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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

933

Schweiz

An der Zunahme gegen 1886 sind beteiligt:

^[Tabelle:]

Gesellschaften Policenzahl Zunahme der Versicherungssumme Frs.

Schweizerische 27886 74966340

Deutsche 7236 50332752

Französische 4899 30398024

Englische 2851 23583398

Amerikanische 899 9095214

^[Additionslinie]

Zusammen 43771 188375728

Über Feuerversicherung s. d. (Tabelle V).

Die Rentenversicherungen sind nicht von Bedeutung. Die angeführten Zahlen kennzeichnen zur Genüge den Stand des Versicherungswesens, zu der hauptsächlich die schweiz., deutschen und engt. Gesellschaften beigetragen haben, während die französischen und amerikanischen zurückgeblieben sind.

Von den einheimischen Versicherungsanstalten überhaupt betreiben 7 die Lebensversicherung, 3 die Unfallversicherung, 4 die Feuerversicherung, 1 die Glas- und Wasserleitungsversicherung, 1 die Hagelversicherung und 6 die Transportversicherung.

Den Stand der 7 einheimischen Lebensversicherungsanstalten (exkl. Rückversicherung) zeigt die folgende Übersicht:

^[Tabelle:]

Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaften<sup>1</sup> Sitz Kapitalversicherungen Zugang 1895 Pol. Versich.-Summe Frs. Abgang 1895<sup>3</sup> Frs. Bestand Ende 1895 Pol. Versich.-Summe Frs. Einnahmen an Prämien Frs. Zinsen Frs. Ausgaben für Versicherungen Frs. Reiner Überschuß<sup>4</sup> Frs. Aktiva<sup>5</sup> Frs.

Schweizer. Lebensversicherungs- u. Rentenanstalt Zürich 6352 12989714 4806589 25767 111769231 5277012 1317291 2680625 708738 39255422

Suisse Lausanne 340 2093544 1495515 5056 26191929 954187 334058 905249 33906 10427831

Baseler Lebensversicherungsges. Basel 2808 12865724 7022400 26500 131828473 5507466 1459615 3092685 595766 48082535

Genevoise Genf 307 2401977 1993956 4797 32413488 1482151 537846 1320401 113538 17045138

Bernische kantonale Sterbekasse<sup>2</sup> Bern 320 406900 125309 3629 4768271 140110 27845 49760 26778 847041

Schweizer. Lebensversich.-Verein Basel 267 911176 286821 4538 12851103 371425 100380 231877 - 2948300

Schweizer. Sterbe- und Alterskasse Basel 2073 2950565 626465 13295 15792130 668170 105905 195875 60263 3093127

^[Additionslinie]

Zusammen 12467 34619600 16357055 83582 335614625 14400521 3882940 8476472 1538989 121699394

^[Fußnoten:] <sup>1</sup> Die Suisse, Baseler Lebensversicherungsgesellschaft und Genevoise sind Aktien-, die übrigen Gegenseitigkeitsgesellschaften. - <sup>2</sup> Seit 1. Jan. 1896 mit der Schweizerischen Sterbekasse vereinigt. - <sup>3</sup> Durch Tod und Ablauf, Rückkauf, Umwandlung, Verzicht. - <sup>4</sup> Nach Abzug der Ausgaben für Verwaltung und Anwerbebetrieb. - <sup>5</sup> Einschließlich des noch nicht eingezahlten Aktienkapitals.

Über die Sterbekassen (Krankenkassen), von denen die meisten sehr mangelhaft eingerichtet sind, giebt es keine zuverlässigen Angaben.

In die Versicherungskasse gegen Arbeitslosigkeit in Bern zahlen die Arbeiter monatlich 50 Cent. Beitrag; dafür erhalten die unverheirateten 1,50, die verheirateten 2 Frs. Tagegeld. Im zweiten Versicherungsjahr 1894/95 gehörten der Kasse 390 Mitglieder an, doch zahlten von diesen 8 nur einen, 12 nur zwei, 23 nur drei und 14 nur vier Monatsbeiträge, weshalb diese 57 wieder aus der Liste gestrichen wurden. Der Rest bestand aus 295 Bernern und 38 Bürgern anderer Kantone. Von diesen 333 Mitgliedern meldeten sich im Laufe des Winters 226, meist Handlanger, als arbeitslos. Einnahmen: Mitgliederbeiträge 1367, Arbeitgeberbeiträge 1704, Gemeindezuschuß 5000, freiwillige Beiträge 3572 Frs.; Ausgaben: Bureaukosten 595, Wärmstube 56, Tagegelder 9864 Frs. Das Institut beruht auf einfachster Organisation und darf als gesichert gelten. Dagegen ist die schlecht organisierte Kasse in St. Gallen wieder aufgehoben worden.

Bankwesen. Ende 1895 bestanden 34 gesetzlich autorisierte Emissionsbanken mit 147,025 Mill. Frs. einbezahltem Kapital, 17,921 Mill. Frs. durchschnittlich Notenreserve, 9,629 Mill. Frs. Reingewinn. Die effektive durchschnittliche Notencirkulation betrug 1895: 167,913 Mill. Frs. Ein 1895 von den eidgenössischen Räten durchberatenes Gesetz, betreffend Errichtung einer eidgenössischen Staatsbank mit Banknotenmonopol, welches letztere durch Volksabstimmung vom 18. Okt. 1891 im Princip angenommen ist, wird voraussichtlich ebenfalls Annahme finden. Es ist jedoch gegen das Gesetz das Referendum ergriffen worden. Die Abstimmung ist auf den 28. Febr. 1897 festgesetzt.

Über Sparkassen s. d.

Verkehrswesen. 1895 bestanden 1497 Postbureaus, 1859 Ablagen und 13 Agenturen im Auslande; die Länge der Kursstrecken betrug 5955 km, der beförderten Reisenden 1108042. Der Postverkehr betrug 1895 (Anzahl in 1000 Stück, Wert in 1000 Frs.):

^[Tabelle:]

Verkehr Briefe Postkarten Drucksachen u. Warenproben Fahrpoststücke Eingeschriebene Sendungen Geldanweisungen Zahl Wert Nachnahmesendungen Anzahl Betrag Einzugsmandate Anzahl Betrag

Innerer 83351 21352 26744 13745 1971 4169 457501 5228 34951 541 49687

Äußerer 34710 9482 7435 3177 - 847 38311 296 5410 90 3758

Die Zahl der Telegraphenbureaus betrug 1895: 1668, die Länge der Staatstelegraphenlinien 7153 km mit 20132 km Leitungen; befördert wurden 3807412 Depeschen, darunter 1442117 internationale, 554957 Transit- und 1810338 interne; 1895 bestanden 8911 km Fernsprechlinien mit 53076 km Leitungen, 23446 Sprechstellen und 20535 Abonnenten.

Die Zahl der Betten in den dem Saisonverkehr (März bis November) dienenden Gasthöfen, Pensionen u. s. w. betrug 1894: 46248 (der übrigen 42386),