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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Main; Maina; Maināden; Mainardo; Mainaten; Mainau; Mainbahn; Mainbernheim; Main-Donau-Kanal; Maine

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Main - Maine (Staat)

Übersetzung gab Perles heraus, Bresl. 1875; deutsch der erste Teil von Fürstenthal, Krotoschin 1839; der dritte Teil von Scheyer, Frankf. a. M. 1838). – Vgl. Eisler, Vorlesungen über die jüd. Philosophen des Mittelalters (2 Bde., Wien 1870‒76); H. Graetz, Geschichte der Juden, Bd. 6, (2. Aufl., Lpz. 1871); Guttmann, Das Verhältnis des Thomas von Aquino zum Judentum (Gött. 1891); Bardowicz, Die rationale Schriftauslegung des M. (Berl. 1893).

Main (frz., spr. mäng), Hand; M. de justice (spr. schüstihß), Gerechtigkeitshand (s. Gerichtshand). – Über M. im Papierhandel s. Buch.

Main (lat. Moenus), der bedeutendste rechte Nebenfluß des Rheins, entspringt aus zwei Quellen, dem Weißen und dem Roten M. Jener entsteht an der Weißmainleite am Ostabhange des Ochsenkopfes in einer Höhe von 894 m, dieser am sog. Gottesfelde bei Lindenhart, in der Verknüpfung des Fichtelgebirges mit dem Fränkischen Jura. Beide vereinigen sich 5 km unterhalb Kulmbach, und nun umfließt der M. bis Bamberg in einem nach S. offenen Bogen den fränkischen Jura. Am nördlichsten Punkte bei Lichtenfels mündet die Rodach. In dem weiten, äußerst fruchtbaren Kessel von Bamberg erhält er von S. her die Regnitz (s. d.), die im Verein mit dem Ludwigs-Donau-Main-Kanal (s. d.) die Verbindung mit Nürnberg und der Donau herstellt. Von Bamberg bis Aschaffenburg reicht der vielfach gewundene Mittellauf. Zunächst drängt er sich zwischen dem Steigerwald und den Haßbergen durch bis Schweinfurt, wo er durch die Henneberger Höhen nach S. abgelenkt wird. Er bildet nun ein nach N. geöffnetes Dreieck mit den drei Endpunkten: Schweinfurt - Marktbreit - Gemünden; unweit der Spitze demselben liegt Würzburg mit seinen Weingeländen. Bei Gemünden wird der Fluß durch die Sinn und fränkische Saale verstärkt, welche den Weg nach Hessen und Sachsen weisen. Der folgende Flußlauf gleicht einem Viereck mit den Endpunkten: Gemünden - Wertheim - Miltenberg - Aschaffenburg. Bei Wertheim mündet die Tauber. Das nach N. offene Viereck wird durch den Spessart ausgefüllt. Bei Aschaffenburg, wo sich der Fluß zwischen Spessart und Odenwald durchdrängt, beginnt der Unterlauf. Er nimmt hier links vom Odenwald her die Gersprenz auf, wendet sich zuerst nordwestlich bis Hanau, dann im südwestl. Laufe über Frankfurt, wo er aus der Wetterau die Nidda mit der Wetter empfängt, nach Mainz, wo er 210 m breit mündet. Außer den schon genannten Nebenflüssen nimmt der M. noch auf rechts: die Itz, die Baunach, die Wern, die Lohr und die Kinzig; links: Tauber, Erf, Mudau und Mümling, die drei letzten aus dem Odenwald. Der M. legt einen Weg von 495 km zurück, während die direkte Entfernung von Quelle zur Mündung nur 252 km beträgt; sein Flußgebiet umfaßt 26430 qkm; er ist von der Regnitzmündung ab auf 330 km schiffbar. Die Schiffahrt war wegen der ungleichen Wassermenge früher sehr unsicher, hat sich neuerdings sehr gehoben, seitdem bis Aschaffenburg eine Kette zur Schleppschiffahrt gelegt, der Fluß von Mainz bis Frankfurt (33 km) kanalisiert und in Frankfurt ein schöner Hafen gebaut worden ist. Für die Korrektion des Flusses von Aschaffenburg bis Kitzingen und Einrichtung der Kettenschleppschiffahrt auf dieser Strecke wurden 1894 vom bayr. Landtag Gelder bewilligt. Während 1880‒82: 311586 Tonnenkilometer im Gütertransport auf dem M. sich bewegten, erreichte der Verkehr 1892: 36,86 Mill. Tonnenkilometer. (S. auch Frankfurt a. M., Bd. 7, S. 43 a.) Die sog. Mainlinie hatte früher, besonders zur Zeit des Norddeutschen Bundes, eine polit. Bedeutung; sie trennte Nord- von Süddeutschland. – Vgl. Ulrici, Das Maingebiet in seiner natürlichen Beschaffenheit u. s. w. (Cass. 1885); Zoepfl, Der M. als Verkehrsstraße (Würzb. 1891); Schanz, Die Mainschiffahrt im 18. Jahrh. (Bamb. 1894).

