Autorenkollektiv,
                                        F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien,
                                        14. Auflage, 1894-1896
                                    
                                    
                                 
                            
                            
                            
                            
                                
                            
                            
                            
                            
                                
                            
                            
                            
                            
                                
                                
                                
                                
                                    
                                        
                                            
                                                
                                                
                                                    
                                                        984
Trinkwassertheorie - Tropengebäude
Schiffsverkehr im Hafen von Trieft im Jahre 1895.
	Eingang
				
	Aus
	gang
	
Länder
	mit
	Ladung
	in
	Ballast
	mit
	Ladung
	in
	Ballast
	Zahl
	Negistcrtons
	Zahl
	Registertons
	Zahl
	Registertons
	Zahl
	Registertons
^  Dampfer.
	
	
	
	
	
	
	
	
Österreich-Ungarn    .....
	2448
	884 918
	1360
	144828
	3027
	934 636
	784
	95 837
Großbritannien     ......
	191
	250 341
	7
	10 220
	142
	181 644
	55
	77 728
Deutschland........
	19
	17 947
	
	-
	18
	17 491
	2
	1291
Griechenland........
	53
	42 852
	__
	
	53
	42 852
	
	
Italien..........
	369
	236 027
	5
	4 819
	363
	232 053
	10
	8 323
	14
	24 547
	
	
	
	
	15
	24 810
Schweden-Norwegen    ...
	17
	11 622
	1
	278
	12
	4 087
	5
	6 033
übrige Länder.......
	3
	3 68.'i
	-
	-
	2
	2 514
	1
	1176
Znsammen ^
	3114
	1 471 93?
	1373
	160 145
	3617
	1415 27?
	872
	^15198
V. Segelschiffe.
	
	
	
	
	
	
	
	
Österreich-Ungarn    .....
	1891
	42 675
	224
	6657
	595
	25 493
	1533
	26154
Griechenland........
	67
	7 229
	3
	344
	64
	7 193
	4
	896
Italien..........
	1221
	56 280
	147
	10 636
	1103
	55 646
	272
	10 054
Türkei...........
	23
	1388
	4
	151
	31
	1418
	1
	50
Rußland..........
	1
	442
	-
	-
	1
	442
	-
	-
Schweden-Norwegen    ....
	
	1143
	
	
	
	
	
