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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Jacarandaholz - Jacke
brasilianischen ^. di-NLiliana 5e?s. (Vi^nonig. dragi-
liana, I>a?/i.) stammt das Palisander-, Iaca-
randa-, Succadan- oderZuckertannenholz,
auch blaues Ebenholz oder Violettholz, ein
sehr hartesHolz von dunkelbrauner Farbe mit Hellern,
teilweise sehr lebhaften Streifen, welches eine schöne
Politur annimmt. Hamburg führte davon (1890)
ein: 7800 Doppelcentner im Werte von 256000 M.
Von andern, ebenfalls brasil. Arten werden die
Blätter als Surrogat der Sarsaparille angewendet
und führen den Namen ^ulia Oarodas, da in dem
Heimatlande die Pflanzen (^i-oda heißen.
Iacarandaholz, s. ^acaranäH.
Iacarara (spr. scha-), Fluß, s. Iavari. ftor.
Iacarü sspr. scha-), Vrillenkaiman, s. Alliga-
Iacent (lat., "liegend"), verlassen, herrenlos.
5a.ost (lat.), auf Grabinschriften: Hier liegt.
Jach in und Boas (hebr., gewöhnlich "er stellt
fest" und "in ihm ist Stärke" übersetzt) ist der Name
der zwei von dem tyrischen Bronzegießer Hiram für
die Vorhalle des Salomonischen Tempels gegosse-
nen Bronzesäulen. Sie waren 18 Ellen hoch, innen
hohl, hatten einen Durchmesser von 3^1 Ellen und
5 Ellen hohe Kapitale. Der Guß selbst war 4 Fin-
ger stark. In der Vorhalle trugen sie die Ober-
schwellen. Bei der Eroberung Jerusalems 586 er-
beuteten sie die Chaldäer.
Fachmann, Eduard Karl Emanuel, Vice-
admiral, geb. 2. März 1822 zu Danzig, besuchte das
Gymnasium zu Marienwerder, machte 1839-44
eine Reise nach Westindien und diente 1844-48
auf der Korvette Amazone im Mittelmeer und an
der Küste Amerikas. 1845 wurde er Marinelieute-
nant, befehligte 1849-52 eine Kanonenbootflottille
in Stralsund und kam dann als Decernent in die
Marineabteilung des Kriegsministeriums zu Berlin.
Als erster Lieutenant machte er 1853-54 auf der
Gesion eine Reife nach Südamerika, Westindien
und Nordamerika, wurde dann Oberwerftdirektor
zu Danzig und Korvettenkapitän, 1857 Direktor
einer Abteilung der neuerrichteten Admiralität,
1859 Kapitän zur See und nahm 1859-62 als
Kommandant der Fregatte Thetis an der preuß.
Expedition nach Ostasien und China teil. Als Chef
des Stationskommandos der Ostfee in Danzig führte
er während des Krieges von 1864 den Befehl über
die preuß. Streitträfte in der Ostsee und lieferte
17. März 1864 das Seegefecht bei Iasmund (Rü-
gen), wofür er Konteradmiral wurde. I. war 1864
-67 Chef der Marinestation zu Kiel, auch alljähr-
lich Chef der Übungsgeschwader in der Nord- wie
Ostsee, wurde 1867 Präfes des Marineministeriums
und 1868 Viceadmiral. Als Stosch 31. Dez. 1871
zum Marineminister ernannt wurde, trat I. in den
Ruhestand, nachdem er während des Deutsch-Fran-
zösischen Krieges Oberbefehlshaber in der Nordfee
gewesen war, und starb 23. Okt. 1887 in Oldenburg.
Iachmann-Wagner, s. Wagner, Johanna.
Iachschlangen, s. Schlingnatter.
Jacht (engl. Jacht, "Jagd", "Iagdschiff"), ein-
mastiges, verdecktes Seeschiff von durchfchnittlich
60 bis 100 t Gehalt, das eine Specialität der Ostfee
und hauptfächlich auf den dän. Infeln in Gebrauch
ist. Die Ostseejacht eignet sich vermöge ihrer Bau-
art sehr gut zur Bewegung in den kurzen Wellen
der Ostsee bei Stürmen, kann durch wenige Men-
schen gehandhabt werden und segelt gut. Sie ist
fast ausschließlich Küstenfahrer. In England hatte
man früher ähnliche Fahrzeuge in den Kriegshäfen,
die zum Schnellsegeln gebaut waren und den Post-
und Depeschendienst versahen. Diese ursprüngliche
englische I. ist seit langer Zeit außer Gebrauch,
aber man hat den Namen auf Lustfahrzeuge über-
tragen, die nicht nach dem Modell der alten I.
