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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Erwegen - Grwahtell.
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Noblas war erwachfett, Nob. 1, 9.
Das Senfkorn, wenn es erwächst, so ist es das größte unter
dem Kohl, Matth. 13, 32. ** Hochmuth thut nimmer gut, und kann nichts, denn Arges
daraus erwachsen, Sir. 3, 30.
Erwegen, s. Erwägen
(Sich erwägen einer Sache, von wagen) sich eines Dinges begeben, der Gefahr des Verlustes aussetzen, etwas für verloren achten, Weish. 17, 15. 2 Cor. 1,8.
Erwählen
§. 1. a) Wird dem Verwerfen entgegen gesetzt. Einen aus Vielen zu einem gewissen Amt, Endzweck anslesen, Einem gewisse Vorzüge vor Andern geben. o)* Eine Sache um ihrer Vortrefflichkeit willen vor andern sich gefallen lassen, und sich daran belustigen. ** c) Etwas gut heißen und Gefallen daran haben, Esa. 58, 5. 6. c. 66, 3. 4. Zach. 1, 17. *** (S. Auserwahlen.) * Männer zum Streit, 2 Mos. 17, 9. Redliche Leute aus dem Volk zu Häuptern, 2 Mos. 18, 25. Moses den Iofua zum Diener, 4 Mos. 11, 28. Welchen er erwählet, der soll opfern, 4 Mos. 16, 5. 7.
c. 17, 5.
Dich hat GOtt, dein HTrr, erwählet zum Volk des Eigenthums, aus (uor) allen Völkern, die auf Erden sind, 5 Wos.
7, 6. 7. c. 4, 37. c. 10, 15. c. 14, 2. Ps. 135, 4. A.G.
13, 17. Wenn nun der HGrr, dein GOtt, einen Ort erwählet, daß
sein Name daselbst wohne :c., 5 Mos. 12, n. 14. 21. c. 14,
24. c. 16, 2. So soNst du den zum König über dich setzen, den der HErr,
dein GOtt erwählen wird, 5 Mos. 17, 15. Den Stamm Levi hat GOtt erwählet, baß er stehe am Dienst,
5 Mos. 18, 5. c. 21, 5. 1 Sam. 2, 28. 1 Chr. 16, 2.
2 Chr. 29, 11.
Iosua 30N00 streitbare Männer, Ios. 8, 3. Gehet hin und schreiet die Götter an, die ihr erwählet habt,
Richt. 10, 14.
Da sehet ihr, welchen der HGrr erwählet hat, 1 Sam. 10, 24. Saul erwählete sich 3000 Mann, 1 Sam. 13, 2. Diesen hat der HErr auch nicht erwählet, 1 Sam. 16, 8. 10. Ich will dem HErrn spielen, der mich erwählet (1 Chr. 29,
4. ps. 78, 70.) hat vor deinem Vater, 2 Sam. 6, 21. Alles, was du an mir erwählest (vegehreft), will ich dir thun,
2 Sam. 19, 38. Dreierlei bringe ich zu dir. Erwähle dir derer Eins, das ich
dir thue, 2 Sam. 24, 12. 1 Chr. 22, 10 f. Erwählet ihr einen Farren, 1 Kön. 18, 25. GOtt hat Salomo erwählet, daß er sitzen soll auf dem Stuhl
des Königreichs, 1 Chr. 29, 5. zum Sohn, v. 6. dem HGrrn
ein Haus zu bauen, v. 10. 1 Chr. 30, 1. Jerusalem habe ich erwählet, daß mein Name daselbst sei,
2 Chr. 6, 6. c. 7, 12. 16. c. 12, 13. Neh. 1, 9. Du bist der HErr, der du Abraham erwählet hast, Neh. 9, 7. Wohl dem Volk - das er (der HErr) zum Erbe erwählet hat,
Ps. 33, 12. Ps. 47, 5. Halte ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzet hat, und den du
dir sestiglich (in Christo) erwählet (litfcstigt) hast, Ps. 80. 16. Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten (offenbare sich vor
dem Mann, der dir zur Vechten sitzet, ps. 110, 1.) und die
Leute, die du dir festiglich erwählet hast (und wegen des
Menschen Sohn?, den du fest genug gesetzt linst), Ps. 80, 18. Der HErr hat Zion erwählet, und hat Lust daselbst zu wohnen, Pf. 132, 13. Butter und Honig wird er essen, (bis) daß er wisse. Böses
zu verwerfen und Gutes zu erwählen, Esa. 7, 15. 16.
vergl. Ebr. 5, 14. So höre nun, mein Knecht Jacob, und Israel, den ich erwählet
habe, Esa. 44, 1. 2. c. 41, 8. 9. c. 43, 10. Und da es Tag ward, rief er seinen Jüngern, und erwählete
ihrer Zwölfe, welche er auch Apostel nannte, Luc. 6, 13.
Joh. 6, 70.
