Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Französisch-Spanisch-Portugiesischer Krieg von 1807 bis 1814'
Zuzug aber bald wieder auf die Stärke von 35000 Mann gebracht und griff Suchet bei Puzol 25. Okt. an; er wurde abermals geschlagen
und zog sich hinter den Guadalaviar zurück. Hierauf ergab sich Murviedro. Suchet erzwang am 25. den Übergang über den Guadalaviar,
und Blake ging nach Valencia, ein Teil seiner Truppen nach Murcia. Suchet folgte Blake, beschoß 1. bis 3. Jan. 1812 Valencia, worauf
Blake am 9. kapitulierte und sich mit 16000 Mann am See Albufera ergab. Von Badajoz rückte Soult Ende Juli 1811 nach Andalusien und
Marmont, gefolgt von Wellington, nach Salamanca ab. Wellington bereitete die Wiedereroberung von Ciudad-Rodrigo im geheimen vor und
besetzte 10. Aug. die Stellung von Fuente Guinaldo, die er 27. Sept. gegen einen Angriff Marmonts hielt, in der folgenden Nacht jedoch
räumte; er ging nach Freneda. General Hill war im Juli bei Alemtejo stehen geblieben, unternahm einen Zug nach Estremadura, überfiel
28. Okt. bei Arroyo de Molinas das Korps des Generals Girard, zersprengte es und kehrte nach Portalegre zurück.
Am 8. Jan. 1812 wurde Ciudad-Rodrigo eingeschlossen und am 19. erstürmt, wofür die Cortes Wellington zum Herzog von
Ciudad-Rodrigo ernannten. Der Platz erhielt brit. Besatzung, worauf Wellington über Elvas nach Badajoz zog und 17. März dort die
Belagerung eröffnete. Am 25. März fiel das Fort Picurina, 6. April die Stadt durch Sturm, und 7. April kapitulierte der Rest der franz.
Besatzung unter General Philippon in Fort Christoval, als Soult mit einem Entsatzheere nur noch zwei Märsche entfernt war. Soult kehrte
nach Sevilla zurück und vertrieb die nach seinem Abmarsche vor der Stadt erschienenen Spanier. Marmont hatte sich inzwischen
Ciudad-Rodrigo genähert, seinerseits die Festung eingeschlossen, erfolglos Almeida sowie Castel Branco angegriffen und war dann nach
Salamanca zurückgekehrt. Wellington wandte sich nunmehr gegen ihn und ließ zunächst 19. Mai durch Hill die auf beiden Tajo-Ufern durch
Schanzen gedeckte Schiffbrücke bei Almarez wegnehmen, wodurch die direkte Verbindung zwischen Soult, der mit 55000 Mann in
Andalusien stand, und Marmont, der Leon mit 52000 Mann hielt, unterbrochen wurde. Wellington ging 13. Juni mit 50000 Mann über die
Agueda, schloß am 17. Salamanca ein und erstürmte die befestigte Stadt 28. Juni, worauf Marmont hinter den Duero zurückging,
denselben 17. Juli bei Tordesillas überschritt und am folgenden Tage am Trabancos eintraf, wodurch er wieder in direkte Verbindung mit
Soult trat, der ihm zu Hilfe eilte. Nach mehrern kleinen Gefechten fand 22. Juli 1812 die blutige Schlacht bei Salamanca statt, in der der
Kampf namentlich um den Besitz zweier Felskuppen bei Arapiles geführt und Marmont verwundet wurde. General Clausel führte das
geschlagene franz. Heer über Valladolid nach Burgos zurück, und Wellington folgte bis Valladolid. Von dort wandte er sich nach Madrid,
erreichte 6. Aug. Segovia, trieb 11. die franz. Vortruppen bei Guadarama zurück und zog tags darauf in Madrid ein, worauf am 14.
