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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Langenberg - Langenscheidt
der Kniekontrakwren" (ebd. 1858), "Die Insolation
des menschlichen Auges" (ebd. 1859).
Langenberg. 1) Stadt im Kreis Mettmann des
preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, an der Linie Steele-
Vohwinkel der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines
Amtsgerichts (Landgericht Elberfeld) und einer
Reichsbanknebenstelle, hat (1890) 7491E., darunter
1427 Katholiken und 60 Israeliten, Postamt erster
Klasse, Telegraph, Fernsprechamt, Realprogymna-
sium, Krankenhaus; eine Eisenbahnhauptwerkstätte,
bedeutende Seiden- und Halbseidenstoff- und Sei-
denbandfabriken, Färbereien, Fabrikation von Papp-
deckeln, photogr. Trockenplatten und Maschinen. -
2) Marktflecken bei Gera (s. d., Bd. 7, S. 833 d).
Längenbestimmung, s. Ortsbestimmung.
Langenbielau, Dorf im Kreis Reichenbach des
preuß. Reg.-Bez. Vreslau, an einem Zufluß der
Peila und der Nebenlinie Reichenbach-Oberlangen-
bielau, ist fast 8 km lang, besteht aus vier Bezirken
und hat (1890) 15860 E., darunter 6085 Katholiken,
Post zweiter Klasse, Telegraph; bedeutende mechan.
Webereien fürBaumwoll- und Leinenwaren (Firma
Christ. Dierog mit 3000 Arbeitern), große Garn-
färbereien und -Bleichen, Dampfmühlen, Ziegeleien,
.hier fand 5. Juni 1844 ein Arbeiteraufstand statt.
Langenbrücken, Dorf im Amtsbezirk Bruchfal
des bad. Kreises Karlsruhe, am Kraichbach und an
der Linie Heidelberg-Basel der Bad. Staatsbahnen,
bat (1890) 1377 E., darunter 52 Evangelische, Post,
Telegraph, kalte salinische Schwefelquellen, Bade-
anstalt (Amalienbad); Cigarrenfabrik, Wein-, Hop-
fen- und Tabakbau.
Längenbureau (Lurskw 6e8 lon^ituäeä), In-
stitut für geodätisch-astron. Zwecke in Paris, das die
"^0nng.i883.iic6 ä63 teiupZ" herausgiebt.
Langenburg, Stadt im Oberamt Gerabronn
des württemb. Iagstkreises, an der Jagst, Sitz eines
Amtsgerichts (Landgericht Hall), hat (1890) 1417 E.,
darunter 41 Katholiken, Post, Telegraph; Feldbau,
Viehzucht, Vieh- und Getreidehandel. L. ist Wohn-
ort des Fürsten von Hohenlohe-Langenburg, dem
auch das sürstl. Jagdschloß Ludwigsruhe gehört.
Langendorf, deutscher Name von Hosszüsalu.
Langendreer, Dorf und Außengemeinde im
Landkreis Bochum des preuß. Reg.-Bez. Arnsberg,
an den Linien Duisburg-tzamm, Düsseldorf-Dort-
mund und der Nebenlinie L.-Löttringhausen (13,3 km)
der Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 12 335 E., dar-
unter 2258 Katholiken, Postamt zweiter Klasse mit
Zweigstelle, Telegraph, zwei Bahnhöfe, altes Ritter-
gut; Steinkohlenbergbau, Brauerei, Landwirtschaft.
Langeneß oder Langenäs, eine zur Provinz
Schleswig-Holstein gehörige Hallig, Zwischen den
Inseln Föhr und Pellworm gelegen und mit Nord-
marsch durch eine Brücke verbunden, zählt 120 E.
Sie nimmt, wie alle Halligen, stetig an Areal ab.
Längenfeld, gestrecktes Feld, s. Grubenfeld.
Längenfeld, Dorf im Ötzthale (s. d.).
Langenhorft, ehemaliges Stift bei Steinfurt
Langenkandel, Ort, s. Kandel. ^(s. d.).
Langenöls, Dorf im Kreis Lauban des preuß.
Reg.-Bez. Liegnitz, am Ölsbache und an der Linie
Görlitz-Hirschberg der Preuß. Staatsbahnen, hat
(1890) 4100 E., Post, Telegraph, ein vom Kloster
Loccum erbautes Hospiz für evang. Geistliche, Lehrer,
Beamte und Offiziere; Leinenweberei, Ofen- und
2 Möbelfabriken (darunter die Echlesifche Holzin-
dustriegesellschaft mit 400 Arbeitern), Brauerei,
Ziegeleien und Mühlen.
