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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Plitvicaseen - Plön.

Leben u. Wirken" (beendet von Petersen, 2. Aufl., Leipz. 1883). Außerdem gab er Melanchthons "Loci communes" (Erlang. 1864), "Aus Schellings Leben; in Briefen" (Leipz. 1869-70, 3 Bde.) und die 2. Auflage der "Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche" (mit Herzog, das. 1877-86) heraus.

Plitvicaseen, sieben Binnenseen in Kroatien, am südöstlichen Abhang des Kapellagebirges, stufenförmig übereinander liegend und durch Abflüsse, welche schöne Wasserfälle bilden, verbunden. Ihr letzter Abfluß ist die Korana, welche der Kulpa zuströmt.

Ploceïdae, Familie der Sperlingsvogel, s. Webervögel.

Plocĕus, Ammerweber, s. Webervögel.

Plochingen, Dorf im württemberg. Neckarkreis, an der Mündung der Fils in den Neckar, Knotenpunkt der Linien Bretten-Friedrichshafen und P.-Villingen der Württembergischen Staatsbahn sowie der Eisenbahn P.-Kirchheim, 251 m ü. M., hat ein vom Johanniterorden gestiftetes Spital und (1885) 2040 meist evang. Einwohner.

Plock, Stadt, s. Plozk.

Plöckelstein (Plöckenstein), einer der höchsten Gipfel des Böhmerwaldes, nördlich vom Dreisesselberg, 1381 m hoch, ist mit Urwald bedeckt, seit 1877 mit einem Denkmal des Dichters des Böhmerwaldes, A. Stifter, geschmückt und fällt mit sehr steilem Gehänge zu dem 1091 m hoch gelegenen schönen Plöckelsteiner See ab.

Plockfinken, Hamburger Gericht aus in Würfel geschnittenen Möhren, welche in Fleischbrühe gekocht, mit klein geschnittenem Rauchfleisch vermischt und dann mit Mehlschwitze, Essig und Pfeffer nochmals aufgekocht werden.

Plockhorst, Bernhard, Maler, geb. 2. März 1825 zu Braunschweig, war ursprünglich Lithograph und wurde in Leipzig mit Piloty bekannt, welcher ihn bewog, für ein Jahr mit ihm nach München an die Akademie zu gehen. Von München wandte sich P. 1853 nach Paris, wo er unter Couture seine Studien fortsetzte. Nachdem er Studienreisen nach Belgien, Holland und Italien gemacht, ließ er sich in Berlin nieder, wo er eine Reihe von Bildnissen malte, zugleich aber mit einem großen Gemälde: Maria und Johannes vom Grab Christi zurückkehrend, seine Begabung für die religiöse Malerei offenbarte, welche er seither in erster Reihe gepflegt hat. Von 1866 bis 1869 war er Professor an der großherzoglichen Kunstschule zu Weimar, kehrte aber dann nach Berlin zurück und beschickte 1872 die Ausstellung mit dem Bild: Kampf des Erzengels Michael mit dem Satan um den Leichnam des Moses (städtisches Museum zu Köln), seinem Hauptwerk. Es folgten ein im Auftrag des preußischen Kultusministeriums gemaltes Altargemälde, die Auferstehung Christi (Dom zu Marienwerder), Christi Abschied von seiner Mutter, Christus auf dem Weg nach Emmaus, Christus erscheint der Maria Magdalena, Aussetzung des Moses, Auffindung desselben, der Schutzengel, Lasset die Kindlein zu mir kommen und Luther am Weihnachtsabend (1887). Er hat nebenbei noch zahlreiche Bildnisse gemalt, darunter die des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta (Berliner Nationalgalerie).

Ploërmel, Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Morbihan, am Duc, durch Zweigbahnen mit den Linien Paris-Brest und Savenay-Landerneau verbunden, mit gotischer Kirche, Collège, Gerichtshof, Papierfabrikation, Handel mit Rindvieh, Wolle, Getreide und Leinwand und (1886) 2731 Einw.; war ehemals befestigt und wichtig.

