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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Eine geordnete und doch gemütliche Häuslichkeit herrscht da, wo der Hausfrau ihr ganzes Sinnen und Trachten darin besteht, zur vollsten Zufriedenheit ihres Mannes zu haushalten; zu sparen, ohne zu geizen und wo Reinlichkeit und Pünktlichkeit genau befolgt wird. Sie mache dem Manne fein heim so traut und gemütlich, daß er nur ungern einen einzigen Abend außer Hause verbringt; dies ist einzig der Frau ihr Verdienst.
Der Mann wiederum erachte seinen Beruf und seine Familie als sein Höchstes. Er sei arbeitssam und vor allem solid und strebe stets darnach, den Wohlstand seiner Familie zu fördern. Vereinen 2c., die ihm nie einen Nutzen bringen, halte er sich fern und wende seine freie Zeit seiner Familie zu. Vergnügungen 2c. mache man gemeinschaftlich mit, auch in der Erziehung der Kinder unterstütze eines das andere.
Alles werde stets bar bezahlt; Klatschereien halte man sich fern, und übe Nachficht und Geduld. Aufrichtigkeit und Anerkennung der Leistungen ist gegenseitig unbedingt notwendig.
So sollte es vielerorts sein, ist aber leider selten zu treffen. Weil's aber bei uns zutrifft, so schätze ich mich glücklich und würde mit keinem König tauschen, trotzdem wir nur eine Arbeiterfamilie sind.
Hochachtend . Fr. Sch.
Du frogsch: "Was isch Behaglichkeit?
"E Tisch, drum liebi Chind,
E Vatter au, mit ernstem Wort,
E Mutter, sanft und lind. 
Wenn d'Zit vergoht, wird^s leer am Tisch,
's fliegt eis ums ander us,
Der Vatter, d'Muetter, s'Iüngst blibt zruck.
Behaglich blibt's im Hus.
Das wüsse d'Chinder, 's tribt sie heim.
In Freud, und au im Schmerz,
Wo wär's so guet, behaglich warm.
Als wie am Mutterherz? 
Uf eimol wird's so kalt im Hus,
Weg isch d'Behaglichkeit,
Und s'Muetterli,  o großes Leid!
Das het me use treit.
H. M., Basel.
Oingesandt.
Die elegante, stylvolle Ausführung (Handmalerei und Stickerei), der licht- und waschechten patentierten Vorhänge "Palette" des Herrn Knöpfel-Merz in Teufen lKt. Appen-Zell) ist ganz überraschend. Diese Vorhänge sind absolut waschecht, haben zudem noch den Vorteil, daß sie leicht vom Staub gereinigt werden können. Die Farben-Kompositionen sind wohl durchdacht, die Abtönung
sauber und von wohltuender Harmonie. Neben einfachen, ruhigen Dessins gibt es solche von größerer, ja bis ganz großartiger Farbenentfaltung, sodaß jedem Geschmack entsprochen werden kann. Die Ausführung ist durchwegs eine vorzügliche, die Preise sind bescheiden gehalten. In Zürich ist diese Neuheit bei Moser u. Cie. zur Trülle ausgestellt.
Aus unserm Feserkretse.
Warnung.
Man schreibt uns:
Immer wieder und immer dringender möchten wir Eltern, welche ihre jungen, oft unerfahrenen Mädchen nach Italien schicken wollen, bitten, es nicht zu tun, ohne sich vorerst genau über die Stellung zu erkundigen. Die Verhältnisse sind hier ganz verschieden als bei uns! Oft ist eine Stelle nicht einmal schlecht, aber sie paßt eben nicht für unsere Schweizer Mädchen, die es doch im ganzen viel besser haben als Leute des gleichen Standes in Italien.
Zweitens haben unsere Eltern oft die Gewohnheit, wenn eine Tochter nicht gut tun will, sie in die Fremde zu schicken, "unter fremden Leuten fremdes Brot essen", und glauben, damit würde das Kind "folgen lernen"! Das ist aber sehr gefährlich, und wir haben gerade in letzter Zeit sehr traurige Erfahrungen hierin gemacht.
Die Eltern sind es, die die Kinder folgen lehren müssen, und es ist ein großer Irrtum, zu glauben, daß, was die Eltern nicht erreicht haben, Fremde erreichen werden. (Ich spreche natürlich im allgemeinen.)
Drittens gibt es Fälle, wo die Eltern aus Gesundheitsrücksichten ihre Kinder nach Italien zum Dienen schicken. Das ist ein anderer großer Irrtum; denn gerade bei Schwindsüchtigen ist das Dienen im Süden noch viel schwerer als zu Hause; wo die Kost auch in den bescheidensten Bürgerhäusern immer besser ist als hier.
Unser Verein ist immer bereit, unentgeltlich Informationen zu verschaffen, und wir bitten dringend, sich ja immer bei uns zu erkundigen, bevor man die Reise unternimmt.
Die Vorsitzende des Vereins der Freundinnen junger Mädchen von Nord-Italien: Frl. Lisa Noerbel,
Piazza S. Alessandro Nr. 2, Mailand.
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