Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Hellmer - Henderson.
Hellmer, Edmund, einer der jüngern Wiener Bildhauer, geb. 1850 daselbst, war Schüler von Hans Gasser und Franz Bauer und hielt sich dann ein Jahr in Rom auf, wo er einen sehr gerühmten verwundeten Achilles und eine gefesselte Andromeda schuf. In den letzten Jahren war er in Wien mit dekorativen Statuen für das Hauptportal des kunsthistorischen Museums von Semper und Hasenauer, für den Justizpalast von Wielemans und für das neue Rathaus von Schmidt beschäftigt.
Hellquist, Karl Gustav, schwed. Historienmaler, geb. 1851 zu Kungsör in Schweden, begann schon 1863 seine ersten künstlerischen Studien bei einem Dekorationsmaler, besuchte dann die Akademie in Stockholm und erhielt für eins seiner ersten Bilder aus der schwedischen Geschichte eine Medaille. Seine bis jetzt geschaffenen bedeutenden Bilder sind: der in der altertümlichen Weise des Henri Leys gemalte schimpfliche Einzug des Bischofs Sonnanväder und des Propstes Knut in Stockholm im September 1526 (in München ausgestellt 1879), Ludwig XI. und Tristan in Plessis lès Tours und der sein eminentes malerisches Talent bekundende Tod Sten Stures, Reichsvorstehers von Schweden, auf dem Eis des Mälarsees 1520. Er lebt gegenwärtig in München.
Hellrath, Emil, Landschaftsmaler, geb. 1839 zu Rees (Regierungsbezirk Düsseldorf), war 1859-61 in Düsseldorf Schüler von Oswald Achenbach, besuchte dann München und Dresden, hielt sich einige Zeit in Amsterdam auf und nahm 1863 seinen Wohnsitz in München, wo er sehr ansprechende, fein empfundene Stimmungsbilder malt, z. B.: Landschaft in Regenstimmung, am Chiemsee, Klosterteich, Landschaft am frühen Morgen, Partie aus den Steinbrüchen bei Polling u. a.
Hellwig, Theodor, Genre- und Porträtmaler, geb. 1815 zu Halberstadt, bildete sich von 1834 an in Berlin unter Menzel, Franz Krüger und Magnus aus. Neben seinen Genrebildern, deren Stoffe er meistens aus der Zeit Ludwigs XIV. und XV. in der Art von Watteau oder auch aus dem Volksleben seiner Heimat ↔ nimmt, in gewöhnlich sehr einfachen, aus wenigen Figuren bestehenden Kompositionen, kultiviert er mit Vorliebe das Porträt.
Hemsley (spr. hémmslĕ), William, engl. Genremaler, geb. 1819 zu London als Sohn eines Architekten, dessen Kunst er sich anfangs widmete. Später bildete er sich in der Malerei ohne Lehrer durch das Studium der Natur und der Menschen und bereiste zu diesem Zweck Frankreich und Holland. Seine gewöhnlich landschaftlichen Genrebilder (mehrere derselben Aquarelle) sind von hübscher Komposition und geistvoller Behandlung. Dahin gehören: Prise aus Grannys Dose, ein ländlicher Künstler, ein gefährlicher Spielkamerad (1862), der Brief des Auswanderers (1868), des Wanderers Knabe, Fütterungszeit, Butter und Brot etc. Er ist Vicepräsident der Gesellschaft britischer Künstler.
Hénard (spr. ehnáhr), Antoine Julien, franz. Architekt, geb. 11. Jan. 1812 zu Fontainebleau, Schüler von Huyot (gest. 1840) und Lebas (gest. 1867), stellte seit 1840 zahlreiche Entwürfe zu größern Profanbauten wie zu Denkmälern aller Art aus, z. B.: Denkmal Molières (1840), Bibliothek auf dem Quai d'Orsay (1845), Hôtel Carnavalet, Ausbau des Louvre, Etablissement für die Kolonisation Algeriens (1855), Restauration des Schlosses Ferrières (1857), Hôtel de Paris (1861), Denkmal der Verteidigung von Paris 1814 (1865), Denkmal des Kaisers Dom Pedro IV. in Lissabon (1866), Studien zur bürgerlichen Architektur in Frankreich während des 19. Jahrh. (1867), Denkmal für den Sieg der Chilenen über die Spanier bei Callao (1868), Denkmal für den Maler Ingres u. a. 1867 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
Henderson (spr. hénnd'r-ss'n), Joseph, schott. Porträt-, Genre- und Marinemaler, geb. 1843 in Perthshire (Schottland), bildete sich auf der Akademie zu Edinburg unter Robert Scott Lauder und lieh sich 1852 in Glasgow nieder, wo er 1863 Mitglied des Kunstinstituts und 1877 Mitglied der schottischen Gesellschaft der Aquarellisten wurde. Er begann seine Thätigkeit mit dem Porträt und dem Genre und
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 249.