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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Erscheint wöchentlich. Abonnement halbjährlich Fr. 1.35; bei der Post bestellt 10 Cts. mehr; als Beilage zum "Schweiz. Familien-Wochenblatt" gratis. Inserate die kleine Zeile 25 Ets.
Redaktion: Frau Glise Schröter. Verlag von Erhard Richter^ Zürich I, Seidengasse 10.
1905. 23. Juli. Anhalt: Verhalten beim Gebrauch der Seebäder. sSchlutz.)  Kleidung.  Kochrezepte.  Ginmachkunst. - Briefwechsel der Abonnenten unter sich.  Zum PreisaKsschreiben.  Kleine Rundschau. (Aufruf).  Reklame.  Inserate.
Aerhatten beim Gebrauch der Seebader.
(Slblutz.)
3. Dauer des Bades. Die Dauer des Seebades hängt sehr vom Bade selbst, ob kalt oder warm, ruhig oder bewegt, sowie von der Konstitution des Badenden ab. Bei warmem, ruhigem Bade kann man relativ am längsten baden, bei kaltem Wellenbade soll man möglichst kurze Zeit im Wasser sein. hierfür gilt die englische Regel: "Three dips and than out" (drei Wellen und dann heraus). Besonders bei den ersten Bädern ist eine möglichst kurze Dauer anzuraten. Später kann eine Verlängerung eintreten, zumal bei Zunahme der Temperatur des Bades. Bezüglich der Konstitution des Badenden lassen sich über die Dauer des Bades keine bestimmten Regeln geben; hier muß im einzelnen Falle der Arzt entscheiden. Als Anhalt mögen folgende Zeitbestimmungen gelten, die aber nur ganz allgemeine Bedeutung haben und mehr den Zweck verfolgen, dem "zu lange" zu steuern.
Die Badezeit soll betragen: 1 bis 2 Minuten zu Anfang der Badekur, bei sehr kalten Bädern und solchen mit starkem Wellenschlag, später auch bei sehr reizbaren, schwachen Individuen, besonders Damen, und kleinen Kindern (5 bis 8 Jahre alt), welche nur bei kräftiger Konstitution und unter sonstigen günstigen Bedingungen, d. h. nicht zu niedriger Temperatur, kalt baden dürfen. Kinder, die Furcht vor den kalten Seebädern haben, soll man nicht dazu zwingen, weil dieselben bei aufgeregten Nerven ungünstig wirken würden. Die Kinder müssen allmählig selbst Verlangen danach äußern. Unter fünf Jahren soll kein Kind in der offenen See  wenigstens Nordsee  baden. Ihnen sind kühle, bezw. kalte Waschungen im warmen Wasserbade zur allmähligen Abhärtung zweckdienlich. Eine Ausnahme ist nur bei ruhigem, warmem Wasser gestattet. Jedenfalls beginne man
bei hoher Meerestemperatur (16 bis 17 Grad C.) und ruhigem Wasser ohne starken Wellenschlag. ^
2 bis 4 Minuten bei nAvösen, blutarmen Personen, falls ihnen überhaupt kalte Seebäder gestattet sind; Kinder von 8 bis 10 Jahren usw.
5 bis 6 Minuten als mittlere Badezeit für kräftige Individuen, die nur ausnahmsweise überschritten werden soll.
7 bis 10 Minuten für robuste, jehr widerstandsfähige Männer mit guten Verdauungsorganen, sowie für lymphatische, skrovhulose, fettreiche Individuen, natürlich nur dann, wenn bezüglich der Nerven, Gefäße, Verdauungsorgane es gestattet werden kann. Bei der Skrophulose ist wohl eine längere Dauer der einzelnen eventuell warmen Bäder, wie der ganzen Badezeit zur Besserung respektive Keilung erforderlich.
Länger als zehn Minuten sollte niemand  ohne ärztliche Erlaubnis  im kalten Seebad zubringen. Zwar weiß ich, daß diese Zeit hin und wieder überschritten wird, weiß aber auch, daß dies meist den Badenden zum Nachteil gereicht und oft von ihnen dann das Bad diskreditiert wird.
Zeichen einer guten Badewirkung sind: Ein den Körper durchdringendes Gefühl von Wohlbehagen, innerer Wärme und Kraft, ein freier Kopf und unbehinderte Atmung.
Zeichen einer schlechten Badewirkung: Frösteln, Kräftegefühl, Mattigkeit, Unlust, behinderte Atmung, dabei weiße Fingerspitzen event. Kopfschmerzen, Schwindel usw.
In allen Fällen, wo Beschwerden dieser Art auftreten, müssen sofort die Bäder eingestellt werden. Starkes Frottieren des Körpers, eventuell ein warmes Getränk, Cognac, Tee, Grog, Bouillon, mit nachfolgender Ruhe  am besten Bettruhe  führen bald Besserung herbei.
4. Verhalten nach dem Bade.
Ist das Bad beendet, so kehre man, ohne sich am Strande aufzuhalten, in seine Bade-