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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Trinkwassertheorie - Tropengebäude
Schiffsverkehr im Hafen von Trieft im Jahre 1895.
Eingang

Aus
gang

Länder
mit
Ladung
in
Ballast
mit
Ladung
in
Ballast
Zahl
Negistcrtons
Zahl
Registertons
Zahl
Registertons
Zahl
Registertons
^ Dampfer.








Österreich-Ungarn .....
2448
884 918
1360
144828
3027
934 636
784
95 837
Großbritannien ......
191
250 341
7
10 220
142
181 644
55
77 728
Deutschland........
19
17 947

-
18
17 491
2
1291
Griechenland........
53
42 852
__

53
42 852


Italien..........
369
236 027
5
4 819
363
232 053
10
8 323
14
24 547




15
24 810
Schweden-Norwegen ...
17
11 622
1
278
12
4 087
5
6 033
übrige Länder.......
3
3 68.'i
-
-
2
2 514
1
1176
Znsammen ^
3114
1 471 93?
1373
160 145
3617
1415 27?
872
^15198
V. Segelschiffe.








Österreich-Ungarn .....
1891
42 675
224
6657
595
25 493
1533
26154
Griechenland........
67
7 229
3
344
64
7 193
4
896
Italien..........
1221
56 280
147
10 636
1103
55 646
272
10 054
Türkei...........
23
1388
4
151
31
1418
1
50
Rußland..........
1
442
-
-
1
442
-
-
Schweden-Norwegen ....

1143





1143
übrige Länder.......
10
978


7
289
12
622
Zusammen L < 3220 j 110 135
17 838 j 1801 j 90 481
Summe ^ und n > 6334 j 1582 072 j 1751
lassen und die Souveränität Brasiliens über diese
Insel anerkannt.
Trinkwassertheorie, die Anschauung, die für
eine Anzahl von Infektionskrankheiten, speciell
für Cholera und ^plius kdä0inw:r1i8, eine Über-
tragung der Infektionserreger durch das Triuk-
wasser aunimmt. Die Möglichkeit einer solchen
Übertragung ist dadurch gegeben, daß sich Cholera-
und Typhusbacillen im Wasser sehr lange, mehrere
Wochen hindurch, lebensfähig erhalten. Der dirette
Nachweis dieser Mikroorganismen in infiziertem
Wasser durch Züchtuug ist mehrfach geluugeu. klommt
eiue Infektion durch das Triukwasser zu stände, so
entstehen Gruppenerkrankungen unter den Personen,
die ihr Wasser aus dem betrefseudcn verseuchten
Brunnen entnehmen; bei Infektion von Wasser-
läufeu oder Wasserleituugcn, aus denen viele ihren
Trinkwasserbedarf decken, können gleichzeitige Massen- j
erkrankuugeu entstehen. Vielfach wird das Trink-
wasser ohne triftige Beweise für die Entstehuug von
Epidemien in Anspruch genommen; man darf neben
diesem Infektionsmodus nicht die andern ebenso
wichtigen, nämlich die Infektion durch Koutakt mit
dem Krauken sowie durch infizierte Nahrungsmittel
vernachlässigen. Ob eine Infektion des Trintwassers
zu stände kommt, wird sehr von dem Zustande der
Wasserversorgung und den Gewohnheiten der Bc-
völkeruug abhängen. Bei primitiver Wasserversor-
gung, wie sie in Indien aus Tanks, aus seichten
stagnierenden Teichen, ersolgt, ferner bei Gebrauch
von Cistcrncn und schlecht gedeckten Brunnen, wird
eine Verseuchung des Trinkwassers durch hineingc-
schüttete Ausleerungen u. s. w. sehr leicht crfolgeu,
während bei Anwenduug eiserner Röhrenbrunnen
sowie bei geordneter centraler Wasserversorgung,
insbesondere bei Gruudwasservcrsorguug, die Gefahr
einer Infektion durch das Trinkwasser stark herab-
gesetzt werden kann. Die Anlage einer tadellosen cen-
tralcn Wasserversorgung ist daher schon aus diesen:
Grunde für große Städte dringendes Bedürfnis.
^Trochu, Louis Jules, starb 7. Okt. 1896 in
Tours. Auszüge aus seinen Memoiren erschienen
gleich nach seinem Tode in der Halbmonatschrist
Trockenelemente, s. Galvanisches Element.
> 177 983 l 5418 I 1505 758
2685
Troisdorf, Torf im Siegkreis des preuß. Neg.-
Vez. Köln, auf dem rechten Ufer der Agger, an den
Linien Köln-Niederlahnstcin, Köln-Gießen und der
Nebenlinie T.-Sicqburg-Vergneustadt der Preuh.
Staatsbahnen, hat (1895) 28^7 E., darunter 323
Evangelische und 29 Israeliten, Post, Telegraph,
Fernsprechverbindung und katb. Kirche. Nahebei drei
Fabriken der Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-
aktiengcsellschaft in Köln (Fabrikation vvn rauch-
schwachem Pulver, Kollodiumwolle, Sprengkapseln
und Metallpatronen) und das große Eisenwerk Fried-
rich-Wilhelms-Hütte der Sieg-Rheinischen Gewerk-
schaft. Auf der großen Trois dorfer Heide, die an
den Truppenübungsplatz "Wahncr Heide" grenzt, be-
finden sich zahlreiche altgerman. Begräbnisstätten.
Tropengebäude, im engern Sinne die Ge-
bäude in uusern Kolonien und Missionsstationen
in den Tropen. Ein T. muß folgeude Bedingungen
erfüllen: Es muß so liegen und eingerichtet sein,
daß möglichst wenig Malariakeime in die Zimmer
gelangen. Es soll kühl sein, weil die Hitze erschlafft
und zu Erkraukuugen disponiert. Es soll trocken
sein; der Wind muh alle Räume frei durchstreichen
können. Schon die Wahl des Ortes, auf dem ein
Gebäude errichtet werden soll, ist ein wichtiger Faktor
für die Gesundheit der Bewohner. Im allgemeinen
errichte man die T. in möglichst hoher Lage, doch
so, daß der gewöhnliche See-"oder Landwind nicht an
das Haus gelangt, nachdem er über eine Lagune oder
einen Sumpf hiuweggestrichen ist. Ist dies jedoch
nicht zu vermeiden, so pflanze man zwischen dem
Hause und der betreffenden Gegend Bäume an,
welche die Luft gleichsam filtrieren. Andere Boden-
arten, als Fels, müssen zur Abhaltuug der Voden-
luft mit einer Ccmentschicht bedeckt werden, auf
welcher daun erst die Zimmerfußböden angelegt
werden. Trotzdem ist es nicht ratsam, direkt über '
solchem, wenn auch undurchlässigem Boden die
Wohnräume einzurichten; es soll vielmehr unter den
Wohnräumcn ein Raum sich befinden, durch den die
Luft frei passieren kann, und ferner sollen die Wohn-
räume möglichst hoch liegen. Daher werden T. als
Pfahlbauten oder als zweigeschossige Häuser aus-
geführt, deren Erdgeschoß als Lagerräume und deren
Obergeschoß als Wohnräume dienen. Das erstere