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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Blbch; Blech

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Blbch. - Blech

temporains» (1856), «Rossini et son temps» (1862), «Meyerbeer et son temps» (1865), «Goethe et Beethoven» (1892). B. zeigte früher eine ausgesprochen konservative Gesinnung und kämpfte eifrig gegen Wagners Einfluß, den er später in seinen «Musiciens du passé, du présent et de l’avenir» (1880) vorurteilsfreier beurteilt. In «Mes études et mes souvenirs» (1885) errichtet er Alex. Dumas ein Denkmal der Freundschaft. B. starb 17. März 1888 in Paris.

Blbch., bei naturwissenschaftlichen Bezeichnungen Abkürzung für Joh. Friedr. Blumenbach (s. d.).

Blech bezeichnet im allgemeinen aus Metallen sowie aus Legierungen derselben durch Hämmern oder Walzen hergestellte plattenförmige Fabrikate, die im Verhältnis zu Länge und Breite sehr dünn sind. Nach dem Material unterscheidet man Gold-, Silber-, Eisen-, Kupfer-, Zinkblech u. s. w., nach der Verwendung Kessel-, Schloß-, Röhrenblech u. s. w. – Von allen Arten des B. wird das Eisenblech am meisten und in den verschiedensten Qualitäten, Größen und Stärken angewendet. Aus den stärksten Sorten des Eisenblechs (bis 150 mm Dicke) werden die Panzerplatten hergestellt; die mittlern (bis 18 mm Dicke) werden ihrer hauptsächlichsten Verwendung zufolge als Kesselblech bezeichnet; die dünnsten Sorten (bis 5 mm Dicke), Sturzblech oder Schwarzblech (nach der schwarzgrauen Farbe der durch das Glühen oxydierten Oberfläche so genannt), werden je nach der Verwendung Schloß-, Dach-, Rohren-, Rinnenblech u. s. w. genannt. Oxydrein gebeizte und luftdicht ausgeglühte Schwarzbleche werden dekapierte oder zunderfreie B. genannt; dieselben besitzen eine hellgraue oder stahlblaue innere Blechfläche und nur einen schmalen Glührand. Andererseits sucht man auf russ. Eisenwerken durch ein besonderes Arbeitsverfahren bei gewissen Blechsorten, den sog. Glanzblechen, die Oxydhaut möglichst haltbar zu machen und zu verstärken, um damit einen Schutz der Oberfläche vor schnellem Rosten zu gewinnen. Diese B. zeichnen sich durch einen eigentümlichen Fettglanz aus und sind ansehnlicher als gewöhnliche Schwarzbleche. Weißblech, verzinntes Eisenblech, wird, da es nicht leicht rostet, außer für verschiedenartige technische Zwecke in ausgedehntester Weise zu Küchengeräten verarbeitet. Die der Dicke nach abgestuften Hauptarten des Weißblechs führen im Handel die Namen Pontonblech, Kreuzblech, Vorder- oder Förderblech und Senklerblech; letzteres ist das dünnste. (S. auch Weißblechfabrikation. Über Wellblech s. d.) Stahlblech bildet ein wichtiges Material für die Herstellung der Dampfkessel, während es andererseits in verschiedenen Sorten zur Erzeugung von Uhrfedern, Stahlfedern, Stahldruckplatten u. s. w. dient. Die meiste Verwendung nächst dem Eisenblech findet seiner vorzüglichen Haltbarkeit wegen das Kupferblech, das daher gleichfalls in sehr verschiedenen Stärken (von 0,3 bis 15 mm dick) vorkommt. Dies wird besonders zu Brau- und Destillierapparaten, Kesselböden, Bedachungen, Schiffsbeschlägen, zu den Feuerbüchsen der Lokomotiven, zu Rinnen u. s. w. verarbeitet; die dünnsten Sorten, von 0,6 mm abwärts (Zündhütchenblech u. s. w.), werden des bequemern Transports wegen aufgerollt als Rollkupfer in den Handel gebracht; vergoldetes und versilbertes Kupferblech (plattiertes Kupferblech) findet in der Knopffabrikation Anwendung.