	1143
übrige Länder.......
	10
	978
	
	
	7
	289
	12
	622
Zusammen L   <    3220    j       110 135
17 838       j     1801     j         90 481
Summe ^ und n   >     6334    j     1582 072     j    1751
lassen und die Souveränität Brasiliens über diese
Insel anerkannt.
Trinkwassertheorie, die Anschauung, die für
eine Anzahl von Infektionskrankheiten, speciell
für Cholera und ^plius kdä0inw:r1i8, eine Über-
tragung der Infektionserreger durch das Triuk-
wasser aunimmt. Die Möglichkeit einer solchen
Übertragung ist dadurch gegeben, daß sich Cholera-
und Typhusbacillen im Wasser sehr lange, mehrere
Wochen hindurch, lebensfähig erhalten. Der dirette
Nachweis dieser Mikroorganismen in infiziertem
Wasser durch Züchtuug ist mehrfach geluugeu. klommt
eiue Infektion durch das Triukwasser zu stände, so
entstehen Gruppenerkrankungen unter den Personen,
die ihr Wasser aus dem betrefseudcn verseuchten
Brunnen entnehmen; bei Infektion von Wasser-
läufeu oder Wasserleituugcn, aus denen viele ihren
Trinkwasserbedarf decken, können gleichzeitige Massen- j
erkrankuugeu entstehen. Vielfach wird das Trink-
wasser ohne triftige Beweise für die Entstehuug von
Epidemien in Anspruch genommen; man darf neben
diesem Infektionsmodus nicht die andern ebenso
wichtigen, nämlich die Infektion durch Koutakt mit
dem Krauken sowie durch infizierte Nahrungsmittel
vernachlässigen. Ob eine Infektion des Trintwassers
zu stände kommt, wird sehr von dem Zustande der
Wasserversorgung und den Gewohnheiten der Bc-
völkeruug abhängen. Bei primitiver Wasserversor-
gung, wie sie in Indien aus Tanks, aus seichten
stagnierenden Teichen, ersolgt, ferner bei Gebrauch
von Cistcrncn und schlecht gedeckten Brunnen, wird
eine Verseuchung des Trinkwassers durch hineingc-
schüttete Ausleerungen u. s. w. sehr leicht crfolgeu,
während bei Anwenduug eiserner Röhrenbrunnen
sowie bei geordneter centraler Wasserversorgung,
insbesondere bei Gruudwasservcrsorguug, die Gefahr
einer Infektion durch das Trinkwasser stark herab-
gesetzt werden kann. Die Anlage einer tadellosen cen-
tralcn Wasserversorgung ist daher schon aus diesen:
Grunde für große Städte dringendes Bedürfnis.
^Trochu, Louis Jules, starb 7. Okt. 1896 in
Tours. Auszüge aus seinen Memoiren erschienen
gleich nach seinem Tode in der Halbmonatschrist
Trockenelemente, s. Galvanisches Element.
>      177 983       l    5418    I     1505 758
2685
Troisdorf, Torf im Siegkreis des preuß. Neg.-
Vez. Köln, auf dem rechten Ufer der Agger, an den
Linien Köln-Niederlahnstcin, Köln-Gießen und der
Nebenlinie T.-Sicqburg-Vergneustadt der Preuh.
Staatsbahnen, hat (1895) 28^7 E., darunter 323
Evangelische und 29 Israeliten, Post, Telegraph,
Fernsprechverbindung und katb. Kirche. Nahebei drei
Fabriken der Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-
aktiengcsellschaft in Köln (Fabrikation vvn rauch-
schwachem Pulver, Kollodiumwolle, Sprengkapseln
und Metallpatronen) und das große Eisenwerk Fried-
rich-Wilhelms-Hütte der Sieg-Rheinischen Gewerk-
schaft. Auf der großen Trois dorfer Heide, die an
den Truppenübungsplatz "Wahncr Heide" grenzt, be-
finden sich zahlreiche altgerman. Begräbnisstätten.
Tropengebäude, im engern Sinne die Ge-
bäude in uusern Kolonien und Missionsstationen
in den Tropen. Ein T. muß folgeude Bedingungen
erfüllen: Es muß so liegen und eingerichtet sein,
daß möglichst wenig Malariakeime in die Zimmer
gelangen. Es soll kühl sein, weil die Hitze erschlafft
und zu Erkraukuugen disponiert. Es soll trocken
sein; der Wind muh alle Räume frei durchstreichen
können. Schon die Wahl des Ortes, auf dem ein
Gebäude errichtet werden soll, ist ein wichtiger Faktor
für die Gesundheit der Bewohner. Im allgemeinen
errichte man die T. in möglichst hoher Lage, doch
so, daß der gewöhnliche See-"oder Landwind nicht an
das Haus gelangt, nachdem er über eine Lagune oder
einen Sumpf hiuweggestrichen ist. Ist dies jedoch
nicht zu vermeiden, so pflanze man zwischen dem
Hause und der betreffenden Gegend Bäume an,
welche die Luft gleichsam filtrieren. Andere Boden-
arten, als Fels, müssen zur Abhaltuug der Voden-
luft mit einer Ccmentschicht bedeckt werden, auf
welcher daun erst die Zimmerfußböden angelegt
werden. Trotzdem ist es nicht ratsam, direkt über '
solchem, wenn auch undurchlässigem Boden die
Wohnräume einzurichten; es soll vielmehr unter den
Wohnräumcn ein Raum sich befinden, durch den die
Luft frei passieren kann, und ferner sollen die Wohn-
räume möglichst hoch liegen. Daher werden T. als
Pfahlbauten oder als zweigeschossige Häuser aus-
geführt, deren Erdgeschoß als Lagerräume und deren
Obergeschoß als Wohnräume dienen.   Das erstere