Brockhaus' Konversations-Lexilon. 14. Aufl. X.
Langenfalza. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Erfurt, hat 418,31 ykm und (1890) 37 267 (18189
männl., 1Z078 weibl.) E., 3 Städte, 38 Land-
gemeinden und 33 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt
im Kreis L., früher Hauptstadt des kurfächs. Thü-
ringen, in fruchtbarer Ge.gend
an der Salza, die 2 kin nord-
östlich in die Unstrut mündet,
und an der Linie Gotha-Leine-
felde der Preuß. Staatsbahnen,
^itz des Landratsamtes, eines
Amtsgerichts (Landgericht Er-
furt) und Hauptsteueramtes, hat
(1890) 11501 E., darunter 306
Katholiken, in Garnison die 3.
und 4. Eskadron des Ulanenrcgiments Nr. 6, Post-
amt erster Klasse, Telegraph, vier Kirchen, darunter
die 1863 restaurierte got. St. Bonifacius- oder
Marktkirche und die St. Stephans- oder Vergkirche,
ein altes Schloß, ehemals Residenz der Herren von
Salza, seit 1697 Witwensitz der Herzoginnen von
Sachsen-Weißenfels, jetzt Sitz der Behörden, Rat-
haus (1742-51), Nealprogymnasium, höhere Mäd-
chenschule, Krankenbaus, Knabenrettungs-, evang.
Vereinshaus und Freimaurerloge. Die Industrie
erstreckt sich auf Kammgarnspinnerei, Baumwoll-
weberei, Malz-, Nessel-, Strickgarn- und Tuchfabri-
kation, Maschinenbauanstalten, Tabak- und Vlech-
warenfabrikation, Ziegeleien, Kalkbrennereien und
Handelsgärtnerei. In der Nähe eine Kuranstalt mit
gipshaltiger salinischer kalter Schwefelquelle. L. ist
Geburtsort des Arztes Huseland. - L. erhielt 1212
Stadtrecht. 1346-1400 gehörte L. dem Erzbischof
von Mainz und den Landgrafen von Thüringen,
später letztern allein; 1485 siel es an die sachsen-al-
bertinische Linie, 1650 an Sachsen-Weißenfels, 1746
an das Kurhaus zurück, 1815 an Preußen. Bei dem
3 km entfernten Kloster zu Homburg, von dem
noch Reste vorhanden sind, schlug im Juni 1075
Kaiser Heinrich IV. die Sachsen und Thüringer. -
Vgl. Göschel, Chronik der Stadt L. (Bd. 1 u. 2, Lpz.
1818 - 20; Bd. 3, Langens. 1842); Sommer und
Otte, Beschreibung der Baudenkmäler im Kreis L.
(Halle a. S. 1879); Gutbier, Schwefelbad L. (Lan-
genf. 1887); Preller, Thüringens Bäder, Kurorte
und Sommerfrischen (2. Aufl., Weim. 1888).
Am 15. Febr. 1761 siegten bei L. die Preußen und
Hannoveraner über die Franzosen und Reichsarmee,
und 17. April 1813 die Preußen über die Bayern.
In neuerer Zeit wurde L. bekannt durch das Tref-
fen vom 27. Juni 1866 (s. Deutscher Krieg von
1866, Bd. 5, S. 57 a). - Vgl. Wengen, Geschichte
der Kriegsereignisse zwischen Preußen und Hanno-
ver 1866 (Gotha 1886); Kunz, Feldzug der Main-
armee (Berl. 1890); Gutbier, Der Kampf bei L. am
27. Juni 1866. Ein Gedenkbuch (Langens. 1891).
Langenscheidt, Gustav, Sprachgelehrter und
Verlagsbuchhändler, geb. 21. Okt. 1832 in Berlin,
begann daselbst 1856 mit Professor Charles Toussaint
(gest. 1877) die "Franz. Unterrichtsbriefe zum Selb-
studium Erwachsener" (42. Aufl. 1893) herauszu-i
geben, denen bald die "Engl. Unterrichtsbriefe"
(42. Aufl. 1893), hg. im Verein mit Professor Karl van
Dalen (qest. 1879) und Professor Henry Lloyd (gest.
1864), solaten. Mit ihnen bürgerte sich die sog.
Tousfaint-Langenscheidtsche Sprachlehrmethode ein.
L. wurde 1874 zum königlich preuß.Professor ernannt.
Weitere Unternehmungen der Firma "Lanaen-
scheidtsche Verlagsbuchhandlung (Professor G. Lan-
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