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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Deutsch-Landsberg; Deutschmeister; Deutsch-Oravicza; Deutsch-Wartenberg; Deutz

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Deutsch-Landsberg - Deutz.

Ilse, Geschichte der deutschen Bundesversammlung (Marb. 1860-62, 3 Bde.; unvollendet); K. Fischer, Die Nation und der Bundestag (Leipz. 1880); Weber, Der Deutsche Zollverein, seine Entstehung und Entwickelung (2. Aufl., das. 1871); die Litteratur über den preußisch-deutschen Krieg, s. d.; Haym, Die deutsche Nationalversammlung (Berl. 1850); Klüpfel, Die deutschen Einheitsbestrebungen in ihrem geschichtlichen Zusammenhang (Leipz. 1853); Derselbe, Geschichte der deutschen Einheitsbestrebungen bis zu ihrer Erfüllung 1848-71 (das. 1872-1873, 2 Bde.); Jastrow, Geschichte des deutschen Einheitstraums (Berl. 1885); Wehrenpfennig, Geschichte der deutschen Politik unter dem Einfluß des italienischen Kriegs (das. 1860); Hahn, Zwei Jahre preußisch-deutscher Politik (das. 1868); Derselbe, Die deutsche Politik seit 1867 (das. 1871); Biedermann, Dreißig Jahre deutscher Geschichte (1840-1870, 2. Aufl., Bresl. 1883, 2 Bde.); über den Krieg von 1870 s. Deutsch-französischer Krieg.

[Kulturgeschichtliche Werke.] W. Wachsmuth, Geschichte deutscher Nationalität (Braunschw. 1860-62, 3 Bde.); R. v. Raumer, Vom deutschen Geist (2. Aufl., Erlang. 1850); Herzog, Versuch einer allgemeinen Geschichte der Kultur der deutschen Nation (Frankf. 1795, nur bis zum Ausgang der Karolinger); Scherr, Geschichte deutscher Kultur und Sitte (8. Aufl., Leipz. 1882, 2 Bde.); Derselbe, Germania (illustriert; 5. Aufl., Stuttg. 1885); Henne-Am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes (Berl. 1886); G. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit (15. Aufl., Leipz. 1884, 4 Bde.); K. Braun, Bilder aus der deutschen Kleinstaaterei (das. 1869, 2 Bde.; neue Folge, Berl. 1870, 2 Bde.). Die Frage über die Bedeutung des alten deutschen Kaisertums behandeln: J. ^[Julius] Ficker, Das deutsche Kaiserreich in seinen universalen und nationalen Beziehungen (2. Aufl., Innsbr. 1862); Derselbe, Deutsches Königtum und Kaisertum (das. 1862); v. Sybel, Die deutsche Nation und das Kaiserreich (Düsseld. 1862); v. Wydenbrugk, Die deutsche Nation und das Kaiserreich (Münch. 1862).

Einzelne Verhältnisse stellen noch dar: Lindenschmit, Handbuch der deutschen Altertumskunde (Braunschw. 1880 ff.); Götzinger, Reallexikon der deutschen Altertümer (2. Aufl., Leipz. 1884); Montag, Geschichte der deutschen staatsbürgerlichen Freiheit (Bamb. 1812, 2 Bde.); Hüllmann, Geschichte des Ursprungs der Stände (2. Bearbeitung, Berl. 1830); Ficker, Vom Reichsfürstenstand (Innsbr. 1861, unvollendet); Nitzsch, Ministerialität und Bürgertum im 11. und 12. Jahrhundert (Leipz. 1859); Kriegk, Deutsches Bürgertum im Mittelalter (Frankf. 1868-71, 2 Bde.); Kindlinger, Geschichte der deutschen Hörigkeit (Berl. 1818); Stobbe, Die Juden in D. während des Mittelalters (Braunschw. 1866); Unger, Geschichte der deutschen Landstände (Hannov. 1844, 2 Bde.); Hüllmann, Städtewesen des Mittelalters (Bonn 1825-29, 4 Bde.); Arnold, Verfassungsgeschichte der deutschen Freistädte (Hamb. u. Gotha 1854, 2 Bde.); v. Maurer, Geschichte der Städteverfassung in D. (Münch. 1869-71, 5 Bde.); Heusler, Der Ursprung der deutschen Stadtverfassung (Weim. 1872); Stenzel, Geschichte der Kriegsverfassung Deutschlands, vorzüglich im Mittelalter (Berl. 1820); Barthold, Geschichte der Kriegsverfassung und des Kriegswesens der Deutschen (Leipz. 1855, 2 Bde.); v. Peucker, Das deutsche Kriegswesen der Urzeiten (Berl. 1860-64, 3 Bde.); v. Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgeschichte (Leipz. 1874 ff.); Fischer, Geschichte des deutschen Handels, der Schiffahrt, Erfindungen, Künste und Gewerbe (Hannov. 1791-97, 4 Bde.); Falke, Geschichte des deutschen Handels (Leipz. 1860, 2 Bde.); Anton, Geschichte der teutschen Landwirtschaft bis 1500 (Görlitz 1799-1802, 3 Bde.); Langethal, Geschichte der teutschen Landwirtschaft (Jena 1847-1856, 4 Tle.); S. Hirsch, Das Handwerk und die Zünfte, vornehmlich in D. (Berl. 1854); Mascher, Das deutsche Gewerbewesen von der frühsten Zeit bis auf die Gegenwart (Potsd. 1866); Gmelin, Beiträge zur Geschichte des deutschen Bergbaues (Halle 1783).

