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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Overberg; Over Darwen; Overflakkee; Översee; Overskou; Overstone; Overweg; Overyssel

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Overberg - Overyssel.

(das. 1851); "Galerie heroischer Bildwerke der alten Kunst" (Halle 1851-53, mit Atlas); "Kunstarchäologische Vorlesungen" (Braunschw. 1853); "Pompeji" (Leipz. 1858; 4. Aufl., mit A. Mau, 1884); "Geschichte der griechischen Plastik" (das. 1857-58, 2 Bde.; 3. Aufl. 1881-82); "Beiträge zur Erkenntnis und Kritik der Zeusreligion" (das. 1861); "Über die Lade des Kypselos" (das. 1865); "Die antiken Schriftquellen zur Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen" (das. 1868); "Griechische Kunstmythologie" (Zeus, Hera, Poseidon, Demeter und Kora, das. 1871-87, 5 Tle. mit Atlas).

4) Franz, protest. Theolog, geb. 16. Nov. 1837 zu St. Petersburg, studierte Theologie in Leipzig und Göttingen, habilitierte sich 1864 an der theologischen Fakultät zu Jena, wurde 1870 außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor der Theologie in Basel. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: die Neubearbeitung von De Wettes "Erklärung der Apostelgeschichte" (4. Aufl., Leipz. 1870); "Über die Christlichkeit unsrer heutigen Theologie" (das. 1873); "Studien zur Geschichte der alten Kirche" (Chemn. 1875, Heft 1); "Über die Auffassung des Streits des Paulus mit Petrus in Antiochien bei den Kirchenvätern" (Basel 1877); "Zur Geschichte des Kanons" (Chemn. 1880).

Overberg, Bernhard, kathol. Schulmann, geb. 1. Mai 1754 zu Wolflage im Osnabrückschen, wurde 1780 zum Priester geweiht und 1783 durch den Generalvikar Franz v. Fürstenberg als Leiter der "Normalschule" nach Münster berufen, wo er in beständigem verdienstlichen Wirken für die Volksschule, seit 1809 auch Regens des Priesterseminars, seit 1816 Konsistorial- und Schulrat, seit 1823 Ehrenmitglied des Domkapitels, bis zu seinem Tod, 9. Nov. 1826, hochverehrt lebte. Die für ihre Zeit musterhafte "Allgemeine Schulverordnung für das Münsterland" vom 3. Sept. 1801 war hauptsächlich Overbergs Werk, dessen treffliche "Anweisung zum Schulunterricht" (Münst. 1793 u. öfter; neue Ausg. von Gansen, Paderb. 1887) noch heute benutzt wird. Seit 1789 war O. Hausgenosse und Gewissensrat der Fürstin Amalie Galizyn bis zu deren Tod (1806).

Over Darwen, s. Darwen.

Overflakkee, niederländ. Insel, zur Provinz Südholland gehörig, vor 1757 von Goeree getrennt, zwischen der Nordsee und den Mündungsarmen der Maas, mit den Hauptorten Sommelsdijk und Middelharnis. Auf O. wird viel Krapp gebaut und bereitet.

Översee, Dorf in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Flensburg, an der Treene, hat (1885) 283 Einw. und ist bekannt durch das siegreiche Gefecht der Österreicher gegen die Dänen 6. Febr. 1864.

Overskou, Thomas, dän. Dichter und Litterarhistoriker, geb. 11. Okt. 1798 zu Kopenhagen, wurde, 14 Jahre alt, Tischlerlehrling, ging dann 1818 zum Theater über und wurde 1823 als Schauspieler am Nationaltheater angestellt. Zugleich begann er auch selbst für die Bühne zu schreiben, und namentlich seine 1828 zur Aufführung gebrachten Liederspiele: "Tre Maaneder efter Brylluppet", "Missforstaaelse paa Missforstaaelse" u. a. wurden mit Beifall aufgenommen. O. machte darauf 1831 eine Reise nach Paris, redigierte von 1836 an ein Blatt: "Dagen", und wurde 1849 unter Heibergs Direktorat als Regisseur bei dem königlichen Theater angestellt, in welchem Amt er bis 1858 verblieb. Inzwischen hatte er 1854 seine verdienstvolle Arbeit: "Den danske Skuepladses Historie" (Bd. 1-5, 1854-64) begonnen, welche er im 6. und 7. Band (1873-76) bis auf die neueste Zeit weiterführte. Er starb 7. Nov. 1873. Das Lustspiel und das Vaudeville waren sein eigentliches Feld. Von seinen Stücken, die gesammelt unter dem Titel: "Komedier" (Kopenh. 1850-1851, 5 Bde.; Auswahl 1877, 2 Bde.) und "Nyeste dramatiske Arbeider" (1853) erschienen, verdienen besonders hervorgehoben zu werden: "Östergade og Vestergade" (1828); "Vor Tids Mennesker" (1830); "En Bryllupsdags Fataliteter" (1840); "Capriciosa" u. "Pak" (1845). Vgl. seine Selbstbiographie (bis 1830): "Af mit Lif og min Tid" (Kopenh. 1868).

