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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Auferstehung Christi; Auferstehung der Todten

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Auferstehung Christi - Auferstehung der Todten.

Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall, und Auferstehn Vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird, Luc. 2, 34. (S. Esa. 8, 14. Matth. 21, 42. 1 Cor. 1, 23. 2 Cor. 2, 16. S. auch Anstoßen, Anlaufen etc.)

Auferstehung Christi

§. 1. Ist die wundervolle Begebenheit, da der Heiland um unserer Gerechtigkeit willen mit seinem heiligen, wieder lebendig gemachten und verklärten Leibe am dritten Tage wahrhaftig aus seinem versiegelten Grabe hervorgegangen, und sich als den Ueberwinder des Todes und der höllischen Feinde zur Versicherung unserer völligen Erlösung, fröhlichen Auferstehung und ewigen Seligkeit lebendig dargestellt.

§. 2. Sie wird zugeschrieben I) dem Vater, A.G. 2 24. 32. c. 3, 15. c. 13, 30. 1 Cor. 6, 14. Röm. 4, 24. c. 6, 4. Ps. 16, 10. A.G. 2, 26. 27. (wo Hölle so viel bedeutet, als den Stand der Absonderung der Seele von dem Leibe nach dem Tode). II) Dem Sohne selbst, A.G. 1, 3. Röm. 1, 4. Joh. 2,19. III) dem heiligen Geist, der da ein lebendigmachender Geist genannt wird, Röm. 8, 11. Eph. 1, 20.

§. 3. Diese Auferstehung, welche im alten Testament durch viele Vorbilder angedeutet worden,* ist I) von Christo selbst verkündigt, Matth. 16, 21. c. 17, 9. Marc. 14. 28. Joh. 16, 16. Joh. 11, 25. 26. II) durch die Engel versichert, Marc. 16, 6. Luc. 24, 6. III) durch die Apostel bezeugt, Röm. 4, 25. c. 6, 4. c. 8, 11. A.G. 1, 22. c. 3, 15. IV) durch die Hüter des Grabes, Matth. 28, 4. 11. V) durch die Erscheinung Christi nach dem Tode, A.G. 1, 3. Joh. 20, 19. 27. A.G. 10, 41. 1 Cor. 15, 6, und VI) durch ihre Wirkungen, vornehmlich durch die völlige Umschaffung und geistige Wiederbelebung der Apostel, A.G. 1. u. 2. bekräftigt worden.

* Durch den Schlaf Adams, 1 Mos. 2, 21.

Durch die Ausführung Noahs aus dem Kasten, 1 Mos. 8, 16.

Durch Isaacs Opferung, 1 Mos. 22, 9.

Durch Josephs Erhöhung aus dem Kerker, 1 Mos. 41, 37 ff.

Durch Moses Errettung aus dem Meer, 2 Mos. 2, 5. 6.

Durch die blühende Ruthe Aarons, 4 Mos. 17, 5. 8.

Durch Simsons Zerreißung der Bande, Richt. 15, 14. c. 16, 9.

Durch Auferweckung verschiedener Todten, z. B. der Wittwe Sohn zu Zarpath, 1 Kön. 17, 19. des Sohnes des Weibes zu Sunem, 2 Kön. 4, 32 f. des Todten, der in Elisas Grab geworfen war, 2 Kön. 13, 21.

Durch das Gesicht Ezechiels, Ezech. 37, 1.

Durch Daniel in der Löwengrube, Dan. 6, 22.

Durch Jonas besonders, Jonas 2, 1. Matth. 12, 40.

Durch Erweckung der Todten, welche Christus auferweckt, Jofrus Töchterlein, Matth. 9, 25. Marc. 5, 42. des Jünglings zu Nain, Luc. 7, 11. und des Lazarus, Joh. 11, 44. etc. etc.

§. 4. Christi Auferstehung ist der Schlüssel zu der allgemeinen Auferstehung der Todten. Denn er ist auferstanden I) als das Haupt des Leibes seiner Gemeinde, Eph. 1, 22. c. 4, 15. c. 5, 23. Col. 1, 18. II) als der Erstling, 1 Cor. 15, 20. 16. Die Erstlinge waren ein gewisses Zeichen der bevorstehenden Ernte; 3 Mos. 23, 10. also ist Christi Auferstehung die Versicherung der Auferstehung der Todten. III) als der Erstgeborne, Col. 1, 18. Offb. 1, 5. Er stand ans eigner Kraft auf, Joh. 2, 19. und ist als der rechte Durchbrecher aus dem Bauch der Erde vorgegangen, wir folgen am jüngsten Tage nach.

