Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

826
Wendt - Wernick
1870 während des deutsch-französischen Kriegs als Berichterstatter für diese Leitung nach Frankreich. Nach Beendigung des Kriegs trat er in die Redakt on der 'N.uenFreienPresse<inWien,gingI874nach Italien, lebte dann wieder zwei Jahre in Stuttgart und siedelte sich /676 dauernd in Blankenburg am Harz an. Er veröffentlichte: > Drei Treppen hoch. Bilderbuch eines alten Junggesellen^ (Berl. 1865); »Anna, Gräfin zu Stolberg-Wernigerode« (2. Aufl., Vieles. 1870)-.
(Verl. 187l,
neue Folge 1872); »Auferstanden! Eine Ostergeschichte« (2.Aufl., das. 1874); »Fröhliche Feste! Fünf Feiertagsgeschichten« (das. 1877); »Als Kcnser Wilhelm jung war; preußische Hof- und Herzensqe'chichten (das.'i879- 80, 2Boe.);' »Die Rose von Jericho < ^das. 1881); ferner »Kaiser Wilhelm, (öalle 1888); Aus dem Leben einer Verstorbenen, Bd. 1: »Karoline Bauer in ihren Briefen« (das. 1878), Bd. 2-4: »Nachgelassene Memoiren von Karoline Vauer< <dai. 1879-80). Die von W. herausgegebenen Bücher: Karoline Bauer. Aus meinem Bühnenleben« und »Komöoiantenfahrten^ wurden nach Mitteilungen der angeblichen Verfasserin von ihm selbst geschrieben. - Eine Schriftstellerin gleiches Namens, Meta W., geboren zu Leonroo in Mittelfranken, gestorben im August l889 in der Herrnhutergemeinde zu Ebersdorf, hat sich als Vorkämpferin für den Vegetarianismus bekannt gemacht; sie schrieb: Theophile«, Erzählung (2.Ausg., Halle 1876); »Gedichte (2.Aufl., Zürich 1883); »Geistergeschichten aus neuerer Zeit« <3.Aufl., Leipz. 1884); »Die vegetarische Lebensweise und die Vegetarier« (3. Aufl., Berl. 1889); -Deutsche Erzieherinnen und deren Wirkungskreis^ (2. Ausg., Leipz. 1881).
5 Wendt, 2) Hans Hinrich, protest. Theolog, geb. 18. Juni 1853 zu Hamburg, studierte in Leipzig, Göttingen und Tübingen, habilitierte sich 1877 in der theologischen Fakultät zu Göttingen, wurde !881 zum außerordentlichen Professor ernannt, 1883 als ordentlicher Professor nach Kiel und 1865 in gleicher Eigenschaft nach Heidelberg berufen. Er veröffentlichte: »Die Begriffe Fleisch und Geist im biblischen Sprachgebrauch (Gotha1878), Die christliche Lehre von der menschlichen Vollkommenheit« (Götting.
1882), »Die Lehre Jesu« (das. 1886, Bd. 1) und gab die 5.-7. Auflage von Meyers 'Kommentar zur Apostelgeschichte (1880 u. 1888) heraus.
"Werder, 4) Bernhard Franz Wilhelm von, preuß. General, geb.27. Febr. 1823 zu Potsdam, trat l.840 aus dem Kadettenkorps in das 1 Garderegiment, wurde 1852-57 als Adjutant verwendet, 1tt59 Major und Flügeladjutant des Königs, 186! Kommandeur des Gardejägerbataillons und 1866 Oberst und Kommandeur des Gardefüsilierregiments, an dessen Spitze er sich bei Königgrätz den Orden ponr !« mölke erwarb. 1869 zum Militärbevollmächtigten am russischen Hof ernannt, nahm er beim Kaiser Alexander 11. eine Vertrauensstellung ein und war das Organ der persönlichen Beziehungen zwischen dem preußischen und russischen Hos; auch nahm er im kaiserlichen Hauptquartier am Türkenkrieg 1877/78 teil.
1876 zum Generaladjutanten und 1881 zum General der Infanterie befördert, wurde er 1886 zum Gouverneur von Berlin ernannt.
Werkzeugmaschinen. Da die Bearbeitung außergewöhnlich großer unhandlicher Arbeitsstücke, wie sie z.B. bei eisernen Brücken, am Eiffelturm u. dgl., vorkommen, mit den gewöhnlichen W. sehr zeitraubend und unbequem wird, so konstruiert man neuerdings vielfach Spezm Unaschinen, welche, den einzelnen Fäl len angepaßt, sich höchst wertvoll erwiejett hab^l.
