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Beverungen - Bevölkerung
Befehl des Königs festgehalten, in ungünstiger Stellung bei Breslau (22.Nov.) die Schlacht an, die mit seiner Niederlage endigte. Am folgenden Morgen wurde er gefangen, anscheinend nicht gegen seinen Willen. Im Mai 1758 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, wurde B. Gouverneur von Stettin, wo er gegen die Schweden und Russen gute Dienste leistete. Wieder ins Feld berufen, erhielt er nach einem siegreichen Gefecht bei Reichenbach (7. Aug. 1762) abermals das Oberkommando in Schlesien bis zum Frieden von Hubertusburg. B. starb 2. Aug. 1781 zu Stettin.
Beverungen, Stadt im Kreis Hörter des preuß. Reg.-Bez. Minden, 12 km südlich von Hörter, an der Mündung der Bever in die hier schiffbare Weser und an den Linien Scherfelde-Holzminden und Ottbergen-Nordhausen (Station Lauenförde-B.) der Preuß. Staatsbahnen, Station der Weserdampfschiffahrt (Münden-Hameln), hat (1890) 1910 E., darunter 250 Evangelische und 113 Israeliten, Post, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Paderborn), kath. und evang. Kirche, Synagoge, Rektoratsschule, kath. und evang. Volksschule, Rathaus, Krankenhaus; mechan. Weberei, Fabrikation von Cigarren, Schuhwaren und Leder, zwei Sägewerke, Ziegelei, Korbflechterei. - B., unter Karl d. Gr. ein Haupthof (villa) und später Drostei des Hochstifts Paderborn, das 1330 eine Burg daselbst erbaute und die Stadt befestigte, erhielt 1447 Stadtrechte und wurde 1632 niedergebrannt. - Vgl. Giefers, Beiträge zur Geschichte der Stadt B. (Paderb. 1870).
Beverwijk (spr. -weik), Marktflecken in der niederländ. Provinz Nordholland, 11 km nördlich von Haarlem, an der Zweigbahn Haarlem-Uitgeest der holländ. Eisenbahngesellschaft, durch Dampfstraßenbahn mit dem Seebad Wijk-aan-Zee verbunden, hat 4114 E., viel Gartenbau und Parkanlagen. 3 km südlich Velsen, wo Bonifacius eine Zeit lang wirkte. B. besaß schon 1298 Stadtrechte und war im Mittelalter ein blühender Handelsplatz, verlor aber infolge der Versandung des Hafens später jede Bedeutung.
Bevölkerung, die Summe der in einem Staate oder in einem andern abgegrenzten Gebiete zu einer gegebenen Zeit lebenden Menschen. Das Wort hat eine mehr numerische Bedeutung, im Gegensatz zu Volk, das eine Gesamtheit von Menschen bedeutet, sofern sie durch Abstammung, Sprache oder gemeinsame staatliche Organisation innerlich verbunden ist. Die Größe und die wichtigern Eigentümlichkeiten der B. eines Landes und seiner einzelnen Teile zu ermitteln, ist Sache der Volkszählungen (s. d.). Für die hier in Betracht kommenden neuern Zählungen handelt es sich dabei um die Zahl derjenigen Personen, die am Zählungstermin an einem bestimmten Ort entweder thatsächlich anwesend (ortsanwesende B.) oder wohnhaft (Wohnbevölkerung) sind. Im erstern Falle werden die am Ort vorübergehend Anwesenden der B. zugerechnet, die vorübergehend Abwesenden dagegen nicht in dieselbe einbegriffen, während im zweiten Falle umgekehrt verfahren wird. Neuerdings bildet die Ermittelung der ortsanwesenden B. die Regel. Übrigens sind die Unterschiede in den beiderseitigen Ergebnissen nur für sehr kleine Bezirke von erheblicher Bedeutung. Neben der durch die periodischen Volkszählungen zu bewirkenden Feststellung der an einem gewissen Zeitpunkt gleichzeitig lebenden Personen (Stand der B.) ist auch die sog. Bewegung der B., wie sie durch Geburten, Sterbefälle und Wanderungen verursacht wird, Gegenstand der statist. Ermittelung (s. unten).
Die nächste und wichtigste Aufgabe der Zählung ist die Feststellung der Zahl der vorhandenen Individuen als solche. Diese Zahl wird als die absolute B. bezeichnet, im Gegensatz zu der relativen oder specifischen B., unter der das Verhältnis jener Zahl zu der Größe des betreffenden Gebietes zu verstehen ist. Dieses Verhältnis, auch Dichtigkeit der B. genannt, giebt also an, wie viele Menschen durchschnittlich auf der Flächeneinheit, z. B. auf 1 qkm des Gebietes vorhanden sind.
Die Angaben über die B. eines großen Teiles der Länder in den außereurop. Erdteilen sind, weil noch auf Schätzungen beruhend, unsicher. Man hat die B. der Erde folgendermaßen berechnet (vgl. Wagner-Supan, Die B. der Erde, Gotha 1891):
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Erdteile Fläche (in 1000 qkm) Einwohner in Tausenden Einwohner auf 1 qkm
Europa (ohne Island und Nowaja Semlja) 9 729 357 379 37
Asien 44 142 825 954 19
Afrika 29 207 163 953 5
Amerika 38 334 121 713 3
Australien u. Tasmanien 7 695 3 230 0,4
Polarländer 4 482 80 -
Oceanische Inseln 1 898 7 420 4
Sämtliche Erdteile etwa 135 490 1 479 729 11
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Die B. aller Länder, für die zuverlässige Nachrichten vorliegen, ist unter Angabe des Zählungsjahres in nachstehender Tabelle aufgeführt:
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Staaten Jahre Fläche (in 1000 qkm) Bevölkerung in Tausenden Bevölkerung auf 1 qkm
Deutsches Reich 1890 540 49 428 91
Belgien 1892 29 6 195 210
Dänemark 1890 38 2 172 57
Frankreich 1891 536 3 8095 71
England u. Wales 1891 150 29 001 192
Schottland 1891 78 4 025 51
Irland 1891 84 4 704 56
Italien 1892 286 30 535 107
Luxemburg 1890 2 211 83
Niederlande 1892 33 4 669 141
Österreich 1890 300 23 895 79
Ungarn 1890 325 17 463 54
Portugal (mit Azoren u. Madeira) 1881 92 4 708 51
Spanien 1887 504 17 559 35
Rußland (ohne Polen und Finland) 1891 4889 88 906 18
Polen 1890 127 8 900 70
Finland 1889 373 2 380 6
Schweden 1892 450 4 806 11
Norwegen 1891 325 1 999 6
Schweiz 1888 41 2 933 71
Griechenland 1889 65 2 187 34
Europ. Türkei 1890 168 5 600 32
Bulgarien und Ostrumelien 1893 96 3 309 33
Liechtenstein 1891 0,159 9 59
Montenegro -- 9 200 22
Serbien 1890 48 2 162 45
Rumänien 1885 131 5 038 39