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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Müssen ? Muth.
M
Blas' und Saiten-Instrumente sind uns nicht hinlänglich bekannt.
Sie haben die Musik gelernt (meist Nedm Verfaßt und in um-fiknlifche Tilne gebracht) und geistliche Lieder gedichtet, Sir. 44, 5.
§. 2. Die ganze Musik war zum Lobe GOttes eingerichtet, Ps. 150, 1 ff. Die Gesänge, waren die Psalmen, und bei dem Singen selbst war die rccht löbliche Anstalt, daß ein Vorsänger ein Komma davon vorsang, welches hernach die ganze Gemeine wiederholte.
§. 3. Wahr ist es, eine liebliche Musik hat die Kraft, das menschliche Gemüth zu erquicken, 1 Sam. 16, 23. zu ermuntern, 2 Kon. 3, 15. sie kann ebenso das Gemüth besänftigen, beruhigen und erheitern, als stärken, erheben, begeistern, vornehmlich religiöse Gefühle wecken, höher stimmen, bei der innigen Verwandtschaft, die sich zwischen Religion und Musik findet, so daß Luther letztere die zweite Theologie nannte. (S. Lied §. 1.) Sie ist auch Sinnbild und Ausdruck der geistigen Harmonie, hu.96 karmonig, a inusioik äicitur in oantu, sg. 68t in oivitats oonooräia; ^u?«Fiin äs (üiv. Osi II. 21. Luthers Tischreden c. 68. Oes^ aä Huiutii. I. <;. 10. p. 50. T'sa? äy Vi Nu8i068 6 86nt6ntia riatoniZ. lltr. 1816. Ewalds David I. 24?26. und besonders Pfenninger Briefe über die Musik, im ganzen dritten Heft der Familie Eden. Sulzer III.'Art. Musik. ANein, wer dadurch sein Fleisch zu kitzelu sucht, hat eiue verdammliche Weltfreude. Heut zu Tage werden die Instrumente am wenigsten zum Lobe GOttes gebraucht, indem mau bei vielen Ueppigkeiten hierin dem reichen Manne folgt, wo nicht gar ihn übertrifft. Die Welt hat die Psalmen, wo nicht in unzüchtige, Fleisch und Vlnt reizende Gesänge, doch in ein Geplärr Amos 5, 23. boshaftig verkehrt.
§. 4. Wer nicht mit Mnnd und Herzen den Seraphim, Esa. 6, 3. uuo deu himmlischeu Heer-schaaren, Luc. 2, 14. unter stetem Kampf in dieser Welt, bei welcher der Mißbrauch Alles überschwemmt, nachsingen lernt, wird statt des ewigen Halleluja, das dcm erwürgteu Lamme dort gesungen wird, au dem Orte der Finsterniß, wohin er den Weg herrlich und in Freuden gesuuden hat, das: ich leide Pein in dieser Flamme, Luc. 16, 24. ohne Ende anstimmen müssen.
Müssen
z. 1. Zeigt eine Nothwendigkeit an, welche um vielerlei Nrsacheu willeu da sein kann.
Muß nicht der Mensch immer im Streit sein? Hiob 7, 1.
Der Gerechte muß viel leiden, Ps. 34, 20.
Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug
werden, Ps. 90, 12.
Weil du GOtt lieb wärest, so mußte es so sein, Tob. 12, 13. Gedenke, daß wir Alle sterben müssen, Sir. 8, 8. c. 14, 18. Und müsset gehasset werden von Jedermann um meines Namens
willen, M^tth. 10, 22. Die Menschen müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gericht,
Matth. 12, 36. 2 Cor. 5, 10. Es muß (weil die Welt so vvse) Aergerniß kommen, Matth. 18,
?. i Cor. 11, 19.
8- 2. Christus ist nicht gezwuugeu worden, zu leideu und zu sterben, er hat es freiwillig gethan. Allein da er die Bürgschaft auf sich geuommen, der Gerechtigkeit GOttes ein Genüge zu thun, und es so im Nathe GOttes beschlosseu war, unsre Seligkeit zu befördern, so heißt es: EZ muß also gehen, Matth. 26, 54. Mußt« nicht Christus Solches leiden, und zu seiner Herrlichkeit
eingehen? Luc. 24, 26.