Zur Herstellung der Forth-Brücke ist beispielsweise dieses Prinzip vollständig durchgeführt. Die wich tigsten der hier zur Verwendung gelangten W. sind folgende. Eine Bohrmaschine'zum Bohren der Blechträger m:d Gurtungen, besteht aus zwei Bohr-Maschinen mit je vier auf Schienen laufenden Rädern, verbunden durch zwei Traversen, die eine Anzahl (3, vertikal gestellter Bohrer tragen. Die eine Maschine besitzt an ihrem untern Teil vier, die andre zwei horizontale Bohrer; außerdem ist jede Maschine aw der Rückseite mit zwei Radialbohrern versehen, die sich beliebig verstellen lassen. Die leicht transportable Ma schine, deren sämtliche Bohrer gleichzeitig durch Drahtseile und Kegelräder angetrieben werden, ist also im stände, mindestens 16 Löcher auf einmal zu bohren.
Eine Hobelmaschine zur Bearbeitung der Endstück V mit Einrichtung zum schnellen und sichern Einspaw nen und einem Stahl an einer pendelnden Stange, die an einem Support angebracht ist, der an dem Arbeitstisch hin und her geht. Eine ähnliche, zum Abstoßen der Plattenkanten mit zwei Supports an den Längsseiten und einem durch eine Leitspindel hin und her geführten Arbeits.isch. Eine aus zwei selb ständigen rechtwinkelig zu einander stehenden Hobel.
Maschinen gebildete Ma, chine, um gleichzeitig die Längs- und Querlanten der Platten zu hobeln. Eine hydraulische Nietmaschine zum Vernieten der Blechröhren, welche die Pfeiler ersetzen sollen. Zum Anbohren dieser Röhren dient eine Vereinigung von mehreren vollständigen, mit zwei Bohrern versehenen Bohrmaschinen, die auf zwei vertikalen, ringförmigen Gleitbahnen von solchem Durchmesser laufen, daß man die ganze Röhre horizontal einlegen kann. Das Biegen der schweren Stahlplatten, welchedie Wände der hohlen Pfeiler bilden, verrichtet eine hydraulische Presse mit vier Stempeln und den entsprechenden Formen unter einem Druck von etwa 1600 Ton.
Hydraulische Nietmaschinen von verschiedener Größe und besonderer Anordnung zu ihrer Einstellung :c. sind zahlreich vorhanden, doch so eingerichtet/daß ebenfalls ihre Hebung und Senkung mit Wasserdruck-Hebevorrichtungen stattfindet. Es ist ferner bemer tenswert, daß mau die W. immer mehr und mehr auch so konstruiert und ausführt, daß sie, zur Ver wendung im allgemeinen als insbesondere zu elm zelnen Arbeiten brauchbar, kleinern Werküätten zugängig werden, wo als Betnebötrast vielfach Elekirü zität gewählt wird.
"Wclnick, Fritz, Schriftsteller, geb. 13. Sept.1823 zu Elbing, erlernte in Liegnitz das Gewerbe seines Vaters, eines tzutmachers, arbeitete in Wien, Paris und Berlin und trat dann in die väterliche Hutfabrik ein, welcher er bis 1867 vorstand. Das Jahr 1848, die Beteiligung am politischen Leben seiner Vater? stadt, der Umgang mit Männern wie Kreyssig und Forckenbeck erweckten bei dem jungen Geschäftsmann alle Viloungsinteressen wieder, die er in der Jugend gewaltsam hatte nieoerlämpfen müssen. Er gab sich mit allem Eifer dem Selbststudium hin, beteiligte sich 1867 an der Redaktion der »Danziger Zeitung« und suchte durch umfassende Lektüre und große Reisen nach Italien, dem Orient, Warschau und Petersburg, nach den Vereinigten Staaten (zur Weltausstellung in Philadelphia) seine Bildung und Anschauungen zu erweitern. Die frischen Schilderungen, welche er auf und von diesen Reisen entwarf, und aus denen die Bücher: »Sommerfrischen (Danz. 1874), »Olympia, eine Ostersahrt in den Peloponnes« (Leipz. 1677), »Stäotebilocr« (das.1877-80, 5Bde.), ^teisevilder