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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Hammer; Händler; Handwerk; Hanoteau

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Hammer - Hanoteau.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hamman'

Stoff und trefflichem Kolorit, aber im Ausdruck ohne große Tiefe und Energie. Die meisten derselben gingen in Privatbesitz über. Dahin gehören aus den Jahren 1847 bis 1853: Vorbereitungen zur Serenade, Rabelais am französischen Hof, Hamlet, Karl IX. und sein Leibwundarzt Ambroise Paré, Besuch des Dogen Mocenigo mit Tizian bei Paolo Veronese, die Tochter des Verbrechers. Später folgten: Christoph Colombo, der vlämische Komponist Adrian Willaert im Kloster zu Brügge die Orgel spielend (Museum in Brüssel), der Geigenmacher Stradivari, der Anatom Vesalius in Padua, Dante in Ravenna (1859) und Einzug Albrechts VII., Herzogs von Österreich, und seiner Gemahlin Isabella in Ostende, Erzählungen der Margarete von Angoulême, Kindheit Franz' I., Unterricht des jungen Karl V. durch Erasmus (Museum des Luxembourg), die Frauen von Siena bei der Belagerung ihrer Stadt (1864), das Fest des Bucentaur in Venedig (1867), fliehende Hugenottenfamilie nach dem Widerruf des Edikts von Nantes und einige Genrebilder. 1854 erhielt er den Leopoldorden und 1864 das Kreuz der Ehrenlegion.

Hammer, Edmund Guido, Tier- und Jagdmaler, geb. 4. Febr. 1821 zu Dresden, wurde durch seinen ältern Bruder, den Dichter Julius H., zur Kunst geführt, besuchte die dortige Akademie, aber als leidenschaftlicher Jäger noch mehr die Wälder und Fluren, wobei er Skizzen zeichnete, infolge deren Jul. Hübner ihn 1842 in sein Atelier aufnahm. Schon durch seine ersten Bilder erwarb er sich die Mittel, 1847 eine große Fußwanderung nach Triest, Oberitalien und zurück über München und Nürnberg zu machen. Auch in den folgenden Jahren wiederholte er seine Streifzüge in den Forsten Sachsens und Böhmens und in den Bergen Tirols, machte auch 1866 eine Reise nach Konstantinopel. Seine sehr zahlreichen naturwahren Tierbilder kamen großenteils in den Besitz fürstlicher Personen und andrer Jagdliebhaber, zwei ins Museum zu Dresden. Zeichnungen dieser Art lieferte er häufig für illustrierte Zeitschriften, namentlich für die »Gartenlaube«, die ↔ »Illustrierte Zeitung« und für das »Buch der Welt«, und bewies sich auch als Schriftsteller in diesem Fach thätig.

Händler, Paul, Historienmaler, geb. 1833 zu Altenweddingen bei Magdeburg, in der religiösen Malerei Vertreter des strengen Stils. Er besuchte zuerst die Berliner, dann die Düsseldorfer Akademie und ging 1853 nach Dresden in das Atelier Schnorrs. 1859 bereiste er Italien, war später in Paris und hielt sich 1861-67 in Dresden auf, wo er unter anderm eine Kreuzigung für die Kirche in Arnswalde (Regierungsbezirk Frankfurt), Christus und die Jünger zu Emmaus für die Kirche von Schlawa (Regierungsbezirk Liegnitz), einen kreuztragenden Christus für die Garnisonkirche in Posen malte und Kartons zu Glasfenstern für das Mausoleum im Schloß Windsor entwarf. 1867 zog er nach Berlin, wo er seitdem als Lehrer an der Kunstschule wirkt und der kirchlichen Malerei obliegt, in der er neben einem strengen Idealismus der Auffassung und einer tief religiösen Empfindung durch ein leuchtendes Kolorit auch den Anforderungen der heutigen Kunstrichtung entspricht.

Handwerk, J. E. (Anmerkung des Editors: Johann Jakob Eduard), Genre- und Landschaftsmaler, geb. 1824 zu Kassel, widmete sich anfangs der Lithographie, ging erst 1848 zur Malerei über und brachte vorzugsweise Reiterbilder, aber auch Genre und Landschaft. Zu jenen gehören namentlich der Kurfürst von Hessen mit seinem Gefolge und das Offizierkorps der hessischen Garde du Corps, zu den Genrebildern eine hessische Kirmes und zu den Landschaften z. B. Mondaufgang sowie mehrere mit Kohle gezeichnete Ansichten von Wilhelmshöhe.

Hanoteau (spr. anottóh), Hector, franz. Landschaftsmaler, geb. 25. Mai 1823 zu Decize (Nièvre), widmete sich unter Gigoux' Leitung anfangs dem Genre, ging aber bald zur Landschaft über und verfolgt hierin eine völlig realistische Richtung, vermöge deren er bei kräftiger, markiger Behandlung die Natur in ihrer ungeschminkten Wahrheit wiedergibt, ohne in ihre feinern poetischen Stimmungen einzudringen. Nachdem er von 1847 an mehrere derar-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 236.