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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Showtl - Shrewsbury (Stadt)
Nevada und einige andere kleinere Stämme in Kali-
fornien. Die ganze Familie soll sprachlich den von
Buschmann als sonorische Völker bezeichneten
Stämmen (s. Sonorische Sprachen) verwandt sein.
Sie werden auf 16500 Kopfe geschätzt.
eine aus
einer Gattung und zwei Arten bestehende, auf die
NcMche von Nordamerika beschränkte Unter-
familie der Nagetiere vom Habitus der Ratten,
aber mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den
Eichbörnchcn bez. Murmeltieren einerseits und zu
den Bibern andererseits.
Shrapncl (engl., in Deutschland meist S ch r ap -
nell geschrieben), auch Granatkartätsche (frz.
s)dii8 3. Imileä), ein Hohlgeschoß, das ähnlich wie
die Kartätsche mit kleinen Kugeln gefüllt ist, ab-
weichend von dieser aber noch eine Sprengladung
trägt, die das Geschoß kurz vor dem Ziel in der Luft
zum Krepieren bringen foll. Zu diesem Zweck ist
das S. außerdem mit einem Zeij>, auch Brennzünder
versehen. Beim Krepieren wirft das S. seine Kugeln
als kegelförmige Geschoßgarbe auseinander (s.nack-
stehcndc Fig.1). Im Gegensatz zur Granate blei-
Fig. i.
ben die Sprengteile beim S. auf einem engen Naum
beifammen, und seine Wirkung ist unabhängig vom
Gelände; denn wenn eine Granate z. V. in sumpfigen
Boden einschlägt, so zerspringt sie oft gar nickt, oder
ihre Sprengstücke werden im Schlamm festgehalten,
während das S. boch in der Luft platzt. Auch Ziele
hinter Deckungen vermag das S. zu erreichen. Da-
gegen beschränken die geringen Gewichte der Spreng-
stücke und Kugeln die Wirkung des S. auf lebende
Ziele; auch die Beobachtung des
Schuffes ist bei dem ^. erschwert.
Bei gestreckter Flugbahn ist der
Kegel, in dem die Sbrapnelkugeln
auseinanderfliegen, ebenfalls lang
gestreckt. Derartige Geschosse be-
sitzen daher große Tiefcneinwir-
i^ knng und eignen sich besonders als
' Streugeschosse gegen mehrere Li-
nien hintereinander, doch werden
S. vielfach auch aus Gesckützen
mit stark gekrümmter Flugbahn
(Mörsern) verfeuert, nachdem es
gelungen ist, den Zündern die er-
forderliche längere Brenndauer zu
geben. Von dieser Brenndauer
sind überhaupt die Schußweiten
abhängig-, bei Feldgeschützen be-
gnügt man sich mit Entfernungen
bis etwa 3500 in, bei den größern
Kalibern der Bclagerungs- und
Fig. 2.
Festungsartillerie wird aber bis 9000 in gerechnet.
Die Kugeln, meist Bleikugeln in der Größe der Ge-
wehrkaliber, sind im S. durch einen Echwefeleinguß
festgelegt. Je nach der Lagerung der Spreng-
ladung (nur Schwarzpulver) in einer Röhre oder
in einer besondern Sprengkammer in der Spitze
oder am Boden des S. unterscheidet man Röhren -
oder Hülsenshrapnel (s. Geschoß, Fig. 8 und 26
und Tafel: Moderne Geschosse, Fig. 3), Spitz-
kammcrsbrapncl (s. beistellende Fig. 2 und Ta-
sel: Moderne Geschosse, Fig. 5) und Voden-
tammershrapnel (s. Geschoß, Fig. 2? und Tafel:
Modern e G eschosse, Fig. 4). Die neuern Kon-
struktionen sind fast sämtlich von der letztern Art.
Das S. wurde zuerst 1803 vom engl. Oberst
Shrapnel konstruiert, blieb lange Zeit streng
gehütetes Geheimnis verschiedener Artillerien, auch
der deutschen; hauptsächlich war es die Zünder-
frage, welche die Einführung des S. und dann
auch das Verhältnis der Granaten zu den S. in
der Ausrüstung namentlich der Feldgeschütze be-
einflußte. Je nachdem die verschiedenen in Versuch
genommenen Shrapnelzünder größere oder geringere
Kricgsbrauchbarkeit und vor allen Dingen Gleich-
mäßigkeit und Zuverlässigkeit bewiesen, schwankten
die Urteile über die endgültige Einführung der S.
gewaltig; so war z.B. die deutsche Feldartillerie im
Kriege 1870 gegen Frankreich im allgemeinen nicht
mit S. ausgerüstet, obwohl in den I. 1866-69
Feldsbrapnels vielfach bei den
Schießübungen versucht worden
waren. Nach 1871 sind die S. in
Deutschland in großem Verhält-
nissatz zu den Granaten ein-
geführt worden.
Shreveport (spr. schrihw-
pohrt), Hauptstadt des Parish
(5addo in der nordwestl. Ecke des
nordamerik. Staates Louisiana,
am westl. Ufer des Red-River, der hier schiffbar
wird, mit Dampfschiffahrt nach Ncuorleans und
an fünf Eisenbahnlinien, hat (1890) 11977 E. (über
die Hälfte Farbige), eine Markthalle, hübsche
Prcsbyteriancrtirche und Svnagoge, ein Hospital;
bedeutenden Handel mit Baumwolle und Vieh,
außerdem mit Häuten, Wolle und Talg, zwei Vaum-
wollpresscn, Fabrikation von Eis und Baumwollöl.
S. ist Sitz eines Bundesgerichts.
Shrcwsbury (spr. schruhsbörrl), Hauptort der
engl. Grafschaft Shrop oder Salop, Municipal-
stadt und Varlamentsborougb mit (1891) 26 967 E.,
am zweifach überbrückten schiffbaren Severn, Knoten-
punkt der Great-Westcru- und der London and North-
Wcstcrnbahn, hat in dem ältern Teile enge, krumme
und steile Gassen und viele schmale Fachwerkhäuser
aus dem Mittelaltcr, in dem neuern dagegen breite,
regelmäßige Straßen und mehrere schöne Gebäude,
wie die Stadt- und Grafschaftshallc, das Rathaus,
! das Gefängnis, das Theater, die Armen- und
Krankenhäuser und die Markthalle von 1595. Die
Stadt besitzt eine schöne normann. Abteikirche,
St. Alkmunds- und St. Iuliankirche, St. Chad's
Churcb unweit der alten (Stadtmauer und ietzt re-
staurierte Marienkirche in got.-normann. Stil mit
Glasmalerei und Denkmälern, ferner eine von
EduardVI. 1551 gegründete Lateinschule mit Samm-
lung röm. Altertümer in der Vorstadt Kingsland,
Denkmal Lord Elives am Markt und eine schöne Allee
(HuHi'i-)'I'i'0inonÄ(lQ) am Scvcrn; Seidcnbandwebe-
rei, Flachsspinnerei, Eisenwerke, Leinwandfabriken
sind wichtige Industriezweige. Bedeutender ist der
Handel, begünstigt durch die Wasserstraßen des Se-
vern und Sbrcwsburykanals, mit den Erzeugnissen
der Grafschaft und mit walisischen Nollzeugcn.-Zur
Zeit der angelsächs. Heptarchie war "Scrobbesbyrig"