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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Malchin; Malfatti; Mali; Malmström; Mancini

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Malchin - Mancini.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Makart'

sches genannt wurde (Kunsthalle in Hamburg). Ähnlich verhält es sich mit seinen 1879 vollendeten Fünf Sinnen. In der Jagd der Diana (1880) dagegen schwang er sich wirklich bis zur Darstellung eines historischen Vorgangs empor und zeigte sich nicht bloß als Maler, sondern auch als Künstler, der statt bloßer Menschenleiber und physiognomischer Leerheit ausdrucksvolles Leben darzustellen weiß und sich daneben auch den besten Landschaftern ebenbürtig zur Seite stellt. Er ist Ehrenmitglied der Akademien zu Berlin, Wien und München.

Malchin, Karl Wilh. Christian, Landschaftsmaler, geb. 14. Mai 1838 zu Kröpelin (Mecklenburg-Schwerin), bezog erst 1873 die Kunstschule zu Weimar, wo er sich in der Landschaftsmalerei unter Th. Hagen sowie durch spätere Studienreisen zu einem Koloristen ausbildete, der bei einer glücklichen Auffassung der Gegenstände die Lokaltöne auf einen Ton, Grau, zu stimmen pflegt; z. B.: Partie bei Bützow, Mühle zu Eixen, Ansicht von Schwerin (1876), Winterlandschaft (1877), norddeutsche Landschaft mit Schafherde (Berliner Nationalgallerie), Frühlingsanfang.

Malfatti, Andrea, ital. Bildhauer in Mailand, geboren bei Roveredo in Südtirol, ist einer der italienischen Bildner der Gegenwart, denen neben einer großen Grazie der Gestalten die Behandlung der Gewandstoffe, der Stickereien etc. die Hauptsache ist, worin er eine große Meisterschaft zeigt, z. B.: die Liebesbande (Marmorgruppe), nach dem Bad (Marmorstatue) und ein neuerdings auf dem Friedhof zu Innsbruck aufgestelltes auch sehr lebens- und ausdrucksvolles Grabdenkmal.

Mali, Christian Friedrich, Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1832 zu Broekhuizen bei Utrecht, kehrte schon 1833 mit seinen Eltern nach Württemberg zurück, war anfangs Holzschneider, ging 1857 nach München, wo er die Landschaftsmalerei erlernte, mit der er infolge einer Reise nach Oberitalien anfangs auch die Architekturmalerei verband. Erst 1865, als er nach Düsseldorf und von da nach Paris ging, wo er die Werke Troyons studierte, begann er das seinem Talent völlig entsprechende Fach der Tiermalerei und ↔ insbesondere der Schafe, die ihm namentlich in ihren friedlichen Situationen sehr gut gelingen. Zu seinen frühern Bildern, in denen noch die Landschaft Hauptsache ist, gehören: Partenkirchen, Partie aus der Schwäbischen Alp, Kochem an der Mosel, der Hallstätter See u. a., zu den spätern Tier- und insbesondere Schafbildern: die heimkehrende Herde, Morgen und Abend im Dorf, des Schäfers Morgengruß (Staatsgallerie in Stuttgart), Schafe bei herannahendem Gewitter, Schaft im Frühjahr, Auf der Höhe, Mittagsruhe, Dorfleben, Kühe an der Tränke u. a.

Malmström, Johan August, schwed. Historien- und Genremaler, geb. 14. Aug. 1829 zu Vestra Ny (Ostgotland), lernte anfangs bei seinem Vater das Holzschnitzen, besuchte 1850-56 die Akademie zu Stockholm, ging darauf nach Düsseldorf und dann nach Paris, wo er Schüler Coutures wurde. Ein Reisestipendium setzte ihn in den Stand, Italien zu besuchen; dann verweilte er in Paris abermals längere Zeit, kehrte in sein Vaterland zurück und wurde 1867 ordentlicher Professor an der Akademie in Stockholm. Neben einigen gemütlichen Genrebildern ist sein Hauptfach die altnordische Sage und Mythologie, die er mit viel Phantasie in glänzendem Kolorit behandelt; solche Bilder sind namentlich: König Heimir und Aslaug, Ragnars Söhne bei der Nachricht vom Tod ihres Vaters, Wikinger begraben ihre Toten (diese drei schon in Düsseldorf entstanden), Ingeborg erhält die Nachricht von Hialmars Tod, wozu später unter andern Bildern noch die Bravallaschlacht kam. Er illustrierte auch Tegnérs »Frithjofssage« und ähnliche Werke.

Mancini (spr. mantschīni), Francesco Giovanni, ital. Landschaftsmaler, geb. 23. Jan. 1829 zu Neapel, begann dort 1852 seine Kunststudien in der Akademie, war Schüler von Gabriel Smargiassi und bereiste nachher Mittel- und Norditalien, Paris, Wien und London. Seine fast nur aus Italien entlehnten, oft reich staffierten Landschaften, die ihm seit 1859 mehrere Medaillen, 1868 den italienischen Kronenorden und 1877 ein Ehrendiplom einbrachten, sind von meisterhafter Zeichnung, treff-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 351.