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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Buffbohne; Büffel

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Buffbohne - Büffel.

durch den Buffalo Creek gebildeten Hafen (mit Leuchtturm) sind namentlich auf rasche Beförderung des massenhaft zuströmenden Getreides berechnet. Eingeführt wurden aus Kanada 1883-84 Waren im Wert von 4,430,117 Doll., während die Ausfuhr sich nur auf 371,478 Doll. belief. Unter den Bildungsanstalten sind zu nennen: die sogen. Universität mit medizinischer Schule, das Lehrerseminar, die öffentliche Bibliothek (Grosvenor library), die Kunstschule mit Galerie, 3 kath. Colleges, worunter das von den Jesuiten geleitete St. Canisius' College, mehrere protest. Colleges und Academies, ein Verein für Naturwissenschaften (mit Museum), ein Historischer Verein und 2 Jünglingsvereine mit großen Bibliotheken. - B. wurde 1801 von der Holland-Landkompanie angelegt und Neuamsterdam genannt (welcher Name 1810 in B. umgewandelt wurde), 30. Dez. 1813 von den Engländern bis auf zwei Häuser (von 200) niedergebrannt und erst 1815 mit Unterstützung des Kongresses rasch wieder aufgebaut. Infolge der Eröffnung des Eriekanals im J. 1825 wuchs B. zu seiner jetzigen Bedeutung heran.

Buffbohne, s. v. w. Saubohne, s. Vicia.

