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Bismarck-Archipel - Bismarckbraun
2 Bde., Berl. 1870); Hesekiel, Das Buch vom Fürsten B. (3. Aufl., Bielef. 1873); Rößler, Graf B. und die deutsche Nation (Berl. 1871); Brachvogel, Fürst B., Deutscher Reichskanzler (Hannov. 1874); Görlach, Fürst B. Eine biogr. Skizze (2 Bde., Stuttg. 1873; Volks-Ausg.,1.‒4. Aufl. 1875; fortgesetzt von Egelhaaf, 1.‒5. Aufl., ebd. 1885); von Köppen, Fürst B., der Deutsche Reichskanzler (Lpz. 1875; neue Ausg. 1889); Schlüter, Fürst B. (Brem. 1875); Busch, Graf B. und seine Leute während des Krieges mit Frankreich (2 Bde., Lpz. 1878; 7. Aufl. 1890); ders., Unser Reichskanzler (2 Bde., ebd. 1884); Bismarckbriefe 1844‒70 (5. Aufl., Bielef. 1891); W. Müller, Reichskanzler Fürst B. (1.‒3. Aufl., Stuttg. 1881‒90); Ritter von Poschinger, Preußen im Bundestag 1851‒59. Dokumente der königlich preuß. Bundestagsgesandtschaft (4 Bde., 2. Aufl., Lpz. 1882‒85); ders., Fürst B. als Volkswirt (3 Bde., Berl. 1889‒91); ders., Aktenstücke zur Wirtschaftspolitik des Fürsten B. (Bd. 1 u. 2., ebd. 1890, 1891); ders., Fürst B. und die Parlamentarier, 1. Bd. (1. und 2. Aufl., Bresl. 1894); Jahnke, Fürst B. (1.‒3. Aufl., Berl. 1891‒93); Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Fürsten B. (neue Ausg., Lpz. 1892); Kohl, Fürst Bismarck-Gedenkbuch (2. Aufl., Chemn. 1890); ders., Fürst B. Regesten zu einer wissenschaftlichen Biographie (2 Bde., Lpz. 1891‒92); Blum, Das Deutsche Reich zur Zeit B.s (ebd. 1893); ders., Fürst B. und seine Zeit, Bd. 1 (Münch. 1894); Lowe, Prince B. (Lond. 1893; deutsch von Witte, Lpz. 1894); B.s Leben und Wirken. Nach ihm selbst erzählt von *** (ebd. 1894); Bismarck-Anthologie (Stuttg. 1891); Fürst B.s Briefe, hg. von Walden (Berl. 1892); B.s polit. Briefe (1.‒4. Sammlung, ebd. 1890‒93); Briefwechsel des Generals L. von Gerlach mit dem Bundestags-Gesandten O. von B. (1.‒3. Aufl., ebd. 1893); Allers, Fürst von B. in Friedrichsruh (Stuttg. 1892); ders., Unser B. (ebd. 1894).
Bismarck-Archipēl, früher Neubrittannien, eine zu Melanesien gehörige halbkreisförmige Gruppe schmaler Inseln im westl. Großen Ocean, durch die 90 km breite Dampierstraße von der Ostseite Neuguineas getrennt und zwischen 2‒6½° südl. Br. und 148‒155° östl. L. von Greenwich gelegen, 47100 qkm groß, besteht aus Neupommern (s. d.; früher das eigentliche Neubritannien, von den Eingeborenen Birara genannt, 24900 qkm groß), Neumecklenburg (s. d.; früher Neuirland [Tombara], 12950 qkm), Neuhannover (s. d., 1476 qkm), den Admiralitätsinseln (s. d., 486 qkm), Neulauenburg (s. d.; früher Duke of York-Inseln, 58 qkm) und mehrern andern kleinen Inseln. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und gebirgiger Natur. Noch giebt es im B. thätige Vulkane. Die Inseln sind stark bewaldet, gut bewässert und fruchtbar. Die Pflanzenwelt hat den Charakter der von Neuguinea (s. d.). Das für die Fauna von Neucaledonien (s. d.) Gesagte gilt im ganzen auch für die des B., nur finden sich hier eine Anzahl papuanischer Elemente mehr, z. B. ein Kasuar. Die Einwohner, auf 188000 geschätzt, sind Papua; sie bezeigen sich gegen die Europäer wild und feindselig. Die Inseln wurden 1616 von Le Maire und von Schouten gesehen, erst Dampier 1700 benannte sie. Seit 1884 sind dieselben deutsche Kolonie unter der Verwaltung der Neuguinea-Compagnie (s. d.); zuerst