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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Caucus; Cauda; Caudāta; Caudebec; Caudebec; Caudebec; Caudīnische Pässe; Caudry; Cauer

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Caucus - Cauer

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Cauchy'

mathématiques» (Prag 1834-35), «Sur l'application du calcul des résudue à la solution des problèmes de physique mathématique» (Par. 1827), «Mémoire sur la dispersion de la lumière» (Prag 1836), «Exercices d'analyse et de physique mathématique» (4 Bde., 1840-47). Die Akademie hat 1882 mit der Veröffentlichung einer Gesamtausgabe in zwei Serien begonnen; die erste Serie von 11 Bänden soll nur die in den Schriften der Französischen Akademie enthaltenen Abhandlungen umfassen, die zweite Serie von 15 Bänden ist für die übrigen Arbeiten bestimmt. - Eine Biographie von Valson, «La vie et les travaux du baron C.» (2 Bde., Par. 1868), stellt mehr den eifrigen Katholiken als den Gelehrten dar.

Caucus (spr. kahköß) , ein Wort unsicherer Ableitung (vielleicht von Calkers , d. i. Kalfaterer ) wird in den Vereinigten Staaten von Amerika für polit. Versammlungen namentlich zu drei verschiedenen Zwecken gebraucht. Erstens bezeichnet es eine Zusammenkunft von Mitgliedern einer Partei einer gesetzgebenden Körperschaft, um über die Parteipolitik Beschluß zu fassen. Solche Zusammenkünfte finden besonders vor Beginn einer Legislaturperiode statt, und jedes Mitglied ist an die dort gefaßten Beschlüsse gebunden. Eine Folge des Caucussystems ist eine straffe Parteidisciplin und die Thatsache , daß ein Abfall von einer Partei zu einer andern fast unbekannt ist. Zweitens hießen C . lange Zeit, ehe die Vervollkommnung der Verkehrsmittel es ermöglichte , allgemeine von Delegierten aus allen Teilen des Landes besuchte Parteiversammlungen zu veranstalten, die von den derzeitigen Kongreßmitgliedern zur Ernennung eines Präsidentschaftskandidaten abgehaltenen Zusammenkünfte. Der letzte derartige C . fand 1824 statt. Der Kandidat war Crawford. Der Wahl eines Senators der Vereinigten Staaten durch eine Staatslegislatur geht noch jetzt ein C . jeder Partei voraus, und der Caucuskandidat der Majoritätspartei wird fast stets gewählt. Drittens dient C . zur Bezeichnung solcher Wahlmänner-Vorversammlungen einer Partei (sog. primary meetings ), in denen es sich darum handelt, lokale Kandidaturen aufzustellen und die Delegierten für die County-, Stadt- oder Staatsversammlungen zu bestimmen. Es sind dies nicht freie und offene Versammlungen , sondern sie werden sorgfältig vorher verabredet und sind oft auf eine kleine Zahl Auserwählter beschränkt. In Neuyork (Anmerkung des Editors: New York) wird nicht der vierte Teil der Wahlmänner zu den C . zugelassen , in andern Staaten sind alle, die regelmäßig mit einer Partei stimmen, berechtigt, im C . ihre Stimme abzugeben; aber kaum die Hälfte macht von dem Rechte Gebrauch. Durch dieses System erlangte der Tweed-Ring (s. Tweed ) die Herrschaft über die Stadt Neuyork. Das große Übel der C . ist , daß sie oft als einzige Kandidaten ungeeignete Personen aufstellen, über welche die Wähler sich schlüssig machen müssen; ihre Macht ist jedoch so groß, daß es für die Laufbahn eines Politikers gefährlich ist, dem Vorschlag des C . nicht zu folgen. - Vgl. F. W. Whitredge The C. System (Neuyork 1883); J. Bryce, American Commonwealth , Tl. 3 (Lond. und Neuyork 1888); G.W. Calkins, American C. System . (Neuyork 1884).

Cauda (lat.), Schwanz.

Caudāta , die geschwänzten Amphibien, s. Schwanzlurche.