Büffel (Bubalus H. Sm.), Untergattung der Wiederkäuergattung Rind (Bos L.), kräftige Tiere mit gedrungenem Leib, kurzer, gewölbter Stirn, an den hintersten Ecken des Schädels stehenden, an der Wurzel meist stark verdickten Hörnern, welche sich zuerst nach unten und hinten, sodann nach außen und zuletzt nach oben wenden, großer, nackter Muffel, seitlich abstehenden, meist großen Ohren, kurzem Hals, kurzen, dicken Beinen, ziemlich langem, an der Spitze gequastetem Schwanz und sparsamer Behaarung. Der gemeine oder asiatische B. (B. Buffelus L.), 2,3 m lang, mit 50 cm langem Schwanz, 1,4 m hoch, hat einen schwach gestreckten, vollen und gerundeten Leib, einen kurzen, dicken, vorn gefalteten, aber nicht gewammten Hals, einen kurzen, breiten Kopf, große Stirn, starke, verhältnismäßig niedrige Beine mit langen, breiten, großer Ausdehnung fähigen Hufen und ziemlich kurzen Schwanz. Der Widerrist erhebt sich fast höckerartig, der Rücken ist gesenkt, das Kreuz hoch und abschüssig, die Augen sind klein, die Ohren lang und breit, seitlich und wagerecht gestellt. Die langen, starken, an der Wurzel verbreiterten Hörner bilden in ihrem Querschnitt ein Dreieck, sind auf der untern Hälfte stark quergerunzelt, von da bis zur stumpfen Spitze aber glatt. Die steife, borstenartige, fast schwarze Behaarung ist an den Schultern, längs der Vorderseite des Halses, auf der Stirn und an der Schwanzquaste verlängert, Hinterrücken, Kreuz, Brust, Bauch, Schenkel und der größte Teil der Beine sind fast völlig kahl und dunkel schwarzgrau. Das ursprüngliche Vaterland des Büffels ist Ostindien und Ceylon, vielleicht auch Hinterindien und Südostasien, wo er sich noch wild in großen Herden aufhält. Er findet sich in wasserreichen Gegenden und liegt oft bis zum Kopf eingetaucht in Wasser oder Schlamm. An blinder Wut steht er keinem andern Rind nach, doch können selbst alt gefangene Tiere zur Arbeit benutzt werden. Gezähmt fand er früh weite Verbreitung. Alexander d. Gr. traf ihn bereits in Persien. Im J. 596 n. Chr. wurde er nach Italien gebracht, wo er, wie auch in Ungarn, den untern Donauländern, Griechenland, in der Türkei und Ägypten sowie in Afghanistan, Persien, Armenien, Syrien, Palästina bis zum Schwarzen und Kaspischen Meer, jetzt sehr verbreitet ist und als Haustier die Stelle des nordeuropäischen Ochsen vertritt. Man benutzt ihn als Zug-, Last- und Reittier. Sein struppiger Kopf, sein tückischer Blick und der gesenkte Hals geben ihm ein unheimliches Ansehen, doch ist er im gezähmten Zustand ein gutmütiges Tier. Er sucht gern das Wasser auf, schwimmt vorzüglich, wälzt sich gern im Schlamm und gedeiht eigentlich nur in den sumpfigen Niederungen der wärmern Länder, wie er sich denn auch in den wenig angebauten Gegenden Italiens, zumal in Kalabrien, den Pontinischen Sümpfen und den Maremmen, am zahlreichsten findet. Hier werden die halb verwilderten B. von berittenen Hirten mit der Lanze und mit großen Wolfshunden gehütet und getrieben. Die zahmen werden wie unser Rindvieh, nur weit rauher, behandelt. Da sie die Nässe wie keine andern Wiederkäuer vertragen, so leisten sie besonders bei der Bearbeitung des schlammigen Reisbodens und als Zugtiere auf morastigem Boden treffliche Dienste; man pflegt sie mittels eines durch die Nase gezogenen Ringes zu leiten. Sie begnügen sich mit dem schlechtesten Futter, welches alle übrigen Haustiere verschmähen, und gedeihen dabei vortrefflich. Der B. erreicht ein Alter von 18-20 Jahren. Die Büffelkuh trägt 10 Monate und wirft nur ein Kalb. Dies ist in 4-5 Jahren erwachsen und liefert ein wohlschmeckendes Fleisch, während das des alten Büffels nach Moschus riecht, hart und zäh ist. Das Fett kommt an Zartheit fast dem Schweinefett gleich; die Milch gibt vortreffliche Butter, die Haut (s. Büffelhäute) gutes Sohlleder, die Hörner geben vortreffliches Material zu Hornarbeiten. Eine in Ostindien einheimische Abart des gemeinen Büffels ist der Arni (Riesenbüffel, B. Arni Sh.). Er ist bräunlichschwarz, soll 2 m hoch und von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 3 m lang werden. Die Hörner, welche mit den Spitzen 2 m auseinander stehen, sind dreikantig, runzelig, im ersten Drittel ihrer Länge gerade, nur an den Spitzen nach innen und nach hinten gerichtet. Ungemein stark, kühn und wild, gilt er als das furchtbarste Tier der indischen Urwälder. Vielleicht aber ist dieser B. von dem gemeinen gar nicht artlich verschieden. Der kapische oder kafferische B. (Kafferochs, B. caffer Sparrm.) gleicht dem vorigen, ist aber noch stärker, unbändiger und plumper. Seine Schulterhöhe beträgt 1,6 m. Seine sehr großen und breiten Hörner verdicken sich an der Basis zu ungeheuern Wülsten, welche sich in der Mitte des Kopfes fast berühren, wenden sich erst abwärts und nach hinten, dann aufwärts und etwas nach vorn; die Augen liegen tief, die Ohren sind sehr groß, mit dicht stehenden, langen Haaren bekleidet, der Schwanz ist lang und dünn mit einer starken Quaste, am Unterkiefer findet sich ein geteilter Bart von straffen Haaren, die ungemein dünne Behaarung ist schwarz, ins Bräunliche ziehend. Der Kafferbüffel bewohnt herdenweise Süd- und Mittelafrika nördlich bis etwa zum 17.° nördl. Br. und wird von allen Völkerschaften wegen seiner Grimmigkeit aufs äußerste gefürchtet. Er bewohnt den Wald, das Buschland und die Steppe, hält sich aber stets in der Nähe des Wassers. Am Tag ruht er, am liebsten in einer Wasserlache; vom Abend bis zum Morgen aber weidet er Gras und Blätter ab. Stets zeigt er sich grimmig, böswillig und tückisch und stürzt mit sinnloser Wut auf jeden Gegner und wälzt sich ebenfalls gern im Schlamm, wobei er das dickste Gebüsch wie Rohr zerknickt. Er greift Menschen und Tiere an, wirft sie zu Boden und zertritt und zerfleischt sie mit Füßen und Hörnern. Die Jagd auf diese B. steht daher an Gefährlichkeit der auf Tiger nicht nach. Das verwundete Tier verfolgt häufig den Jäger oder versteckt sich im Gebüsch und überfällt plötzlich den nahenden Jäger. Das Fleisch dieser B.