Ich weiß, welche ich erwählet habe, Joh. 13, 18. » Ihr habt mich nicht erwählet, sondern ich habe euch erwählet,
Joh. 15, 16. Ich habe euch von der Welt erwählet, darum hasset euch die
Welt, Joh. 15, 19. HErr, Aller Herzenkündiger, zeige an, welchen du erwählet hast
unter diesen Zweien, A.G. 1, 24. Und erwähleten Stephanus, A.G. 6, 5. Laß keine Wittwe (als Diaconisfin) erwählet werden unter 60
Jahren, 1 Tim. 5, 9. *» Ich habe den Weg der Wahrheit erwählet, Ps. 11V, 30.
deine Befehle, v. 173.
Eifere nicht einem Frevler nach, und erwähle seiner Wege kernen, Sprw. 3, 31.
Maria hat das beste Theil erwählet, das soll nicht von ihr genommen werden, Luc. 10, 42. (CinZ §. 2.)
Sintemal aber im Fleisch leben dienet, mehr Frucht zu schaffen, so weiß ich nicht, welches ich erwählen soll? Phil. 1, 22. (ob das liingere «eben, )nm Dienste Huderer, oder dkg Sterben, nm meiner frnlieren Seligkeit willen?,
Und erwählete, viel lieber mit dem Volke GOttes Ungemach zu leiden, Ebr. 11, 25.
*** Die Pharisäer erwählten (hatten gern), oben an zu sitzen, Luc. 14, 7.
Ihr wisset, daß GOtt lange vor dieser Zeit unter uns erwählet hat (sich gefallen lassen), daß 2c., A.G. 15, 7.
z. 2. Die Erwählung zum ewigen Leben geschieht nicht aus einem unbedingten Rathschluß GOttes, wonach er mit bloßer Willkür, ohne alle Rücksicht auf die Willensrichtung des Menschen, die Einen zur Seligkeit, die Anderen znr Verdammniß bestimmt, und jenen den Glauben möglich gemacht, diesen ihn versagt hätte. Diese Lehre, sowie sie der göttlichen Heiligkeit, Gerechtigkeit und Liebe widerspricht, und alle sittliche Ordnnng aufhebt: so widerstreitet sie auch der Schrift. Denn nach dieser ist es GOttes ernster Wille, daß Alle selig werden, Joh. 3, 16. 1 Tim. 2, 4. c. 4, 10. und soviel an GOtt liegt, kann Jeder die Seligkeit erlangen; und Keiner, der sie verliert, kann sagen, daß daran GOtt schuld sei. Darum ruft auch GOtt so ernstlich, und zürnt und droht den Verächtern des Rufes, Matth. 22, 7. Luc. 14, 21. was leerer Schein und Blendwerk, und GOttes höchst unwürdig wäre, wenn ers nicht ernstlich meinte. - Vielmehr ist also der Rathschluß GOttes über die Erwählung ein bedingter; die Bedingung ist der Glaube oder die Bekehrung zn Christo; dieser Glaube aber wird dem Menschen zugemuthet, und der Unglaube als seine Schuld angesehen, Joh. 3, 20. 21. besonders c. 5, 44. c. 12, 43. 44. und Christus, wenn er Matth. 23, 37. die Juden, die seinen dringenden Liebesrnf verachteten, anklagt: ihr habt nicht gewollt: würde sinnlos, ja eigentlich verstellt geredet haben, wenn man im Geheim suppliren müßte: dieses NichtWollen aber war eine von GOtt bestimmte Verhärtung"; eine Annahme, gegen die sich das christliche Gefühl empört! - Endlich wird auch der Christ aufgefordert, durch Fleiß oder Eifer seinen Beruf und Erwählung fest zu machen, 2 Petr. 1,10. (S. Auserwählte §. 2.)
Die Lehre von dem unbedingten Nathschlusse muß alle Willenskraft lahmen, den Muth zur Besserung benehmen; muß, da sie GOtt aus einem Vater in einen furchtbaren Zwingherrn verwandelt, nur Grauen und Entsetzen vor ihm übrig lassen, und kindliche Liebe und Zuversicht unmöglich machen; wie Calvin selbst ohne Hehl gesteht, daß es ein äeoretum korridils sei, In8titutio Otirist. rsiiS. III. 0. 23. z. 7. toi. 316». eä. 6sn. 1585. Dieser Lehrsatz muß auch consequent unter den Menschen selbst volle innige Liebe und Vertrauen untergraben, und wenn man auch nicht Sprengel's Urtheil (Pragm. Geschichte der Arzneikunde. III. 36.), daß Calvin ein moralisches Ungeheuer sei", unterschreibt, doch das Herz wider seine Vertheidiger leicht einnehmen. In der Behandlung Anderer könnte man zwar auf dem juridischen Standpunkt, (nach Carl Ferd. Hommel,: Ueber Belohnung und Strafe nach türkischen Gesetzen. Baireuth u. L. 1772.) die Bestrafung des Schuldigen als etwas ebenso physisch Nothwendiges, Prädetenmnirtes, als das Verbrechen selbst ansehen,und vollstrecken; ganz sowie