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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Momos - Monaco

mit gegen 25 Arten, größtenteils im tropischen Afrika, kletternde Kräuter mit meist gelappten Blättern und lebhaft gefärbten Früchten, die bei der Reife, nach Ablösung vom Fruchtstiel, das ganze Mark nebst den darin eingebetteten Samen ausspritzen. M- Balsamina L., der Balsamapfel, Wunderapfel oder Balsamgurke, und M. Charantia L., der bittere oder rebenblätterige Springkürbis, sind zwei in Ostindien einheimische höbe Kletterpflanzen mit handförmigen oder herzförmigen, tief gelappten Blättern und rippigen, dicht mit Warzen besetzten gelben Früchten, die, wenn sie reif sind, der Länge nach in mehrere Teile aufspringen, ihr orangefarbenes Fruchtfleisch mit den daran hängenden leuchtendroten Samen zu Tage treten lassen und diese teilweise fortschleudern. Sie gedeihen in Deutschland sicher nur im Gewächshause; im Freien nur in sehr warmem Sommer und geschützten Lagen. Die Springgurke wird jetzt gewöhnlich zur Gattung Ecballium (s. d.) genommen.

Momos, nach Hesiod ein Sohn der Nacht, die Personifikation des Spottes und der Tadelsucht, kommt erst in der spätern Zeit öfter vor.

Momotidae, s. Sägeraken.

Momotombo, thätiger Vulkan (1850 m) in Nicaragua, im NW. des Sees von Managua.

Mömpelgard, Stadt in Frankreich, s. Montbéliard.

Mon, japan. Münze, s. Sen.

Mön (Mun), Gewicht, s. Maund.

Mona, span. Antilleninsel in der 120 km breiten Mona-Passage, zwischen Puertorico und Haïti, ist unbewohnt und besteht aus jüngerm Kalkstein.

Mona, der alte Name für Anglesea.

Mona, Affe, s. Meerkatzen.

Monachus (grch. mónachos, "einzeln, einsam lebend"), Mönch; monáchisch, mönchisch, einsam; Monachismus, Mönchsstand, Möncherei; Monacholŏgie, Lehre vom Mönchsleben.

^[Abb.: Monaco (Situationsplan).]

Monaco, kleines selbständiges Fürstentum, an der ligurischen Küste des Mittelmeers und von dem franz. Depart. Alpes-Maritimes umgeben, ist gegenwärtig auf das Gebiet der gleichnamigen Stadt beschränkt und hat ein Areal von 21,6 qkm mit einer Bevölkerung von (1888) 13 304 E. Es ist eine absolute Erbmonarchie; dem Fürsten stehen ein Staatsrat (5 Mitglieder) und ein Generalgouverneur zur Seite. Die bewaffnete Macht umfaßt 130 Mann und besteht aus einer Ehrengarde, einer Compagnie Infanterie und 44 Gendarmen. Haupterzeugnisse sind Citronen, Öl, Orangen, Parfümerien, Liqueure, künstlerische Töpferwaren u. s. w. Die Stadt M. mit 3292 E., Station der Linie Marseille-Mentone der Mittelmeerbahn (der Bahnhof in Condamine, im Hintergrunde der Bai zwischen den Felsen der Stadt und Monte-Carlo, s. d.), liegt unweit von Nizza, auf einer mit Kaktus und gegen das Meer hin mit südlicher, fast afrik. Vegetation bewachsenen, auf der Spitze mit Befestigungen bekränzten, 380 m langen, gegen 60 m hohen Felsenmasse, ist Bischofssitz, hat ein schönes Schloß mit prachtvollen Gartenanlagen, neue Kathedrale, Promenaden, Seebad und kleinen Hafen. Das Klima ist äußerst mild und dem von Nizza gleich, weshalb M. auch neuerdings als klimatischer Kurort beliebt geworden ist. Das in der Nähe liegende Dorf La Turbie besitzt eine großartige Ruine aus der Römerzeit, gewöhnlich die Trophäen des Augustus genannt (s. vorstehenden Situationsplan).