Buen-Retiro kapitulierte. Wellington ernannte den General Espana zum Gouverneur von Madrid und ließ das Volk auf die von den Cortes
gegebene Verfassung vereidigen, rückte 7. Sept. nach Valladolid und am 17. vor Burgos, dessen Kastell mehrmals vergeblich bestürmt
wurde. ↔
Das Heer Clausels war inzwischen auf 30000 Mann verstärkt und unter den Befehl des Generals Souham gestellt worden, der es nach
Burgos führte und Wellington 21. Okt. zum Rückzug von dort nötigte; dabei lieferte die Englisch-Deutsche Legion am 23. bei Venta del
Pozo ein glänzendes Gefecht gegen franz. Kavallerie. Das brit. Heer erreichte unter täglichen Gefechten 8. Nov. Christoval, Soult hatte auf
die Nachricht von Marmonts Niederlage bei Salamanca die Stellungen vor Cadiz 25. Aug. aufgegeben und sein Heer bei Granada
versammelt, worauf die Streifkorps von Ballesteros und Cruzmorgeon wieder in Andalusien auftraten. Ballesteros weigerte sich, den
Befehlen Wellingtons zu gehorchen, und wurde deshalb auf Weisung der Cortes gefangen gehalten. In Valencia unterdrückte Suchet alle
Aufstandsversuche und eroberte die Festungen Peniscola und Denia, schlug dann die Reste des von O’Donnell geführten Heers von
Blake 21. Juli bei Castalla und vereitelte die Landung eines engl.-span. Korps, das sich nach Alicante warf. Souham folgte Wellington nur
bis zum Duero, vereinigte sich 10. Nov. am Tormes mit den Heeren von Soult und König Joseph, nachdem Madrid von den dort
zurückgelassenen brit. Truppen geräumt worden war, woraus das 93000 Mann starke franz. Heer auf das linke Ufer des Tormes überging
und sich zwischen Wellington, der bei Christoval 53000 Mann versammelt hatte, und Ciudad-Rodrigo schob. Wellington trat deshalb
15. Nov. den Rückzug nach Portugal an und erreichte 18. Nov. Ciudad-Rodrigo, worauf beide Heere Winterquartiere bezogen. Während
des Winters empfing Wellington beträchtliche Verstärkungen und ergänzte die portug. Truppen, indessen Napoleon einige der besten
Generale und einen großen Teil der franz. Truppen infolge des übeln Ausgangs des Feldzugs in Rußland
(s. Russisch-Deutsch-Französischer Krieg von 1812 bis 1815) aus Spanien abberief. Die Cortes ernannten
Wellington im Dezember zum Generalissimus aller span. Heere.
Im Frühjahr 1813 war Wellingtons Heer bei Ciudad-Rodrigo auf 71000 Mann angewachsen, außerdem standen unter Giron, Freire und
Graf de Bispal 50000 Mann span. Truppen in Galicien, Estremadura und Andalusien. Unter König Josephs direktem Befehl standen
100000 Franzosen in den nördl. Provinzen Spaniens , unter Suchet 40000 Mann in Aragonien und Catalonien. Um Mitte Mai rückte
Wellington in zwei Kolonnen auf Zamora und Salamanca, worauf König Joseph, dem Marschall Jourdan als Generalstabschef zur Seite
stand, bei Vittoria Stellung nahm. Französischerseits waren 12000 Mann unter Foy nach Bilbao und 10000 Mann unter Clausel nach
Logrono entsendet, sodaß nach Abzug der Besatzungstruppen längs der Verbindungslinie König Joseph bei Vittoria 60000 Mann vereinigt
hatte. Wellington ging 15. Juni bei San Martin und Fuente de Arenas über den Ebro, zog sein Heer am 20. bei Bayas zusammen und griff
tags darauf die franz. Stellung bei Vittoria (s. d.) an. Diese Schlacht entschied den Feldzug auf der Pyrenäischen
Halbinsel; die Franzosen erlitten eine schwere Niederlage und wurden in Auflösung nach Pamplona geworfen und durch General Hill bis
zum Mayapaß nachdrücklich verfolgt. Foy war auf die Nachricht von der Niederlage des Königs Joseph von Bilbao nach Tolosa marschiert,
wurde dort von einer unter
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 224.