Aus Zink werden in neuerer Zeit zahlreiche Blechsorten (Zinkblech) hergestellt, die zu Dachdeckungen, Dekorationen für Bauwerke (Gesimse, Bekrönungen), Schiffsbeschlägen, Badewannen, Eimern, Regenfässern und andern Wassergefäßen, nach Mustern durchlöchert zu Jalousien u. s. w., Verwendung finden; die gewöhnlichsten Stärken sind hier 0,3‒5 mm. (Vernickeltes Zinkblech s. Nickelblech.) – Zinnblech dient in den stärkern Sorten zu Gefäßen für Färbereien und Apotheken sowie beim Notendruck; eine viel größere Bedeutung hat es jedoch in den durch Schlagen mit dem Hammer erzeugten äußerst dünnen Blättern, die Zinnfolie, Stanniol genannt, und zum Belegen der Spiegel, sowie verschiedener elektrischer Apparate, zur Anfertigung von Flaschenkapseln, als Einhüllungsmaterial für feine Seifen, Parfümerien, Thee, Schokolade u. s. w. benutzt werden, während aus den allerfeinsten Sorten das unechte Blattsilber (s. Blattgold) erzeugt wird. – Bleiblech wird in den stärksten Sorten zu chem. Apparaten (Kohlensäure-Entwicklungsgefäßen, Kammern der Schwefelsäurefabriken), zu Accumulatorenplatten, außerdem für Bauzwecke (als Isolierschicht), in den schwächsten Sorten (0,05 mm) als sog. Tabaksblei zur Umhüllung von Schnupftabak verwendet und aufgerollt als Rollblei in den Handel gebracht. Die gangbarsten Sorten der Bleibleche haben 1‒3 mm Stärke: doch werden auch solche von 8 mm Stärke gefertigt. Die Verwendung des Tabakbleies zum Verpacken von Schnupftabak kann, wegen der Giftigkeit des Bleies, leicht nachteilige Folgen für die Gesundheit der Schnupfer haben. Aus diesem Grunde wird verzinntes Tabaksblei hergestellt, indem man eine dicke Bleiplatte zwischen zwei dünnen Zinnplatten auswalzt, wobei sie sich durch den Druck vereinen. – Aus Bronzeblech werden sehr dauerhafte Schiffsbeschläge hergestellt. – Messing- und Tombakblech kommen ihrer außerordentlich mannigfaltigen Verwendung zufolge in sehr verschiedenen stärken (von 17 mm abwärts bis 1/90 mm) vor; die stärksten derselben werden in Tafelform als Tafelmessing und Tafeltombak, die minder starken umgebogen und flach zusammengelegt als Bugmessing (Bugtombak), die dünnsten aufgerollt als Rollmessing (Rolltombak) in den Handel gebracht. Aus dem feinsten Tombakblech wird unechtes Blattgold erzeugt; das dünnste Messingblech wird, da es infolge seiner Härte in bewegtem Zustande rauscht oder knittert, Rausch- oder Knittergold genannt. – Sehr dünnes Neusilberblech (Argentan-, Packfongblech) wird zu Rausch- oder Knittersilber sowie zu unechtem Blattsilber verarbeitet. – Britanniametallblech wird zu den Drehtrommeln von Gasuhren, außerdem öfters, vergoldet oder versilbert, zu allerlei zierlichen Gebrauchsgegenständen (Salzfässern, Leuchterfüßen u. s. w.) verwendet. – Gold- und Silberblech werden in den stärksten Sorten fast nur zu Münzen und Medaillen ausgeschnitten und geprägt, in geringen Stärken zu Schmuck- und Luxusgegenständen, in den geringsten Stärken als echtes Blattgold (s. d.) und Blattsilber zur Vergoldung oder Versilberung sowie zur Plattierung benutzt. – Das Platinblech kommt fast nur für die Zwecke chem. und pharmaceutischer Laboratorien in Betracht. In neuester Zeit findet auch Aluminiumblech vielfach Verwendung.

Die Fabrikation des B. richtet sich in ihrer besondern Ausführung nach der Art des verwendeten Materials. Insbesondere ist die Festigkeit