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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Gereinigter Honig; Harlemer Balsam; Mel depuratum; Mel rosatum; Oleum terebinthinae sulfuratum; Rosenhonig

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Altonaer Kronessenz - Harlemer Balsam.

Mel depuratum. (M. despumatum.)

Gereinigter Honig.

In des Verfassers Drogisten-Praxis I heisst es hierüber: Für die Reinigung des Honigs giebt es eine grosse Menge verschiedener Vorschriften, z. B. Klärung mittelst Eiweiss, oder Zusatz von Gelatinelösung und nachheriges Ausfallen des Leimes durch Gerbsäure etc. etc. Die einfachste und stets sichere Methode der Reinigung ist die, dass man 1 Th. Honig mit 1 1/2 Th. Wasser in einem kupfernen Kessel bis zum Sieden erhitzt, nachdem man vorher reines weisses Filtrirpapier, in kleine Fetzchen zerrissen und in Wasser aufgeweicht, hinzugethan hat. Man lässt etwa 1/2 Stunde kochen, fügt dann etwas grob zerstossene, gut ausgewaschene Holzkohle hinzu, lässt noch einmal aufwallen und filtrirt noch heiss durch einen wollenen Spitzbeutel. Anfangs läuft die Flüssigkeit stets trübe durch; man muss sie desshalb so oft zurückgiessen, bis das Filtrat völlig klar erscheint. Das gesammelte Filtrat wird dann im Wasserbade unter stetem Umrühren bis zur Syrupskonsistenz eingedampft. War der Honig sauer, so thut man gut, sogleich mit dem Papier ein wenig Kalkcarbonat hinzuzusetzen. Der Zusatz des Papiers beim Kochen hat den Zweck, die beim Erhitzen sich ausscheidenden Unreinigkeiten des Honigs gewissermassen festzuhalten und in die Höhe zu reissen, so dass sie gegen das Ende des Kochens leicht mit einem Schaumlöffel abgenommen werden können.

Ein so gereinigter Honig erscheint völlig klar, goldgelb, von angenehmem Geruch und Geschmack. Beim Eindampfen ist freies Feuer möglichst zu vermeiden, da der Honig dadurch dunkler wird.

Die hellen chilenischen Honigsorten eignen sich sehr gut zum Reinigen, vorausgesetzt, dass sie nicht zu sauer sind, andernfalls sind sie sehr schwer zu klären. Das D. Arzneibuch schreibt daher eine Maximalgrenze für den Säuregehalt vor. Sie bestimmt das spez. Gew. des Präparates auf 1,33.

Mel rosatum.

Rosenhonig.

1 Th. mittelfein zerschnittene Rosenblätter wird mit 5 Th. verdünntem Weingeist 24 Stunden in einem verschlossenen Gefässe, unter bisweiligem Umschütteln bei 15-20° stehen gelassen; die abgepresste und filtrirte Flüssigkeit dampft man mit 9 Th. gereinigtem Honig und 1 Th. Glycerin bis auf 10 Th. ein.

Oleum terebinthinae sulfuratum.

Harlemer Balsam, H. Oel.

Die Bereitung dieses Präparates ist, wegen des dabei auftretenden üblen Geruches, eine sehr unangenehme. Wir fügen nur der Vollständigkeit halber die Vorschrift bei.

Zuerst werden in einem hinlänglich weiten, eisernen Gefässe 6 Th. Leinöl bis auf ca. 120-130° erhitzt, dann unter fortwährendem Umrühren ganz allmälig 1 Th. Schwefelblumen hinzugefügt und so lange bei etwa