Maina, griech. Landschaft, s. Mani.

Maināden (Mänaden), s. Dionysos.

Mainardo, Agostino, s. Antitrinitarier.

Mainaten (Graeculinae), s. Stare.

Mainau, Insel im Bodensee. zum bad. Kreise Konstanz gehörig und durch eine eiserne Brücke mit dem Festland verbunden, zuerst im Besitz der Abtei Reichenau, kam 1272 an den Deutschorden, ist seit 1852 Eigentum des Großherzogs von Baden, hat ein schönes Schloß und geschmackvolle Anlagen.

Mainbahn (Linksmainische Eisenbahn), s. Hessische Ludwigs-Eisenbahn.

Mainbernheim, Stadt im Bezirksamt Kitzingen des bayr. Reg.-Bez. Unterfranken, am Sickerbach und der Linie Nürnberg-Würzburg der Bayr. Staatsbahnen, hat (1895) 1357 (1890: 1455) E., darunter 45 Katholiken und 43 Israeliten, Postexpedition, Telegraph, evang. Pfarrkirche; Eisenwarenfabrikation, Weinbau und Weinhandel.

Main-Donau-Kanal, s. Ludwigs-Donau-Main-Kanal.

Maine (spr. mähn), 12 km langer, schiffbarer rechter Nebenfluß der Loire, entsteht aus der Vereinigung der Mayenne und der Sarthe und mündet unterhalb Angers.

Maine (spr. mehn), der nordöstlichste der Vereinigten Staaten von Amerika, zwischen 43° 5’ und 47° 28’ nördl. Br., im W. von New-Hampshire, im N. und O. von den brit. Besitzungen, im S. vom Atlantischen Ocean begrenzt, hat auf 85570 qkm (1890) 661086 E., d. i. 8 auf 1 qkm, darunter 78961 im Ausland (1104 in Deutschland, 52076 in Britisch-Nordamerika) Geborene. Der zwölfte Teil der Oberfläche besteht aus Wasser, namentlich Seen, wie Moosehead, Sebago, Chesuncook, Heron u. a. Unter den Flüssen sind Ste. Croix, Penobscot, Kennebec, Androscoggin, Saco. Die aus Granit u. s. w. bestehenden Höhenzüge reichen bis an die Küste, welche mit ihren vielen Buchten, Fjorden und Inseln einen norweg. Charakter hat. Silur und Devon finden sich in der nördl. Hälfte. Das Klima, im Winter streng, im Sommer heiß, ist gesund. Der im allgemeinen nicht unfruchtbare Boden erzeugt Gras, Kartoffeln, Roggen, Hafer, Buchweizen, Gerste, Mais und eignet sich teilweise zur Viehzucht. Die großen Waldungen liefern als Hauptstapelprodukt Holz. In Bezug auf Kalkgewinnung fiel M. auf den sechsten Rang in der Union: 1894 wurden nur für 0,8 Mill. Doll. gewonnen: man gewinnt für 1½ Mill. Doll. Granit, etwa 8700 t Eisenerz und etwas Kupfer. Haupterwerbszweige sind auch Fischfang, Schiffbau, Fabrikation von Woll- und Baumwollwaren und Schuhen. Nicht unbedeutend ist die Gewinnung und Versendung von Eis. 1889 waren 41 Schiffsbauhöfe in Thätigkeit und die Flotte bestand aus 2500 Fahrzeugen mit 500000 t, von denen 120 Dampfer waren und 400 Stockfisch- und Makrelenfang betrieben. Der Handel ist lebhaft, auch im Innern. Die Gesamtlänge der Bahnen war 2440 km. M. ist in 16 Counties geteilt; Hauptstadt ist Augusta. Größer sind Portland, Lewiston, Bangor, Biddeford und Auburn. Der Senat zählt 31, das Abgeordnetenhaus 151