wurde 3. Nov. 1884 auf der Station der Deutschen Plantagengesellschaft Mioko auf der gleichnamigen Insel der Neulauenburg-Gruppe die deutsche Flagge geheißt, 4. Nov. auf Neupommern auf der Station Matupi, später auf zehn andern Punkten, und 13. und 14. Nov. 1884 auch Neumecklenburg unter deutschen Schutz gestellt. (S. Karte: Kaiser-Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel u. s. w. beim Artikel Kaiser-Wilhelms-Land.) Neulauenburg (Mioko) und Neupommern (Matupi) bilden die ältesten Ansiedelungspunkte von Europäern für den westl. Teil der Südsee. Eine Station der Neuguinea-Compagnie ist seit 1889 auf Neupommern und zwar in dem auf der Gazelle-Halbinsel gelegenen Ralum, «Herbertshöh». Der B. war 1879‒82 bei Liki-Liki und bei Port-Breton auf Neu-Mecklenburg Schauplatz eines vom Marquis de Rays in Scene gesetzten Schwindelunternehmens, bei dem Hunderte von Ansiedlern verschiedener Nationen durch Hunger und Fieber umkamen. – Vgl. von Schleinitz, Die Forschungsreise Sr. Maj. Schiff Gazelle 1874‒76 (Berl.); Powell, Wanderings in a wild country, or three years amongst the Cannibals of New-Britain (Lond. 1884; deutsch von Schröter, Lpz. 1884); Nachrichten über Kaiser-Wilhelms-Land und den B. (1.‒6. Jahrg., Berl. 1885‒90); R. Parkinson, Im B. (Lpz. 1887); O. Finsch, Samoafahrten (ebd. 1888); Zöller, Deutsch-Neuguinea (ebd. 1891).
Bismarck-Bohlen, Friedr. Alexander, Graf von, preuß. General der Kavallerie, geb. 25. Juni 1818 auf dem Stammsitze seiner Familie zu Karlsburg in Pommern, im Kadettenkorps erzogen, aus dem er 1835 als Offizier in das Garde-Dragonerregiment eintrat. 1842 wurde B. zur Dienstleistung bei dem Prinzen Adalbert kommandiert, mit dem er Brasilien und andere überseeische Länder besuchte; nach der Rückkehr erhielt er 2 Jahre Urlaub zum Besuch der Universität Berlin und wurde 1846 dem Prinzen Friedrich Karl während dessen Aufenthalt auf der Universität Bonn als militär. Begleiter beigegeben. In dieser Stellung blieb er bis 1848, wo er zum Regiment zurücktrat. Nachdem 1849 seine Ernennung zum Rittmeister und Eskadronchef erfolgt war, berief ihn 1853 König Friedrich Wilhelm Ⅳ. zur Dienstleistung bei seiner Person und ernannte ihn bald darauf zum Flügeladjutanten. 1858 übernahm B. das Kommando des Garde-Husarenregiments, wurde 1859 Oberst und erhielt 1861 das Kommando der 5. Kavalleriebrigade in Frankfurt a. O. 1864 wurde er Generalmajor. Am Feldzuge von 1866 nahm B. im Stabe des Generalkommandos des Kavalleriekorps der Ersten Armee und somit an den Gefechten und Schlachten bei Münchengrätz, Gitschin, Königgrätz und Blumenau teil und wurde 1866 zum Kommandanten von Hannover ernannt. Ende 1866 Generallieutenant, erhielt er 1868 die Stellung des Kommandanten von Berlin und des Chefs der gesamten Landgendarmerie. Während des Deutsch-Französischen Krieges war B. Generalgouverneur im Elsaß. Im Aug. 1871 wurde er mit dem Range eines kommandierenden Generals zu den Offizieren von der Armee versetzt, sodann 21. Nov. unter Ernennung zum Generaladjutanten des Kaisers zur Disposition gestellt und im März 1873 zum General der Kavallerie befördert. Er starb 9. Mai 1894 zu Karlsburg in Vorpommern.
Bismarckbraun, ein rotbrauner Azofarbstoff (s. d.), der durch Einwirkung von salpetriger Säure auf Metaphenylendiamin entsteht und schon seit 1867 bekannt ist. Es dient zum Färben von Wolle,