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Kujawien – Kult
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kuilu'
(zwischen Makabana und Stephanieville) 200 km für Boote schiffbar. – K. heißt auch ein Nebenfluß des Kuango (s. d.).
Kujawĭen, ein sehr fruchtbarer Landstrich an dem linken Ufer der Weichsel, gegenwärtig großenteils zum
preuß. Reg.-Bez. Bromberg gehörig, mit den Städten Inowrazlaw und Brzesc. K. bildete, ehe es im 14. Jahrh. zu Polen kam, ein besonderes Fürstentum.
Kujōn (frz. coïon, couyon; ital.
coglione), nichtswürdiger Mensch, Schurke; kujonieren, niederträchtig
behandeln, quälen.
Kujundschik oder Kojundschuk («Lämmchen»), großer Hügel am östl. Ufer des Tigris,
gegenüber der Stadt Mosul, der die Ruinen des alten Ninive bezeichnet. Hier fanden 1852 die ersten Nachgrabungen statt, welche die berühmte
Thontafelbibliothek Sardanapals zu Tage förderten.
Kuka (Kukaua), Hauptort von Bornu (s. d.) im mittlern Sudan,
unweit westlich vom Tsadsee, besteht aus zwei 1 km voneinander entfernten Städten. Die westl. Stadt (4 qkm) ist die volkreichere, geschäfttreibende; die
östliche umschließt die Paläste des Scheich. Die Bewohnerzahl schätzt man auf 50–60000, mit den Vorstädten auf 100000. An den wöchentlich
stattfindenden Markttagen vermehrt sie sich um 10000. Der größte Teil des Handels besteht im Verkauf von Sklaven, außerdem von Pferden, Leder- und
Baumwollwaren, Glasperlen und Nahrungsmitteln. K. wird häufig durch Überschwemmungen des Tsadsees bedroht.
Kuki, ind. Name einer Anzahl wilder Stämme in den Gebirgsländern nordöstlich vom Tschittagong und Noakhalidistrikt,
südwestl. Nachbarn der kriegerischen (und sprachlich von den K. verschiedenen) Schindu oder
Poe. Dso heißen die Völker, welche das Haar in einem Knoten im Nacken
tragen, Poe aber die, welche das Haar auf den Schläfen tragen. – Vgl. Emil Riebeck, Die Hügelstämme von
Chittagong (Berl. 1885).
Kuklux-Klan, ein polit. Geheimbund, der sich nach der Beendigung des Bürgerkrieges, wahrscheinlich seit 1867, in den
Südstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika bildete und auch «The invisible empire» (Das unsichtbare Reich)
oder «The white league» (Die weiße Liga) genannt wurde. Der Zweck des K. war, die polit. und sociale Stellung der
Neger, die sie durch den Bürgerkrieg errungen hatten, niederzudrücken und den Einfluß jener Weißen zu brechen, die durch die Neger zur Macht gelangt
waren. (S. Carpet-bagger.) In ihren Mitteln dazu waren die Mitglieder des K. nicht wählerisch. Ihre Einrichtungen waren denen der
Freimaurer nachgeahmt. In den beiden Carolina, wo der K. seine Hauptmacht hatte, erreichte die Gesetzlosigkeit einen solchen Grad, daß der
Gouverneur militär. Hilfe von dem Präsidenten erbitten mußte. Hierauf erließ der Kongreß 20. April 1871 ein Gesetz, das dem Präsidenten die Befugnis
erteilte, die Habeas-Corpus-Akte zu suspendieren und mit Waffengewalt einzuschreiten, um die Herrschaft des Gesetzes aufrecht zu erhalten. Da in
einigen Teilen von Südcarolina neue Gewaltthaten verübt wurden, ließ der Präsident Okt. 1871 in 9 Grafschaften den Kriegszustand verhängen und
zahlreiche Verhaftungen vornehmen, worauf dem K. schnell ein Ende gemacht wurde.
Küküllö, ungar. Name der Flüsse Kokel (s. d.) und der Komitate Kokel
(s. Kokelburg).
