Gustav Adolf Buchheister,
Verlag von Julius Springer, Berlin,
3. Auflage, 1893
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Chemikalien unorganischen Ursprungs.
hervorgerufen wird, kommt gar nicht in Betracht gegen die laufenden Zinsen bei der Anschaffung von Platingefässen. Man verwendet dazu, namentlich in England, cylindrische Ballons von ca. 80 l Inhalt, mit halbkugeligem Boden, dieser steht in einem Sandbade, während die Seiten durch einen gusseisernen Mantel, die obere Wölbung durch eine thönerne Manschette geschützt werden: die obere Oeffnung ist durch ein Bleirohr mit einer Vorlage verbunden. Die Destillation wird so lange fortgesetzt, bis das Uebergehende eine bestimmte Stärke hat; sie zeigt erfahrungsmäßig an, dass der Rückstand in der Destillirblase eine Konzentration von 66° Bé. erreicht hat.
In nachstehender Tabelle geben wir die betreffenden spez. Gew. für die Grade nach Bé. (genaue Skala) bei mittlerer Temperatur.
Grade nach Baumé. Spez. Gew.
66 1,842
63 1,774
60 1,711
57 1,652
53 1,580
50 1,530
45 1,453
40 1,383
35 1,320
30 1,263
25 1,210
Anwendung. Die Schwefelsäure ist für die Technik die weitaus wichstigste Säure. Wir wollen nur einige der hauptsächlichsten Anwendungen aufzählen: zur Darstellung anderer Säuren, als Salzsäure, Salpetersäure, Kohlensäure (bei der Mineralwasserfabrikation), Citronensäure, Weinsäure etc.; in der Düngerfabrikation zum Aufschliessen von Phosphaten; bei der Soda- und Pottaschendarstellung nach Leblanc; zur Bereitung von Alaun, Kupfer- und Eisenvitriol; ferner zu einer Reihe von Scheideprozessen in der Hüttentechnik; zur Bereitung von Wichse etc. etc. etc.
Die Produktion von Schwefelsäure per Jahr wird geschätzt
^[Liste]
für England auf 12,000,000 Ctr.
" Frankreich " 4,000,000 "
" Deutschland " 2,225,000 "
die Gesammtproduktion Europas auf 20,025,000 Ctr.