Deutsch-Landsberg, Marktflecken in Steiermark, an der Laßnitz und der Graz-Köflacher Eisenbahn (Linie Lieboch-Wies), in reizender Lage, am Fuß der Koralpe (2141 cm) gelegen, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und hat eine schöne Pfarrkirche, eine Burgruine, Fabrikation von Zündwaren und Papier und (1880) 1149 Einw. 5 km davon liegt das dem Fürsten Franz von Liechtenstein gehörige Schloß Hollenegg.

Deutschmeister, der oberste Verwalter der in Deutschland gelegenen Balleien des Deutschen Ordens (s. d.), welcher nach der Säkularisation des preußischen Ordensstaats vom Kaiser 1530 mit der obersten Verwaltung der gesamten Ordensangelegenheiten betraut wurde.

Deutsch-Oravicza, ungar. Markt, s. Oravicza.

Deutsch-Wartenberg, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Grünberg, an der Ochel, mit (1880) 902 vorwiegend kath. Einwohnern. Schloß und Herrschaft D. gehören dem Herzog von Dino.

Deutz, Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Köln, 44, Rheinspiegel 36 m ü. M., rechts am Rhein, Köln gegenüber und mit dieser Stadt durch eine Schiff- und eine 1859 eröffnete Gitterbrücke verbunden, ist befestigt und als Brückenkopf in die Befestigungswerke von Köln gezogen und liegt an den Eisenbahnlinien Berlin-Hannover-Köln, D.-Gießen, D.-Elberfeld und D.-Bensberg. Es hat eine evangelische und eine kath. Kirche und (1880) 15,958 Einw., darunter 3643 Evangelische; die Garnison (1400 Personen) besteht aus dem rheinischen Kürassierregiment Nr. 8 und dem westfälischen Pionierbataillon Nr. 7. Große Industrieanstalten sind eine Eisenbahn-Hauptwerkstätte und eine andre in Deutzerfeld, eine Eisenbahnwagen- und Maschinen- und eine Gasmotorenfabrik; sonst sind noch Fabriken für Waggonräder, Dampfkessel, Gummifäden, Bleiweiß, Mennige und Glätte, Tabak, Goldleisten und Teppiche vorhanden. Die Stadtbehörden bestehen aus dem Bürgermeisteramt und 24 Stadtverordneten; D. hat eine Gasleitung, eine Wasserleitung, eine Kanalisation in den Hauptstraßen und Pferdebahnen nach Mülheim und Kalk. - D. hieß im Altertum Divitio. Kaiser Konstantin d. Gr. baute hier zu Anfang des 4. Jahrh. zur Verteidigung der von ihm angelegten steinernen Rheinbrücke ein Kastell, das im 10. Jahrh. nebst der Brücke zerstört ward. Im J. 1128 wurde die bald aufblühende Stadt, welche durch ein 1003 gegründetes (1803 aufgehobenes) Benediktinerkloster größere Bedeutung erhielt, durch eine Feuersbrunst heimgesucht, von welcher eine ausführliche Beschreibung erhalten ist. Obwohl der Erzbischof Konrad von Hochstetten 1240 die Hälfte von D. den Grafen von Berg zu Lehen gab, galt der Erzbischof doch als Landesherr. Im 13. Jahrh. war D. kurze Zeit befestigt, später wollte die Stadt Köln Befestigungen daselbst nicht dulden. Der Kurfürst Ferdinand befestigte die Stadt 1632 von neuem, worauf die Schweden dieselbe eroberten.