konstruiert sind. Sie repräsentieren vielmehr alle
Klassen von Fahrzeugen, wenn auch in keiner bedeu-
tendern Größe als durchschnittlich 3-400 t, und
sind vielfach mit Dampfkraft ausgerüstet. Man
macht mit ihnen Vergnügungsreifen in alle Meere
der Erde. In England "bestehen mehrere Jacht-
klubs, die jährlich Wettfahrten (Regatten) unter
den Mitgliedern oder mit Jachtklubs anderer Na-
tionen abhalten. (S. Cowes.) In Deutschland führt
feit kurzem der Marine-Regatta-Verein den Namen
Kaiferlicher Jachtklub. Man nennt auch alle
für fürstl. Perfonen bestimmten Lustfahrzeuge I.
Iächymov,czech.NamevonIoachimsthal(f.d.).
Iacmi (fpr. jatsch-), Stefano, ital. Staatsmann,
geb. 1827 zu Casalbuttano bei Cremona, studierte
die Rechte und Staatswissenschaften und bereiste
dann Europa und den Orient. Zurückgekehrt, wurde
er für ein Werk über den Grundbesitz und die Lage
der Bauern in der Lombardei 1851 mit einem Preis
und durch die Aufnahme in das In8titüto I^omdHräo
und die ^ccaäkiuia äsi (^Lor^otili ausgezeichnet
und war nun fast gleichzeitig im Dienste des österr.
Gouverneurs von Lombardisch-Venetien, des Erz-
herzogs Maximilian, mit einer Untersuchung über
die Ursachen der Teuerung im Veltlin und für Ca-
vour mit Abfassung einer Denkschrift über die polit.
Zustände der Lombardei und Venetiens thätig, die
beide gleich vernichtend für die österr. Verwaltung
lauteten. In die ital. Kammer 1860 eingetreten,
fchloß er sich der Rechten an und übernahm noch
unter Cavour (Jan. 1860 bis Febr. 1861) und dann
wieder unter La Marmora und Ricasoli (Sept. 1864
bis Febr. 1867) das Ministerium der öffentlichen
Arbeiten. 1870 wurde er in den Senat berufen; er
starb 25. März 1891 in Rom. Unter den Schriften
I.s, der zu den Begründern der konservativen "?6r-
86v6rg.n2k" gehörte, sind hervorzuheben die über die
röm. Frage von 1863, ferner "vue Nnni äi politiea
itali^na." (Mail. 1868), "8u1i6 conäi^ioni äeiia. cosk
puddlica in Italia äopo ii 1865" (edd. 1870), "Un
po'äi couiineuto 8u1 trattato äi Leriino" (Rom
1878), "8u11a. politica. 68t6i-a" (ebd. 1879), "I con-
Lsrvktori___in Itaiig." (ebd. 1879), "^lHuimknti
äkii'inoni68ta. HFi-ai-ia." (ebd. 1883), endlich seine
"?6N8i6ri 8u11a politiea itaii^na" (in Muova ^.n-
toIoFia.", 1889), welche in eine Verurteilung der
Regierungspolitik auch in Hinsicht auf die Tripel-
allianz und den Streit mit der Kirche ausmünden.
5a,ok (engl., spr. dschäck), Kosename für John,
von ähnlichem Gebrauch wie im Deutschen Hans,
namentlich Spitzname der Matrosen (eigentlich ^.
wr, Hans Teer, woraus in mißverstandener Deu-
tung der Ausdruck "Teerjacke" entstanden ist);
Union 3. oder in der Matrosensprache 01ä "I., die
brit. Flagge; "l. ok g.11 traä63 (spr. ahl trehds),
Mensch, der in allen Sätteln gerecht ist; ^aek>2.n-
ap68 (spr. änn ehps), Hans Affe; ^. ruääinx, Hans-
wurst; ^. tde Iljpp"r (I. der Aufschlitzer), Selbstbe-
zeichnung eines Unbekannten, der 1888 sg. Londoner
Prostituierte durch Auffchlitzen des Leibes ermordete.
Jacke (frz. Mqu6tl6; engl.Mkey, kurzes, an-
schließendes Armelkleid, ist herzuleiten von Jakob,
Jacques, ebenso wie Hänslein (kurzer Oberrock im
15. Jahrh.) von Hans.