§. 5. Christus ist allen Menschen zu gute auferstanden, 1 Cor. 15, 15. 21. vergl. Röm. 5, 15. und hat seine und unsere Feinde überwunden, Hos. 13, 14. Col. 2, 15. Ebr. 2, 14. 15. Daher sollen sich Christen über diese Auferstehung Christi freuen, Ps. 16, 9, A.G. 2, 26. Röm. 8, 33. 34. 1 Cor. 15, 55. Hiob 19, 25. 26. und zu einem heiligen Leben dadurch aufmuntern lassen, Eph. 4, 24. Röm. 6, 4. 2 Cor. 5, 15. damit sie sich des Trostes, welchen wir von der Auferstehung Christi haben, erfreuen können, Joh. 14, 2. 3. Röm. 8, 38. 2 Cor. 5, 1.

Es ist nicht zu begreifen, wie man den Beweis für die Wahrheit derselben aus ihren Folgen "trivial" nennen kann; da überhaupt jede Thatsache in dem Grade historisch glaubwürdig wird, in welchem sie in eine Reihe anderer ausgemachter Thatsachen eingreift, welche ohne jene gar nicht erklärbar wären. Dies trifft zu bei der Auferstehung Christi, wie kaum bei irgend einem andern historischen Facto. Thatsache ist's, daß die Apostel nach dem Tode Christi gänzlich muthlos, niedergeschlagen, hoffnungslos waren, und zumal bei ihrer noch mangelhaften Einsicht gar nicht fähig gewesen wären, vor dem Volke als Prediger aufzutreten. Ohne von der Auferstehung Christi gewiß zu sein, hätten sie nur als Getäuschte, Beschämte erscheinen können, und würden am liebsten sich in stille Verborgenheit zurückgezogen haben. Nun aber ist's ebenso gewisse Thatsache, daß von alle dem das Gegentheil geschehen, daß die Apostel mit Muth und Freudigkeit zeugten, kühn den Feinden entgegentretend, und daß das Predigen dieser ungelehrten Leute von beispiellosen Wirkungen begleitet war. Wie konnte denn das geschehen, wenn JEsus, der so oft auf seine Auferstehung sich berufen hatte, im Fall diese nicht erfolgte, als ein Getäuschter in ihren Augen erscheinen mußte? Wie konnten sie die Hunderte von Gläubigen, wenn diese Christum nicht selbst sahen, in die Einbildung, als hätten sie ihn gesehen, 1 Cor. 15, 6. versetzen? - Oder sollen die Apostel Phantasten, Fanatiker gewesen sein, sie, diese einfachen, schlichten, nüchternen Leute, an denen sich nichts von fanatischem Wesen findet? Oder soll Christus selbst sie fanatisirt haben?! Die Apostel waren nichts weniger als bereit und willig, die Auferstehung Christi zu glauben, und ihr Unglaube wurde erst durch den zu gewaltigen Augenschein überwunden. Wäre Christus nicht auferstanden, so wäre an keine Predigt des Evangeliums zu denken gewesen, so wäre keine Kirche gestiftet worden; ja selbst der Name Christi würde untergegangen sein. Jeder Christentempel ist ein Zeugniß wider die Leugner der Auferstehung Christi.

Auferstehung der Todten

§. 1. Auferstehung der Todten ist in Ansehung der Handlung von der Auferweckung unterschieden; allein, wenn diese in ihrem ganzen Zusammenhange genommen wird, so schließt sie zugleich den herrlichen Erfolg, nämlich die Auferstehung in sich. Sie ist ein Werk des dreieinigen GOttes, da er zur Verherrlichung seiner Gerechtigkeit die Leiber aller Verstorbenen, sowohl Gläubigen als Ungläubigen auferwecken wird, damit sie vor dem Richterstuhl Christi erscheinen und nach angehörtem Endurtheil jene in die ewige Seligkeit, diese aber in die ewige Verdammniß eingehen sollen.

§. 2. Sie kommt der Vernunft, besonders den Gottlosen, Weish. 2, 1 ff. unglaublich vor, und wird daher wider die Sadducäer, Heiden, Atheisten und andere rohe Gemüther, (dergleichen Papst Johannes 23. welcher die Unsterblichkeit der Seele geleugnet, Paul 3. der kurz vor seinem Ende gesagt, nun wolle er sehen, ob die Seele unsterblich, ob eine Hölle? ob ein GOtt? denn daran habe er Zeit seines Lebens gezweifelt, und Papst Leo 10. welcher gesagt haben soll: O quantas divitias nobis