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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Stumpf-Brentano - Süßwasserfauna
Hauptwerk »Tonpsychologie«, von dem bishernurder orste an neuen Ergebnissen experimentaler Untersuchung reichhaltige Band erschienen ist (das. 1883).
^Stumpf-Brentano, Karl Friedrich, Geschichtsforscher, geb. 13. Aug. 1829 zu Wien, wurde im Piaristenkonvikt in Totis bei Komorn erzogen, studierte die Rechte und Geschichte in Olmütz, ward Suvpleant am Gymnasium daselbst, widmete sich darauf von neuem geschichtlichen Studien in Wien und ward Amanuensis an der Universitätsbibliothek daselbst.
1854-5« hielt er sich in Berlin studienhalber auf und siedelte sodann nach Frankfurt über, wo Böhmer einen bestimmenden Einfluß auf den Gang seiner Studien ausübte und ihn für die Nrkundenforschung gewann. Nachdem er 1857 - 58 Professor der Geschichte an der Rechtsakademie in Pest gewesen und ausgedehnte Reisen unternommen hatte, wurde er 1861 zum Professor in Innsbruck ernannt und starb 12. Jan. 1882. Er war auf dem Gebiet der Nvkundenforschung eine Autorität, Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften und Akademien, auch der Zentraldirektion der »K0nuin6utN(?6i'iug.uik6«. Außer der Fortsetzung von Böhmers Kaisersregesten ist besonders sein unvollendetes Werk > Die Reichskanzler, vornehmlich des 10., 11. und 12. Jahrhunderts« (Innsbr.
^F>65-63, 3 Bde.; vom 1. Band erschien nur das 1. Heft) zu nennen.
Sture, Adelsgeschlecht in Schweden. Vgl. noch Blink, 8vHüte 5Ü880N 8. (Stockh. 1889, 2 Bde.).
*Styffe, Karl Gustav, schwed. Geschichtsforscher, geb. 28. März 1817 zu Latorp (Nerike), studierte 1835-42inUpsala,ward 1858 Bibliothekarin Upsala und trat 1882 in den Ruhestand. Von seinen Veröffentlichungen ist die bedeutendste: »LiäraA till 8kaulliiiavieiis 1ii8wli3.ui'ut1äuä^g.3<rl.iiiv« (Stockh. 1859 bis 1884, Bd. 1-5). Ferner gab er die Schriften Gustavs II. Adolf heraus (1861) und verfaßte eine Schilderung Skandinaviens während der Unionszeit (neue Aufl. 1880). Auch gibt er die Schriften Oxenstiernas heraus.
^Etypage (griech.), Erzeugung von Anästhesie durch
Kälte.
"Subleyras (spr. ssübläräs), Pierre, franz. Maler, geb. 1699 zu Ures, bildete sich bei Nivaltz in Toulouse und lebte seit 1728 in Rom, wo er28.Mai 1749 starb.
Seine Kirchen-u.Geschichtsbilder (im Louvre zu Paris, in Rom und in der Brera zu Mailand) sind in dem theatralischen Stil der akademischen Malerei gehalten.
*Süd-Arost, Distrikt in der britisch-ind.Präsidentschaft Madras, 12,621 <Mi(229QM.) groß mit li88i) 1,814,738 Einw. (94,8? Proz. Hindu, 2,56 Mohammedaner, 2,i8 Proz. Christen). Die 39,571 Christen sind hauptsächlich Katholiken (die erste Mission wurde 1640 errichtet), die Protestanten gehören der dänischen und der amerikanischen Mission an. Der im ganzen ebene, von mehreren schiffbaren Flüssen durchzogene Distrikt enthält viel anbauwürdiges, aber noch unbebautes Land. Hauptprodukte sind: Reis, Hirse, Indigo, Ölsaaten, Sorghum, Zuckerrohr, Tabak, Kokosnüsse. Salz wird unter der Aufsicht der Regierung gewonnen, Eisenerze sind reichlich vorhanden, werden aber nicht mehr gefördert. Hauptort ist Cuddalore.
Sussltefiion, s. Hy pnotismus (Bd. 17).
"Sulsolarböl, s. Asevtol (Bd. 17).
