen Nahmen e umgrenzt werden.
Fig. 1.
gegen desfen beide ^tirnränder sich ebene Abschluß-
platten ä, 6 legen. Die Innenseiten der Platten
sind in senkrechter Richtung gerippt und mit ^ieb-
platten belegt, die der Filtcrtucheinlage l durch
Strichpunktierung angedeutet) zur Stütze dienen.
Durch Bohrungen K der Wandung tritt das ;u fil-
trierende Gemifch in den Filterraum ein, während
die durch die Filtertücher dringende Flüfsigkeit zwi-
schen den Rippen der Platten herabrieselt und
durch die Bohrungen 1 des untern Plattenrandes
entweicht. Die zurückgehaltenen Festkörper c/ da-
gegen lagern sich im Innern des Filterraums ab
und bilden am Schluß der Arbeit eine zusammen-