Plojesti (Ploesci), Hauptstadt des Kreises Prahowa in Rumänien (Walachei), Knotenpunkt der Eisenbahnlinie Roman-Turnu Severin und P.-Predeal, 145 m ü. M., hat 29 Kirchen, darunter eine katholische, 3 Synagogen, ein Lyceum, ein Lehrerseminar, eine Gewerbe- und eine Handelsschule und 33,691 Einw. (darunter 2000 Juden). P. ist Sitz des Präfekten und eines Tribunals, ein bedeutender Handelsplatz, namentlich belebt durch den Verkehr mit Kronstadt und Siebenbürgen (ansehnlicher Wollhandel), und hat zahlreiche Anstalten für Raffinerie und Destillation des Petroleums aus den benachbarten Naphthaquellen.

Ploke (griech.), Wortfigur, s. v. w. Antanaklasis (s. d.).

Plombe, s. Plombieren.

Plombieren (franz., Verbleien), ein Bleisiegel (Plombe, Plombage) an Warenballen, Kisten, überhaupt Emballage, oder auch an ganz verschlossene Wagen oder Schiffsräume anlegen, so daß ohne Zerstörung des Siegels nichts herausgenommen werden kann. Die Plombierung erfolgt zum Zweck der Kontrolle, insbesondere im Interesse der Verzollung bei den der letztern nicht unterliegenden Durchfuhren, namentlich auch zur Wahrung der Identität der aus- und wieder eingeführten, bez. der ein- und wieder ausgeführten Gegenstände im sogen. Veredelungs- oder Appreturverkehr. In den meisten Staaten wird beim P. der volle Zollsatz hinterlegt und bei Abnahme der Plombe zurückerstattet. - Über P. in der Zahnheilkunde s. Zähne.

Plombières (spr. plongbjähr), Stadt und berühmter Badeort im franz. Departement Vogesen, Arrondissement Remiremont, am Augronne und an einer Zweiglinie der Ostbahn, hat eine schöne Kirche, ein vom König Stanislaus Leszczynski gegründetes Hospital, Fabrikation von Kurzwaren und Eisengeräten und (1881) 1966 Einw. Die schon den Römern bekannten Heilquellen, welche aus dem Granitboden hervorquellen, sind indifferente Thermen von 19-68° C. Temperatur, zwar wenig mineralische Bestandteile enthaltend, aber gleichwohl sehr wirksam. Das Bad ist namentlich durch Besuche des Kaisers Napoleon III. sehr in Aufnahme gekommen, der viel für dessen Verschönerung gethan hat. Seit den großen 1856 begonnenen Arbeiten zählt man in P. 27 warme Quellen, außerdem eine kalte Eisen- und eine sogen. Seifenquelle. Dieselben speisen sechs Badeanstalten. Das Wasser wird namentlich bei chronischen Hautkrankheiten, Gicht, rheumatischen Leiden, Nieren- und Blasenübeln mit Erfolg gebraucht. Die Saison währt vom 1. Juni bis 15. Okt.; die Dauer der Kur beträgt durchschnittlich 21 Tage. Die Umgebung von P. ist reich an schönen Promenaden, zu welchen vor allen der Park westlich von der Stadt gehört. Vgl. Liétard, Études cliniques sur les eaux de P. (Par. 1860).

Plombiergold, schwammförmiges Gold zum Plombieren der Zähne.

Plombinen, s. Zeugdruckerei.

Plon (spr. plong), Eugène, franz. Buchhändler und Kunstschriftsteller, geb. 1836 zu Paris, Teilhaber des von seinem Vater Henri Philippe (gest. 1872) begründeten großen Verlagsgeschäfts "E. Plon, Nourrit u. Komp."; schrieb: "Le sculpteur danois Vilhelm Bissen" (2. Aufl. 1871); "Thorvaldsen, sa vie et son œuvre" (2. Aufl. 1874, deutsch, Wien 1875); "Benvenuto Cellini" (1882, Nachtrag 1884); "Les maîtres italiens au service de la maison d'Autriche: Leone Leoni et Pompeo Leoni" (1886).

Plön (Ploen), Kreisstadt in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, in reizender Lage zwischen dem