Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

205

Viktoriafälle des Sambesi - Vilaine.

vermählt seit 1. Juli 1862 mit dem Großherzog Ludwig von Hessen, gest. 14. Dez. 1878; Prinz Alfred (s. d. 2), Herzog von Edinburg, geb. 6. Aug. 1844, vermählt seit 23. Jan. 1874 mit der Großfürstin Maria von Rußland; Prinzessin Helene, geb. 25. Mai 1846, vermählt seit 5. Juli 1866 mit dem Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg; Prinzessin Luise, geb. 18. März 1848, vermählt seit 21. März 1871 mit dem Marquis of Lorne, Sohn des Herzogs von Argyll; Prinz Arthur, Herzog von Connaught, geb. 1. Mai 1850, vermählt seit 13. März 1879 mit der Prinzessin Luise Margarete, Tochter des Prinzen Friedrich Karl von Preußen; Prinz Leopold (s. d. 12), Herzog von Albany, geb. 7. April 1853, vermählt 27. April 1882 mit der Prinzessin Helene von Waldeck, gest. 28. März 1884; Prinzessin Beatrix, geb. 14. April 1857, vermählt 23. Juli 1885 mit dem Prinzen Heinrich von Battenberg. Der Tod ihres geliebten Gemahls (14. Dez. 1861), der diese glückliche Ehe trennte, versetzte V. in die tiefste Trauer, der sie sich jahrelang fast ausschließlich hingab. Zur Erinnerung an ihren Gemahl schrieb sie: »Early life of the Prince Consort« (deutsch, Gotha 1867) und »Leaves from the journal of our life in the Highlands« (deutsch, Braunschw. 1868), dem sich »More leaves from the journal of a life in the Highlands«, 1862-82 (Lond. 1884; deutsch, Stuttg. 1884) anschlossen. Vgl. Mac Carthy, History of our own times (Lond. 1879-80, 4 Bde.); Ward, The reign of Queen V. (das. 1887, 2 Bde.); Greville, Journal of the reign of Queen V. (das. 1887, 2 Bde.); Barnett Smith, Life of Her majesty Queen V. (das. 1886).

2) V. Adelheid Marie Luise, deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, Princeß Royal von Großbritannien und Irland, Herzogin zu Sachsen, geb. 21. Nov. 1840, älteste Tochter des Prinzen Albert und der Königin Viktoria von Großbritannien, verlobte sich 1856 mit dem damaligen Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und ward 25. Jan. 1858 mit demselben vermählt; durch die Thronbesteigung ihres Schwiegervaters König Wilhelm I. ward sie 1861 Kronprinzessin. Vortrefflich erzogen und unterrichtet, begabt und thatkräftig, widmete sie sich außer den Sorgen für Haus und Familie der Pflege der Kunst, namentlich im Gewerbe, malte selbst und beförderte die Gründung des Kunstgewerbemuseums in Berlin. In politischen und kirchlichen Dingen huldigte sie freisinnigen Ansichten. Als ihr Gemahl 1887 erkrankte, begleitete sie ihn nach Italien, kehrte mit ihm von da, als Kaiser Wilhelm starb (9. März 1888) und Kaiser Friedrich III. den Thron bestieg, nach Charlottenburg zurück und stand ihm bis zu seinem Tod als treue Pflegerin zur Seite. Nachdem sie Witwe geworden (15. Juni 1888), nahm sie den Namen Kaiserin Friedrich an.

Viktorĭafälle des Sambesi, s. Mosiwatunja.

Viktorĭagelb, s. Kresol.

Viktorĭagrün, s. Chromhydroxyd.

Viktorĭakreuz, großbritann. Militärorden für Offiziere und Soldaten der untern Grade, 15. Febr. 1856 von der Königin Viktoria gestiftet. Die Dekoration besteht in einem Malteserkreuz von Bronze mit dem königlichen Wappen in der Mitte und der Inschrift: »For valour«, von den Landtruppen am roten, von den Seeleuten am blauen Band getragen. Der Orden, nur für Heldenthaten vor dem Feind bestimmt, ist mit einer Gehaltszulage verbunden.