Overstone (spr. óhwerstōn), Samuel John Lloyd, Baronet, engl. Finanzmann, geb. 25. Sept. 1796 zu London, unter dem bürgerlichen Namen Lloyd Mitinhaber eines der ersten Diskonthäuser Londons, ward 1850 als Lord O. in das Oberhaus befördert und starb 17. Nov. 1883. Er war der geistige Urheber der Peelschen Bankreform (vgl. Banken, S. 335). Seine Abhandlungen wurden von Macculloch herausgegeben unter dem Titel: "Tracts and other publications on metallic and paper currency" (Lond. 1858). Dieselben bilden die Grundlagen der sogen. Currencytheorie (s. d.).

Overweg, Adolf, Afrikareisender, geb. 24. Juli 1822 zu Hamburg, studierte in Bonn und Berlin Naturwissenschaften und nahm 1849 mit Heinrich Barth an der Expedition Richardsons nach Afrika teil, auf der er sich hauptsächlich mit astronomischen, meteorologischen, hypsometrischen und geologischen Beobachtungen beschäftigte. Seinen Bemühungen besonders hat man eine richtige Kenntnis der physikalischen Beschaffenheit der Sahara zu danken. Nachdem im November 1851 O. und Barth sich von Richardson getrennt hatten, um sich nach Katsena zu wenden, trennten sich in Tassaua auch diese beiden, um ein möglichst großes Gebiet zu erforschen. O. besuchte die vorher noch nie von einem Europäer betretenen Landschaften Mariadi und Gober und gelangte über Sinder und Maschma nach Kuka (7. Mai 1851), wo Barth bereits eingetroffen war. Von hier aus unternahm O. teils allein, teils in Begleitung Barths eine Reihe kürzerer, aber für die Geographie der Landschaften am Tsadsee höchst wichtiger Reisen; er ist auch der einzige, dem es gelang, den Tsadsee zu durchschiffen. Er starb 27. Sept. 1852 in Maduari am Tsad. Seine wissenschaftlichen Resultate sind in "Petermanns Mitteilungen" und in der Berliner "Zeitschrift für Erdkunde" veröffentlicht.

Overyssel (Overyssel, spr. -eißel), eine Provinz des Königreichs der Niederlande, grenzt im N. an die Provinzen Friesland und Drenthe, im Osten und SO. an Preußen (Hannover und Westfalen), im S. und SW. an Gelderland, im W. an den Zuidersee und umfaßt 3345 qkm (60,15 QM.) mit (1887) 291,462 Einw. Das Land ist eben und hat nur einige sandige Hügel; der Boden enthält zum Teil Moor und Heide, ist im W. aber sehr fruchtbar. Hauptfluß ist die Yssel, welche die Grenze gegen Gelderland bildet und die Schipbeek aufnimmt; außerdem wird die Provinz von der Vecht und ihren Zuflüssen durchströmt, welche in das Zwartewater mündet. Für Kanalisierung des Landes ist sehr viel geschehen; die wichtigsten Kanalverbindungen sind: die Willemsvaart (zwischen der Yssel und dem Zwartewater), der Kanal von Zwolle nach dem Fluß Regge und weiter nach Almelo, die Dedemsvaart, der Kanal von Daarle nach der Vecht, der von Deventer nach Damsholte, die Twikkelsche Vaart, der Koevordensche Kanal u. a. Die Ackerfläche beträgt nur 18 Proz., die Obst- und Gemüsegärten 0,44, die Weiden 32,8 und die Waldungen