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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Lenca – Lenk

Pinakothek in München), den Kaiser Wilhelm Ⅰ. und den Kaiser von Österreich, den Fürsten Bismarck (Hamburg, Berlin, Breslau, München, Leipzig [2]), Moltke, den General Bocco, Richard Wagner, Franz Lachner, Gladstone, Fürst und Fürstin Minghetti-Acton, Franz Liszt, Kaiser Wilhelm Ⅱ. (1891), König Albert von Sachsen (Museum in Leipzig). Der Künstler lebt in München, zeitweilig in Rom.

Lenca, s. Amerikanische Rasse (Bd. 1, S. 526 a).

Lenclos (spr. langkloh), Anne, genannt Ninon de L., geb. 15. Mai 1616 zu Paris, war nach dem frühen Tode ihrer Eltern bald von Anbetern umschwärmt. Der Kardinal Richelieu soll zuerst ihre Gunst besessen haben. Ihm folgten Coligny, Villarceaux, der Marquis von Sévigné, der Prinz von Condé, der Herzog de Larochefoucauld, der Marschall d’Albret, der Marschall d’Estrées u. s. w. Bis in ihr hohes Alter blieb ihr Haus ein Sammelplatz aller geistreichen Personen des Hofs und der Stadt. Sie hatte zwei Söhne: der eine soll sich in seine eigene Mutter verliebt und nach der Entdeckung des Geheimnisses erstochen haben. Ninon starb 17. Okt. 1706. Man schreibt ihr eine kleine Schrift: «La coquette vengée» (1649), zu, doch wird ihre Autorschaft z. B. auch von Sainte-Beuve bestritten. In den Werken Saint-Evremonts sind einige Briefe von ihr enthalten. – Vgl. Capefigue, Ninon de l’Enclos et les Précieuses de la Place Royal (Par. 1864).

Lend, Ort bei Gastein (s. d.).

Lende (Regio lumbalis), die hintere Bauchwand, welche von den fünf Lenden- oder Bauchwirbeln und den kräftigen Lendenmuskeln gebildet wird; nach unten wird die Lendengegend von dem Darmbeinkamm, nach oben von den letzten falschen Rippen, nach vorn von den Weichen begrenzt; vor ihr liegen die beiden Nieren sowie der auf- und absteigende Grimmdarm. Der stärkste unter den Lendenmuskeln ist der große Lendenmuskel oder Psoas (Musculus psoas), der beim Rinde den Lenden- oder Mürbebraten (Filet) liefert. Ein oft vorkommendes Übel ist der Lendenschmerz, die rheumatische Entzündung der Lendenmuskeln; über die Behandlung s. Hexenschuß, Rheumatismus.

Lendemain (frz., spr. langdmäng), der folgende Tag, insbesondere der Tag nach der Hochzeit, Nachfeier.

Lendenanschwellung, s. Rückenmark.

Lendenblut, s. Milzbrand.

Lendenmuskel, Lendenschmerz, s. Lende.

Lendenwirbel, s. Wirbelsäule.

Lendināra, Hauptort des Distrikts L. (22763 E.) in der ital. Provinz Rovigo, am Adigetto, an der Linie Legnago-Rovigo-Adria, hat eine technische Schule, Seidenindustrie, Getreidehandel und (1881) 5908, als Gemeinde 7294 E.

Lendner, Kleidungsstück, s. Schecke.

Lenel, Otto, Jurist, geb. 13. Dez. 1849 zu Mannheim, studierte zu Heidelberg, Leipzig und Berlin, war bis 1874 im bad. Justizdienst thätig, habilitierte sich 1876 zu Leipzig, wurde 1882 ord. Professor in Kiel, 1884 in Marburg, 1885 in Straßburg. Er schrieb: «Über Ursprung und Wirkung der Exceptionen» (Heidelb. 1876), «Beiträge zur Kunde des prätorischen Edikts» (Stuttg. 1878), «Das Edictum perpetuum» (preisgekrönt, Lpz. 1883), «Palingenesia juris civilis» (2 Bde., ebd. 1887‒89), «Das Sabinussystem» (Straßb. 1892).