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Kukúmer (lat. cucumis), soviel wie Gurke.
Kuku-nor (mongol., «blauer See», chines. Tsing-hai), See in Innerasien, südlich und
westlich von der Provinz Kan-su, im NO. von Tibet, etwa unter 37° nördl. Br. und 100° östl. L. von Greenwich, in 3070 m Höhe, hat etwa 370 km Umfang.
In ihm liegen mehrere Felsinseln, deren westlichste ein Kloster trägt. Von NW. mündet der Buchuin-gol oder Stierfluß. Im S. erreicht das
Süd-Kuku-nor-Gebirge 4–5000 m, der von Prschewalski im SW. des Sees überstiegene Paß 3960 m, der vom östl. Randgebirge nach Si-ning führende
3410 m Höhe.
Kukurbĕta, Großer und Kleiner,
Gipfel des Bihargebirges (s. d.) in Siebenbürgen.
Kukurbitation (lat. cucurbitatio), der unkeusche Umgang mit weiblichen Angehörigen des
Lehnsherrn, s. Felonie.
Kül, ein großes beutelförmiges Netz, das bei den Küstenfischern der ostfries. Wattküste in Gebrauch ist. Es hat Ähnlichkeit mit
dem Steerthamen der Elbfischer. Der K. wird mit senkrecht stehender Öffnung gegen den abfließenden Flut- oder Ebbestrom an zwei 10 m langen, in den
Grund getriebenen Pfählen befestigt. An der Öffnung ist das Netz etwa 2 m hoch und 5 1/2 m breit; die ganze Länge des Beutels beträgt etwa 14 m.
Kula (türk.), bei den Südslawen turmartige Befestigungen, auch steinerne Häuser, wie sie sich vielfach in Montenegro und der
Herzegowina finden.
Kulack, Gulack, holländ. Goelack, ein
niederländ.-ostind. Handelsgewicht, in Batavia 7 1/4, in Bantam (Java) = 1 1/2, und in Palembang (Sumatra) = 1 1/4 batav. Kätties, also bez. =
4,460, 0,923 und 0,769 kg.
Kulaly, die größte der Tjuleninseln im NO. des Kaspischen Meers und im NW. der Halbinsel Mangischlak, 30 km lang,
unbewohnt, nur von Seehundfängern besucht.
Kulánt (frz. coulant), gefällig, entgegenkommend; davon das Substantiv
Kulánz.
Kuldscha, chines. Gebiet in der Dsungarei (s. d.), vom Ili durchflossen, war 1871–81 von russ. Truppen
besetzt, wurde aber bis auf den westlichsten Teil (11000 qkm mit 70000 E.) an China zurückgegeben. (S. Ili.) Die
Hauptstadt K., auch Küre oder Kura,
Jili, auch Hweijüen genannt, 1 km nördlich vom Ili gelegen, war früher
bevölkerter als jetzt, zählt noch gegen 20000 E., Dsungaren, Bucharen, Tadschik und Chinesen. K. ist ein wichtige Handels- und Meßort Mittelasiens,
welchen selbst Kaufleute aus Kaschmir und Indien besuchen. Ein russ. Konsul hat hier seinen Sitz.
Kuleli-Burgas, Stadt im türk. Wilajet und Sandschak Adrianopel in Thrazien, am rechten Ufer der Maritza, mit Burgruine und
5000 E., ist Station der Eisenbahn Konstantinopel-Adrianopel und Ausgangspunkt der Linie K.-Dedeaghatsch.
Kuli (engl. Coolie), ein Name ind. oder ostasiat. Ursprungs, der neuerdings in China,
Japan, auf dem ind. Festlande und im Indischen Archipel alle Personen der niedern Volksklasse, die als Tagelöhner, namentlich als Lastträger ihren
Unterhalt verdienen, besonders aber die unter Arbeitsverträgen Auswandernden bezeichnet. Aus China hatten seit alter Zeit Auswanderungen nach allen
Teilen des
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 790.
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