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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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M. - Maasbefestigungen

aus ^[img], d. h. aus dem griech. Φ (phi). (S. Schrift.) Als Laut gehört M zur Klasse der Nasale (s. d.).

Als Abkürzungszeichen bedeutet M in Frankreich: Monsieur; MM: Messieurs; M' das schott. Mac (s. d.). ^[img] ist ferner die Abkürzung für Mark, m für Meter; in Frankreich und Österreich m2 für Quadrat-, m3 für Kubikmeter; M auf Londoner Kurszetteln für Money (s. Kurs, Bd. 10, S. 836 a); µ in der Mikroskopie für Mikromillimeter 0,001 (1/1000 Millimeter). Auf franz. Münzen bezeichnet M den Münzort Toulouse, ein verschränktes M Marseille; auf span. Münzen ein gekröntes M Madrid. In der Musik steht M. oder m. beim Pianofortespiel für ital. mano oder frz. main (Hand), bei Orgelkompositionen für Manual; in Grammatiken und Lexicis oft für Maskulinum. Bei der Bezeichnung von Handfeuerwaffen ist M Abkürzung für Muster oder Modell, z. B. Revolver M/83. In Deutschland wird der Buchstabe M jetzt weggelassen und z. B. das 1888 hergestellte kleinkalibrige Gewehr einfach als "Gewehr 88" bezeichnet.

M., hinter lat. Insektennamen Abkürzung für Joh. Wilh. Meigen (s. d.).

MA, Abkürzung für Mittelalter.

M. A., Abkürzung für Magister Artium (engl. Master of Arts), s. Magister; auch kaufmännische Abkürzung für Mangels Annahme.

Maacha, Stamm und Land im Ostjordanlande, s. Maecha.

Maalbaum, s. Malbaum.

Maalzei, s. Aussatz.

Mäander, grch. Maiandros, jetzt Menderes, der bedeutendste Fluß der Westküste Kleinasiens, entspringt bei Kelänä (dem spätern Apamea-Kibotos) in Phrygien, durchströmt in zahllosen Krümmungen Karien in westl. Richtung und mündet im N. des alten Milet, wo er sein Delta immer weiter ins Meer vorschiebt. - Nach dem Fluß ist eine Ornamentform M. oder Band à la grecque benannt, die als Flächenverzierung in fast allen antiken Baustilen sowie an Gefäßen und Gewändern zu finden ist. Sie tritt in zweierlei Formen auf; erstens aus regelmäßig rechtwinklig gebrochenen Linien zusammengesetzt (s. vorstehende Fig. 1), zweitens als Nachbildung einer Reihe von sich überschlagenden Wellen (Fig. 2); in letzterm Falle auch als "laufender Hund" bezeichnet.

^[Fig. 1]

^[Fig. 2]

Maeandrina., Korallengattung, s. Hexaktinien.

Mäandrinen, s. Serpentinen.

Maare, kessel- oder flachschüsselförmige Kratereinsenkungen im Gesteinsuntergrunde, die nur von einem Kranze von vulkanischen Bomben und Fragmenten des Nebengesteins umgürtet werden, nie aber Lavaströmen zum Austritt gedient haben. Sie besitzen meist kreisrunde Umrisse, sind oft mit Wasser angefüllt und scheinen durch Explosion unterirdischer Gas- und Dampfansammlungen entstanden zu sein (Explosionskrater). Deutschland besitzt in den vulkanischen Gebieten der Eifel eine Anzahl solcher M., so das Pulvermaar, das Weinfelder und Gemündener Maar; nicht bestimmt nachgewiesen ist, ob der Laacher See (s. d.) als Maar anzusehen ist. Auch die Seen von Albano und Nemi sind M.

Maarfuß, s. Drudenfuß.

Maarib oder Arbit, das Abendgebet de Israeliten.

Ma'arrî, al-, s. Abû -Alâ al Ma'arri.

Maas (lat. Mosa; frz. Meuse), der Zwillingsfluß des Rheins, entspringt im franz. Depart. Haute-Marne, auf dem Plateau und 23 km nordöstlich von der Stadt Langres, wird nach einem Laufe von 230 km schiffbar, nimmt in Frankreich rechts den Chiers auf, tritt dann, nachdem er in 492 km langem Laufe die Depart. Vosges, Meuse und Ardennes durchflossen und den Semoy aufgenommen hat, bei Givet nach Belgien über, wo die Sambre links und die Ourthe rechts sich mit ihm vereinigen, hierauf nach Holland, wo er rechts die Roer und Riers, links die Dommel aufnimmt, berührt mittels des St. Andrieskanals von der linken Seite den Rheinarm Waal, mit welchem er den Werder von Bommel (s. d.) umschließt, vereinigt sich bei dem Schlosse Loevenstein mit der Waal, heißt dann Merwe oder Merwede, ergießt sich in den Biesbosch und teilt sich bei Dordrecht wieder in zwei Arme, welche sich, der linke in mehrern Mündungen, der rechte, nachdem er vorher durch den Kanal Merwede einen Teil des Lek aufgenommen hat, in die Nordsee ergießen. Von den Hauptmündungsarmen ist der nördliche, die Neue M., die unterhalb Briel die Nordsee erreicht, Hauptarm für die Schifffahrt; der mittlere, Haringvliet, zuletzt Flakkeefluß genannt, mündet unterhalb Hellevoetsluis; der südliche oder der Krammer zweigt vom Hollandsch Diep (s. d.) ab, dringt zwischen Goeree und der Insel Schouwen ins Meer und steht mit der Oosterschelde in Verbindung. Die Gesamtlänge beträgt 804 km; ihr Stromgebiet umfaßt 48 000 qkm, wovon 7800 km Frankreich angehören. Ihre Breite, bei Verdun 65 m, wächst bei Namur auf 130, bei Lüttich auf 200, bei Gorkum auf 325 m. In ihrem obern Laufe, auf dem Plateau von Lothringen, hat sie ein breites Muldenthal mit 325-490 m hohen Rändern; der Boden ist zerklüftet und höhlenreich; oberhalb Neufchâteau, bei Bazoilles, im Depart. Vosges, verschwindet der Strom plötzlich (la perte de la Meuse) und kommt erst 5,5 km weiter, bei Noncourt, wieder zum Vorschein. In den Ardennen, welche sie bei Namur verläßt, und von da bis Lüttich sind an beiden Ufern hohe steile Felsen. Bei Maastricht tritt sie in die Tiefebene, durchfließt dann dürres Heideland oder Moorgründe, wie den großen Torfmoor Peel, wird aber wichtiger, wo sie im Rheindelta fette Marschgegenden durchflutet. Von Kanälen führt der Zuid-Willems-Kanal von Maastricht durch den Peel in die Dommel bei Herzogenbusch, der Kanal von Brabant in die Rüpel bei Boom und durch diese in die Schelde, der Ardennenkanal in die Aisne, der Oise-Sambre-Kanal von Landrecis ebendahin, beide also in das Seinegebiet, der Maas-Mosel-Kanal von Lüttich in die Mosel bei Wasserbillig und der Merwedekanal nach Amsterdam.

Maas, franz. Departement, s. Meuse.

Maasbefestigungen. Seit dem Kriege von 1870 und 1871 sind von deutscher wie von franz. Seite in den Grenzgebieten so starke Befestigungen hergestellt worden, daß die Frage erörtert worden ist, inwiefern bei einem neuen Kriege ein Vormarsch