Viktorĭaland, der südöstliche, zwischen 103 u. 110° westl. L. v. Gr. gelegene Teil einer zum arktischen Nordamerika gehörenden Insel, im S. durch die Deasestraße vom nordamerikanischen Kontinent, im O. durch die Viktoriastraße von King William-Land getrennt. Denselben Namen führt ein Küstenland im Südlichen Eismeer, das 1841 von Roß entdeckt wurde (s. Südpolarländer).

Viktorĭa-Lyceum, s. Frauenfrage, S. 625.

Viktorĭaorange, trinitrokresolsaures Ammoniak.

Viktorĭasteine, s. Steine, künstliche.

Viktorĭa-Stift, s. Frauenvereine, S. 629.

Viktorshöhe, s. Ramberg.

Viktualĭen (lat.), Nahrungsmittel, Eßwaren.

Viktualĭenportion, im deutschen Heer dienstliche Bezeichnung für die Nahrungsmittel, welche, außer Brot, dem Soldaten für einen Tag gewährt werden; in der Garnison erhält er die kleine, bei größern Übungen außerhalb die große V.

Vila, nach serbischem Volksglauben ein zauberhaftes Wesen, wohnt auf Bergen, liebt wie die Elfen Gesang und Tanz, erhebt sich dann auch in die Luft und schießt ihre tödlichen Pfeile (im Blitz wie die Elben) auf die Menschen; reitet auf einem Hirsch und zäumt ihn mit Schlangen (andre vom Gewitter hergenommene Bilder). Vgl. Krauß, Der Vilenglaube in Slawonien (im »Ausland« 1888, Nr. 48).

Világos (spr. vílagosch), Markt im ungar. Komitat Arad, mit den Ruinen des berühmten Bergschlosses Világosvár, (1881) 1931 Einw., 2 Schlössern, Weinbau, Kognakfabrik und Bezirksgericht. Hier streckte 13. Aug. 1849 General Görgei vor den Russen die Waffen.

Vilain XIIII (spr. wiläng katórs'), angesehene belg. Familie, deren Mitglieder 1758 von der Kaiserin Maria Theresia zu Vikomten erhoben wurden. Die Zahl XIIII. soll davon herrühren, daß der Stammvater der Familie, Namens Grand V., welcher 14 Jahre hindurch Mitglied der jährlich durch Wahl erneuerten städtischen Behörde gewesen war, bei Ludwigs XIV. Einzug in Gent sich von diesem die Erlaubnis ausbat, seinem Namen die Zahl XIIII. hinzufügen zu dürfen. Doch beruht sie auf einem vlämischen Wortspiel, das sich auf den ältesten Wappen der Familie V., XIIII (veertien) in einem Hopfenkranz, d. h. Verdien in Hoffnung (vläm. hop), befindet. Der namhafteste Sprößling des Geschlechts ist Charles Ghislaine Guillaume, Vikomte V., geb. 15. Mai 1803 zu Brüssel, studierte in Lüttich und ward nach der Losreißung Belgiens von den Niederlanden in den Kongreß gewählt, in dem er für eine erbliche Monarchie, aber mit demokratischen Einrichtungen, stimmte. Als Sekretär des Kongresses las er dem gewählten König Leopold die Verfassung auf dem Königsplatz zu Brüssel vor. 1831 wurde er Mitglied der legislativen Zweiten Kammer, dann Gouverneur von Flandern, 1832-39 Gesandter an verschiedenen italienischen Höfen, und 30. März 1855 bis 31. Okt. 1857 war er Minister des Auswärtigen, in welcher Eigenschaft er das Prinzip der Freiheit, verbunden mit dem des Rechts, unerschütterlich vertrat. Er starb 16. Nov. 1878 auf seinem Schloß Leuth bei Maeseyk. Vgl. Juste, Le vicomte Charles V. (Brüssel 1875).

Vilaine (spr. wilähn), Fluß im nordwestlichen Frankreich, entspringt auf den Hügeln von Juvigné im Departement Mayenne, tritt sehr bald in das Departement Ille-et-Vilaine über, fließt von Rennes an südlich, später südwestlich und fällt unterhalb La Roche-Bernard, im Departement Morbihan, in den Atlantischen Ozean; 220 km lang. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind: Ille, Oust und Isac. Er ist von Cesson an 144 km weit schiffbar und steht durch die beiden letztern Nebenflüsse mit dem Kanal von Nantes nach Brest in Verbindung.