Leng, chines. Wassernuß, s. Trapa.

Leng, Fisch, s. Langfisch.

Lengefeld, Stadt in der Amtshauptmannschaft Marienberg der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, unweit der Flöha im Erzgebirge, an der Linie Chemnitz-Reitzenhain (Station Pockau-L.) der Sächs. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Freiberg), hat (1895) 3431 (1890: 3668) meist evang. E., Post, Telegraph, ein altes Schloß Rauenstein; Baumwoll-, Chenille- und Lamaweberei, Möbel-, Spielwaren- und Wurstfabrikation, fiskalisches Kalkwerk.

Lengefeld, Charlotte von, s. Schiller; über ihre Schwester Karoline von L. s. Wolzogen.

Lengenfeld, Stadt in der Amtshauptmannschaft Auerbach der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, unweit der Göltzsch, an der Linie Zwickau-Ölsnitz der Sächs. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Plauen), hat (1895) 5139 E. (1890: 5213, darunter 53 Katholiken); Postamt zweiter Klasse, Telegraph; Streichgarnspinnerei, Färberei, Weißstickerei, Fabrikation von Tuch, Weißwaren, Filztuch, Wäsche und Flanell.

Lengerich, Stadt im Kreis Tecklenburg des preuß. Reg.-Bez. Münster, am Fuße des Teutoburger Waldes und an der Linie Bremen-Münster der Preuß. Staatsbahnen, hat (1895) 2184 (1890: 2087) E., darunter 145 Katholiken und 37 Israeliten, Post, Telegraph, Postagentur und Telegraph (am Bahnhof), Provinzialirrenanstalt, Krankenhaus; Fabriken für Tabak, Drahtseile, Papier, Cement, Apothekerkapseln, Tüten und Tütenmaschinen, bedeutende Kalksteinbrüche und Kalkbrennereien. Die Landgemeinde L. hat (1895) 5695 E.

Lengerke, Alexander von, Landwirt, geb. 30. März 1802 in Hamburg, widmete sich zuerst dem Seedienste, ging später zur Landwirtschaft über, wurde 1841 Lehrer am Carolinum in Braunschweig, 1842 Landesökonomierat und Generalsekretär des königlich preuß. Landesökonomiekollegiums in Berlin, in welcher Stellung L. die «Annalen der Landwirtschaft in den preuß. Staaten» redigierte. Er starb 23. Dez. 1853 in Berlin. Außer durch landwirtschaftliche Werke («Beiträge zur Kenntnis der Landwirtschaft in den preuß. Staaten», 4 Bde., Berl. 1846‒52; «Anleitung zum Anbau des Mais», 2. Aufl., ebd. 1851) hat sich L. einen Namen erworben durch den mit Mentzel herausgegebenen «Landwirtschaftlichen Hilfskalender», das verbreitetste Taschenbuch dieser Art.

Lengfisch, Leng, s. Langfisch.

Lengsfeld (Stadtlengsfeld), Stadt im Verwaltungsbezirk Dermbach des Großherzogtums Sachsen-Weimar, an der Felda und der Linie Salzungen-Kaltennordheim der Feldabahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Eisenach), hat (1895) 1207 (1890: 1227) E., darunter 40 Katholiken und 96 Israeliten, Post, Telegraph, zwei Schlösser; Filz-, Pfeifen- und Porzellanfabrikation.

Lenis (lat.) wird im Gegensatz zu Fortis (s. d.) ein Konsonant genannt, der verhältnismäßig sanft und leise ausgesprochen wird. Die sog. «weichen» Konsonanten sind lenes, die «harten» fortes. Jeder stimmhaft gesprochene Konsonant (z. B. B, b, w) ist eine L. im Vergleich zu dem einen stärkern Luftdruck erfordernden stimmlosen (z. B. p, f).

Lenitīvmittel (Lenitīva, Lenĭentĭa), lindernde, besänftigende, auch gelind abführende Mittel.

Lenk, die, Pfarrdorf und Kuranstalt im Bezirk Obersimmenthal des schweiz. Kantons Bern. Das Dorf, nach dem Brande von 1878 wieder auf- ^[folgende Seite]