Caudebec (spr. kod'béck) . 1) Caudebec-en-Caux (spr. ang koh) , Hauptort des Kantons C. ↔ (208.52 qkm, 15 Gemeinden, 10485 E.) im Arrondissement Yvetot des franz. Depart. Seine-Inserieure, am rechten Ufer der Seine, die hier einen Hafen bildet, an der Linie Barentin-C. (29 km) der Franz. Westbahn, hat (1891) 2309, als Gemeinde 2336 E., Post, Telegraph, eine der schönsten Pfarrkirchen der Normandie aus dem 15. Jahrh. mit meisterhaftem Portal und Glockenturm (101 m); Bleichen, Woll- und Baumwollfabriken, Küstenhandel mit Getreide, Holz und Kohlen. C., das alte Caledunum , früher Hauptstadt des fruchtbaren Ländchens Caur, zwischen Seine und dem Meere und befestigt , wurde 1419 von den Engländern, 1562 von den Hugenotten , 1592 von den Liguisten erobert. -

2) Caudebec-lès-Elbeuf (spr. läsellböff) , Stadt im Kanton Elbeuf, Arrondissement Rouen des franz. Depart. Seine-Inserieure, an der Lokalbahnlinie Dreux-Elbeuf, hat (1891) 10421, als Gemeinde 10434 E., bedeutende Wollspinnerei, Tuchfabrikation und Färberei.

Caudīnische Pässe (lat. Furculae Caudinae, d.i. caudinische Gabeln), Name zweier hoher, enger, bewaldeter Bergpässe bei der Stadt Caudium im alten Samnium, an der Grenze gegen Campanien und der Straße von Capua nach Benevent. Sie sind berühmt durch die Niederlage, welche die Römer im zweiten Samnitischen Kriege hier (südöstlich von Capua) erlitten. Von Calatia her hatten vier röm. Legionen unter den Konsuln Titus Veturius und Spurius Postumius 321 v. Chr. den westl. Paß überschritten und waren in ein geräumiges, aber von allen Seiten durch hohe Berge eingeschlossenes Thal, wahrscheinlich unfern vom heutigen Arpaja, herabgestiegen. Als sie den Paß, der gegen Osten aus dem Thal führt, überschreiten wollten, fanden sie ihn versperrt und von den Samnitern besetzt, desgleichen auch den Eingang, zu dem sie sich zurückwendeten. Als sie den Versuch machten, sich durchzuschlagen, erlitten sie eine Niederlage und mußten sich ergeben. Der samnit. Feldherr Gavius Pontius schloß nun mit den Konsuln einen Vertrag, wodurch das Heer freien Abzug erhielt, Rom aber verpflichtet wurde, das samnit. Gebiet zu räumen und den alten Bund mit Samnium unter gleichen Rechten für beide Teile zu erneuern. Für diesen Vertrag mußten die Konsuln mit allen höhern Offizieren sich eidlich verbindlich machen und 600 Geiseln stellen. Außerdem aber ward dem röm. Heere die Demütigung auferlegt, durch ein Joch zu ziehen. In Rom ward der Vertrag nicht genehmigt, und die Konsuln mit allen Offizieren, die mit ihnen ihr Eideswort verpfändet hatten, den Samnitern ausgeliefert, von diesen aber zurückgewiesen.

Caudry (spr. kodrih) , Stadt im Kanton Clary, Arrondissement Cambrai des franz. Depart. Nord, an der Linie Busigny-Somain der Franz. Nordbahn und den Lokalbahnlinien Cambrai-Catillon und C.-Le Catilet Gouy, hat (1891) 7954, als Gemeinde 8045 E., Post und Telegraph, Fabrikation von Zucker, Musselin, Tüll und Baumwollwaren; Wein- und Mehlhandel.

Cauer, Emil, Bildhauer, geb. 29. Nov. 1800 zu Dresden, bildete sich unter Rauch in Berlin und seit 1824 unter Haller in München, von wo er sich nach Bonn begab und Universitätszeichenlehrer wurde. 1829 ging er nach Dresden, wo ihm die Restauration der Antiken des Museums übertragen wurde. Seit 1832 war C. als Zeichenlehrer am Gymnasium zu Kreuznach thätig. Hier fertigte er seine

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 3.

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