Muße
Müßige Zeit von allen weltlichen Geschäften,
1 Cor. 5, 5.
Müßig
Müßige Hengste, Ier. 5, 8.
Müßige Zähne (die nichts zu beißen lmben), Amos 4, 6. Ziehe dein Kind und laß es nicht müßig gehen, Sir. 30, 13. Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig? Matth. 20, 6. Wenn er kommt, findet er das Haus (der Seele) müßig stehen
(nicht mit guten Gednnkm und lmliaen Dingen beschäftigt),
Matth. 13, 44.
Müßiggang
z. 1. S. Faulheit. Tagediebe führen zu ihrem Wahlspruch: Graben mag ich nicht ic., Luc. 16, 3.
Es ist der Müßiggang eine Verderbnng der Zeit, die nicht wieder kann zurückgerufen werdeu, und eine liederliche Verschwendung des Lebens. Cyrill. Nicht nur die sind Müßiggänger, welche Nichts thun, sondern auch die, welche nnnütze Arbeit treiben, und weder GOtt, noch ihrem Nächsten, noch sich selbst damit dieuen, sondern nur ihre Lust büßeu. Neun den Verdammten ein paar Stuuoen Buße zu thun angeboten würde, sie würden die ganze Welt und Alles, was darinnen ist, wenn es in ihrer Macht wäre, willig dafür hingeben. Wer Müßiggang (eitleu Vinyeu, die nichts eintragen) nachgehet,
wird Armuths genug haben, Sprw. 28. 19. Müßiggang lehret viel Böses, Sir. 33, 29.
z, 2. Bedient der Teufel sich des Müßiggangs als einer Thür, wodurch er die verbotenen Reizungen fleischlicher Gedanken auch in die reinsten Gemüther bringt (Bernhard); so sollte uns davon abzuhalten hinlänglich sein a) die allweise Ordnung des Schöpfers, welcher deu Menschen znr Arbeit geschaffen, 1 Mos. 2, 15. c. 3, 17. Sprw. 6, 6.
2 Thess. 3, 11. b) dessen ernster Befehl, 1 Mos. 3, 17. 1 Thesf. 4, 11. und c) Beispiel, Joh. 5, 17. Nächst dem ist es ja eiu recht a) schändliches und b) schädliches Laster, welches auch unvernünftige Thiere, Sprw. 6, 6. meiden. Denn es ist I) eine Mutter aller Sünden, Sir. 33, 29. II) öffnet dem Satan das Herz, Matth. 12, 44. 2 Sam. 11, 2. III) verdirbt den menschlichen Leib, wie das Wasser stinkend wird, wenn es steht, IV) und stürzt in Armuth, Sprw. 6, 11.
Muth, s. Kühlen
I) Die Gemüthsstärke, bei welcher man Schweres und Gefahrvolles zu uuternchmen entschlossen ist. Er ist vernünftig, wenn der Zweck pflichtmäßig und Kraft und Mittel hinlänglich sind; im Gegentheil unvernünftig oder Uebermuth. Der christliche Muth entspringt nicht aus dem bloßen Gefühle der leiblichen oder geistigen Kraft, aus Besitz au Reichthum, Macht und Ansehu, sondern aus dem Triebe des heiligen Geistes und Vertrauen auf GOttes Beistaud. II) Die Affecten überhaupt, III) Hochmuth, IV) Genügsamkeit.
1) Ihr Herz verzagte und war kein Muth mehr w ihnen, Ios. S, i.
Was setzet sich dein Muth wider GOtt? Hiob 15, 13.
Der den Fürsten den Muth nimmt und schrecklich ist unter den
Königen, Ps. 76, 13. Wenn das Herz bekümmert ist, so sällt auch der Muth, Sprw.
15, 13.
Ein betrübter Muth vertrocknet das Gebein, Sprw. 17, 22. Wenn aber der Muth liegt, wer kann es tragen? Sprw.
18, 14.
Geld und Gut macht Muth, Sir. 40, 26. Gedenket an den ? daß ihr nicht in eurem Muth matt werdet,
und ablasset, Ebr. 12, 3.
2) Gin Geduldiger ist besser, denn ein Starker; und der seine, Muths Herr ist, denn der Städte gewinnet, Sprw. 16, 22.