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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Ivesdruck - Jacobi
taillone und 108 Compagnien), 1 Kavallerieregiment (6 Eskadrons), 2 Regimenter Feldartillerie (4 Abteilungen, 16 Batterien zu je 6 Geschützen), 2 Sappeur-, 1 Verpflegungs- und 1 Sanitätscompagnie.
Die ital. Offiziere üben sowohl aktiv wie passiv das Wahlrecht zur polit. Volksvertretung aus, und es fehlt nicht an Beispielen, wo die Beteiligung an den Wahlkämpfen eine bedenkliche Stellung der Offiziere zu den Maßnahmen des Kriegsministers offenbarte, so daß selbst die militär. Journalistik sich veranlaßt sah, gegen diese Erscheinungen und ihre Ursachen Front zu machen. - Die Einrichtung, daß dem einzelnen Manne die scharfe Übungsmunition zur Aufbewahrung überlassen bleibt, hat zu mancherlei Mißbrauchen und Verbrechen geführt. Obwohl man diese Gefahr durch Wegnahme der Munition zu beseitigen versucht hatte, so ist auf Befehl des Kriegsministers doch seit 1888 die frühere Einrichtung wieder getroffen, weil dem Geist des Heeres dadurch ein höherer Aufschwung verliehen würde.
II. Kriegsmarine. Die Flotte bestand 1896 aus 12 Panzerschlachtschiffen erster Klasse von 9800 bis 15400 t Größe (darunter 2 im Bau), 3 Panzerschlachtschiffen dritter Klasse von 5520 bis 6167 t, 7 Küstenverteidigungspanzerschiffen von 2660 bis 4693 t Größe, 6 Panzerkreuzern von 4583 bis 11000 t (davon 3 im Bau), 5 geschützten Kreuzern zweiter Klasse von 3050 bis 3745 t Größe, 15 geschützten Kreuzern dritter Klasse von 2200 bis 2730 t Größe (davon 7 im Bau), 4 ältern Kreuzern zweiter Klasse, 16 Torpedokreuzern von 765 bis 1313 t Größe (davon 2 im Bau), 3 Torpedobootzerstörern (davon 1 im Bau), 1 Torpedodepotschiff, 16 Hochseetorpedobooten von mehr als 100t Größe (davon 7 im Bau), 101 Torpedobooten zweiter Klasse von 65 bis 100 t Größe, 74 Torpedobooten dritter Klasse, darunter 14 Wachtboote, 4 unterseeischen Booten (davon 2 im Bau), ferner 5 Avisos, 6 Kanonenbooten, 6 Lagunenkanonenbooten, 17 Hilfskreuzern der Handelsflotte, 16 Schiffen zu besondern Zwecken (Schulschiffe, Tender), 9 Transport-, Vermessungs-, Kabelleg- und Werkstattschiffen, 40 Hafendienstfahrzeugen (Schleppdampfer, Wasserprähme, Hulks).
Projektiert sind noch 4 Panzerschlachtschisfe erster Klasse, 1 Panzerkreuzer, 2 Torpedokreuzer, 3 Torpedobootzerstörer und mehrere Fahrzeuge für den Küstendienst. In Dienst gestellt waren von der ital. Flotte Anfang 1896: ein ständiges Geschwader
von 11 Schiffen und 12 Torpedobooten (darunter 3 Schlachtschiffe erster Klaffe), ein Reservegeschwader von 5 Schiffen (darunter 2 Schlachtschiffe erster Klasse), 1 Torpedoflottille von 22 Torpedobooten; für Ausbildung des Personals verschiedener Zweige 6 Schulschiffe, 4 Beischiffe und 36 Torpedoboote; für den hydrogr. Dienst 1 Schiff; ferner 4 Schiffe als Centralschiffe für die Hasenverteidigung von Spezia, Maddalena, Tarent und Venedig. Für den Zollwachtdienst wurden ältere Torpedoboote der Zollverwaltung überlassen. Von den für die ital. Flotte in Bau befindlichen Schissen liefen 1895 vom Stapel 2 Panzerkreuzer, 1 Torpedobootzerstörer, ein unterseeisches Boot.
Das Personal besteht nach dem Etat für 1896 aus: 1 Admiral, 6 Viccadmiralen, 13 Konteradmiralen, 53 Linienschiffskapitänen, 70 Fregattenkapitänen, 70 Korvettenkapitänen, 311 Schiffslieutenants, 167 Unterlientenants, 115 Seekadetten, zusammen 806 Seeoffizieren. Ferner gehören dazu 96 Marineingenieure, 204 Maschinisten, 285 Marinezahlmeister, 187 Marineärzte, 135 Offiziere der TTTTT, 425 technische und 517 Verwaltungsbeamte, 260 Mann Semaphorpersonal. Das Matrosenkorps ist 22 625 Mann stark, darunter sind 7876 Mann für Deck- und Steuerdienst, 5344 Mann für den Artillerie-, Torpedo- und Gewehrdienst, 5432 Mann für den Maschinen-, Heizer- und Arbeiterdienst, 3973 Mann für den Küstendienst, als Spielleute, Sanitätspersonal, Botteliers, Telegraphisten und Leitungsleger.
Das Marinebudget betrug für 1895/96: 92863748 Lire, für 1896/97: 91058124 Lire.
Ivesdruck (spr. eiws-), ein vom Amerikaner Ives angewandtes Reproduktionsverfahren, Druckplatten direkt von einem Gelatinerelief herzustellen; von diesem wird ein Abdruck auf gekörntes Papier gemacht, welcher zum Drucke auf Stein oder Zink übertragen und auf letzterm auch für die Buchdruckpresse hochgeätzt werden kann.
Izanagi und Izanami, s. Japanische Mythologie und Religion.
Jod.
*Jacobi, Hermann Georg, Sanskritist, geb. 11. Febr. 1850 zu Köln, studierte in Bonn und Berlin Philologie und widmete sich hauptsächlich dem Sanskrit unter Gildemeister und Weber. Nachdem er sich ein Jahr lang in London aufgehalten hatte, unternahm er eine wissenschaftliche Reise nach Indien. 1875 habilitierte er sich in Bonn und wurde 1876 als außerord. Professor an die Akademie zu Münster, 1885 als ord. Professor uach Kiel, 1889 nach Bonn berufen. J.s Arbeiten bewegen sich in der Hauptsache auf den Gebieten der Prakrit-Grammatik,des Dschainismus, der epischen und klassischen Eanskritlitteratur, der ind. Metrik und Chronologie. Er gab heraus "TTTTT" (Lpz. 1879), "TTTTT" (Lond. 1882), "TTTTT" (Kalkutta 1891) und übersetzte das TTTTT, TTTTT, TTTTT und TTTTT in den "TTTTT", Bd. 22 und 45 (Oxford 1884,1895). J. veröffentlichte ferner "TTTTT" (Bonn 1872), "Ausgewählte Erzählungen in "TTTTT" (Lpz. 1886), "Das Ramayana, Geschichte und Inhalt" (Bonn 1893), "TTTTT" (in "TTTTT", Bd. 1, Kalkutta 1892). Außerdem sei noch erwähnt der Aufsatz "Über das Alter des Rigveda" im "Festgruß an Rudolf von Roth" (Stuttg. 1893), in welchem J. aus astron. Gründen für die vedische Kultur und Litteratur ein beträchtlich höheres Alter herausgerechnet hat, als bis dahin allgemein angenommen wurde. Dieser Aufsatz hat eine lebhafte Erörterung der Frage in Europa und Indien hervorgerufen.