"Sully, James, englischer Philosoph. Schriftsteller, geb. 1842 zu Bridgewater in Somerset Mre, studierte in London und 1866-67 in Göttingen, war eine Zeitlang Examinator für Philosophie an den Universitäten Zu London und Cambridge und ist jetzt Professor der Pädagogik am Londoner College of
Preceptors. Neben zahlreichen Arbeiten in Zeitschriften veröffentlichte er: »sensation anä intuition« (1874, 2. Aufl. 1880); »?688imi8m: a Iu8!0!'? anäa oritioism« (1877); »Illusion, a, pL^clioloFical 8tuä?< (3. Aufl. 1887; deutsch in der »Internationalen wissenschaftlichen Bibliothek«, Leipz. 1884); Outlinks ol I)8.vcii0i0^« (6. Aufl. 1889); »^63.ok6r'8 kiUiäl)00k o'f i>8Mi0il^« (3. Aufl. 1890).
"Sulzbrunn, Bad, zu Sulzberg im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Kempten, gehörig, hat fünf kalte Jodquellen.
"«Vlllze, Emil, prot. Theolog, geb. 26. Febr. 1832 zu Kamenz, studierte in Leipzig, wo er sich dem Philosophen Chr. H. Weiße anschloß, wurde 1856 Diakonus zu Johanngeorgenstadt, 1857 Prediger in Osnabrück, 1872 Pastor an der Marienkirche in Chemnitz und 1876 Pastor an der Dreikönigskirche in Dresden, wo er eine unermüdliche praktische Thätigkeit für Organisation des kirchlichen Gemeindelebens entfaltete, der auch seine spätere litterarische Thätigkeit in der »Protestantischen Kirchenzeitung < vorzugsweise gewidmet war. Er schrieb: »Die Hauptpunkte der christlichen Glaubenslehre« (2. Aufl., Hannov. 1865); »Bibel und Bekenntnis« (Götting. 1863); »Dieevangelische Union« (das. 1869) u. a.
Sulzer, 2) Salomon, synagogaler Komponist, starb 18. Jan. 1890 in Wien.
"Süßwasserfauna, d. h. die Tierwelt des süßen Wassers im Gegensatz zur marinen Fauna und zur Fauna des Brackwassers. Die S. steht der marinen Fauna bedeutend nach, sowohl an Zahl der Individuen und Arten als an wissenschaftlicher Bedeutung, indem ihr ganze große Gruppen des Tierreichs, wie die Manteltiere und die Stachelhäuter, völlig fehlen, andre, wie die Hohltiere, nur in verschwindend kleinem Maß vertreten sind. Dafür sind der S. eigen die zahlreich im Süßwasser lebenden Amphibien und viele Insekten, von denen nur wenige marine Formen bekannt sind. Der systematischen Reihenfolge nach geordnet, finden wir folgende große Abteilungen des Tierreichs in der S. repräsentiert, wobei nur die ausschließlich im Wasser lebenden Tiere ins Auge gefaßt sind: sämtliche Amphibien während des Larvenstadiums; Fische, von denen viele wegen des trefflichen Fleisches eine bedeutende Rolle spielen; von den Weichtieren mehrere Arten aus den Klassen der Schnecken und der Muscheln, Moostierchen, viele Insekten und eine große Anzahl Insektenlarven, Spinnentiere, Krebstiere, Ringelwürmer, Rundwürmer, Rädertiere, Plattwürmer; von den Hohltieren nur einige wenige Gattungen der Hydroidpolypen und ein paar Quallen als gelegentliche Süßwasserbewohner sowie der Süßw'asserschwamm als einziger Vertreter der Schwämme; endlich viele Nrtiere. Den niedern Tieren der S., besonders den in abgeschlossenen Wasserbecken, Seen, Weihern, Tümpeln lebenden, wurde erst neuerdings nähere Aufmerksamkeit geschenkt. Hiernach läßt sich in den grötzern Seen wie im Meer eine dreifache Fauna unterscheiden: die aus Küstentieren bestehende Küstenfauna, die auf dem Boden des Seebeckens lebende Tiefenfauna und die der Mitte des Seebeckens zukommende freischwimmende pelagische Fauna. Bei den Vertretern dieser Gruppen finden wir ähnliche biologische und morphologische, mit dem Aufenthaltsort zusammenhängende Eigentümlichkeiten, wie wir sie von der marinen Fauna kennen, beispielsweise Rückbildung der Sehorgane bei Tiefentieren. Bemerkenswert ist die weite, nahezu kosmopolitische Verbreitung vieler Süßwassertier«.'; nicht nur, duft sich in völlig isoliert und hoch