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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cazalla de la Sierra - Ceanothus
nach dem 10. Aug. 1792 abermals. Jetzt machte er
den Feldzug gegen die Republik mit, flüchtete darauf
nach Italien, von da nach Spanien und England,
von wo er an der Expedition nach Toulon 1793 teil-
nahm. Unter dem Konsulat kehrte er nach Frank-
reich zurück. C. starb 24. Nov. 1805 zu Engalin in
der Gascogne. - Vgl. Chare, ^otic6 8ur Ia vi6 äs
l^., als Einleitung zu den "viscours 6t opiuioiiL
äs <ü.)' (Par. 1821); Aulard, I^Johu6uc6 pHi-Ie-
M6nta,ii6 p6uäa.iit 19> revolutiou fiHu^3.i36. ,1^63
0lÄt6U1'3 (16 I'Ä386mdl66 l)()N8titua,Ut6 (ebd. 1882).
Eazalla de la Slerra sspr. -allja), Bezirks-
stadt in der span. Provinz Sevilla (Andalusien),
am Südabbange der Sierra Morena, an der Eisen-
bahnlinie Merida-Sevilla, hat (1887) 8553 E.,
Post, Telegraph, röm. Altertümer, Weinbau, Silber-,
Kupfer-, Eisen- und ^chwefelgruben.
Cazaubon (spr.kasobong),Hauptort desKantons
C. (242,i9 c^km, 15 Gemeinden, 10262 E.) im Arron-
dissement Condom des franz. Depart. Gers, 47 km
westlich von Condom, 130 in hoch, an der Douze,
hat Post und Telegraph, (1891) 758, als Gemeinde
2591 E., Neste alter Befestigungen und Fabrikation
des als Armagnac bekannten Franzbranntweins. In
der Nähe (3 km) die Thermen von Varbotan (s. d.).
Eazembe, s. Kasembe.
Cazorla (Sierra de). 1)Gebirgszugimspan.
Andalusien, der Mons Argentarius der Römer,
erfüllt den nordöstl. Bogen des unweit entspringen-
den Guadalquivir, ist vier Monate mit Schnee be-
deckt, wasserreich und trägt herrliche Pinus, Eicken,
Eschen, Taxus und Iler. - 2) Bezirksstadt in der
span. Provinz Iaen, am zum Guadalquivir gehenden
Cerezuelo, in malerischer Lage, bat (1887) 6197 E.,
Post, Telegraph und zwei alte Schlüsser.
Cazot (spr. kasoh), Theodore Joseph Jules, franz.
Staatsmann, geb. 11. Febr. 1821 zu Alais, studierte
die Rechte in Paris und war dort Rechtsanwalt.
Als Anhänger der Republik protestierte er 1851
gegen den Staatsstreich und wurde in Montpellier
interniert. Seit 1859 war er Advokat in Nimes.
Nach dem 4. Sept. 1870 wurde C. Generalsekretär
des Ministeriums des Innern in Paris, dann in
Tours und Bordeaux, und im Juli 1871 in die Kam-
mer gewählt, wo er sich der Union i6pudIicHin6
anschloß. Seit 1875 lebenslängliches Mitglied des
Senats, wurde C. nacheinander in die Ministerien
Freycinet (1879), Ferrv (1880) und Gambetta
(1881) als Iustizminister berufen. Neben Constans
hat C. an der Ausführung der Dekrete gegen die
Kongregationen bedeutenden Anteil genommen.
Sein Portefeuille verlor er 1882, wurde 1883 Prä-
sident des obersten Gerichtshofs, mußte aber 1884
wegen Beteiligung an schwindelhaften Gründungen
seine Entlassung nehmen.
Cazotte (spr. kasött), Jacques, franz. Schrift-
steller, geb. 17. Okt. 1719 zu Dijon, studierte bci den
Jesuiten und kam als Marinebeamter nach West-
indien. Während eines Urlaubs in Frankreich wurde
er durch das für die Amme des 1751 geborenen
Herzogs von Burgund gedichtete Schlummerlied
""lout Hu I)6au milieu ä68 ^rä6ini68" berühmt;
weniger harmlos war sein vielgcsiingenes Lied
"^ommi'86, il taut oIiHuÜ'61- 16 lit". Nachdem er
seinen Abschied genommen, blieb er in Frankreich
und fand großen Beifall mit seinem parodistischen
Ritterroman "Ollivier" (2 Bde., 1763 u. o.) und dem
originellen Märchen "1.6 äiadw amonreux" (1772).
Von andern Dichtungen ist die Erzählung "1.6I^oi-ä
mprompw" (1771) zu erwähnen und seine als Fort-
etznng zu "Tausend und eine Nackt" geschriebenen
arab.'Märchen ("0adiu6t ä68 1668", 37.-40. Bd.).
Später war C., der als geistreicher Gesellschafter
sebr geschätzt wurde, seinem Hang zur Mystik und
Kabbala nachgebend, Mitglied der Martinistensekte.
Der Revolution stand er feindlich entgegen. In den
Septembertagen 1792 verhaftet und zum Tode ge-
führt, wurde er von seiner Tochter Elisabeth helden-
mütig verteidigt und mit ihr freigegeben, wenige
Tage später aber von neuem festgenommen und
25. Sept. hingerichtet. Seine "(Nnvi-63 compi6t63"
gab Bastien heraus (4 Bde., Par. 1816). Eine Aus-
wabl erschien 1847. "1^ i>i'oi)Ii6ti6 äs (^." ist eine
Schrift von Laharpe.
Cazuela (span.), Zuschauerplatz im span. Thea-
ter, nur für Frauen bestimmt.
<3.2., studentische Abkürzung für Korpsbursch
(s. Vurse), in der Mehrzahl 0L. 0V. geschrieben.
S 2., Abkürzung für (üomMuiou ol tli6 Oi'äsr
of tll6 NÄtii (engl., d. h. Mitglied des Vatb-Ordens).
odm, im Deutschen Reich amtliche Abkürzung
für Kubikmeter.
d. v., f. Konvent, 6. (I 0. und Korps.
(l. (3. v., Abkürzung für 0ou3tiwtio ci-imiiialis
lüai oliuH (s. (^rolina).
ooin, im Deutschen Reich amtliche Abkürzung
für Kubikzentimeter.
VÄ, chem. Zeichen für Kadmium.
(l"üur (ital. ut mÄ^^ioi-s; frz. ut-m^6ur; engl.
o ui^or), die erste der 12 harten Tonarten; ihre
Tonleiter besteht aus lauter ursprünglichen, d. h.
weder erhöhten noch erniedrigten Tönen, hat also
keine Vorzeichnung (s. Ton und Tonarten).
Os, chem. Zeichen für Cerium.
(3. H., Abkürzung für 0ivi1 ^u^in66r (engl.,
d. h. Civil-Ingenieur).
Cea, griech. Insel, s. Keos.
Ceadman, Ceadmon, s. Caedmon.
Eeän-Bermüdez, Juan Augustin, span. Kunst-
historiker, geb. 17. Sept. 1749 zu Gijon in Asturien,
lcbtc teils zu Sevilla, wo er 1779 eine Kunstschule
gründete, teils zu Madrid, wo er eine Stelle an
der Nationalbank erhielt; später wurde er Sekretär
im ind. Departement, nachdem cr vorher in Eevilla
das Generalarchiv für Indien geordnet hatte. Er
starb 3. Dez. 1829 zu Madrid. ^Unter seinen Wer-
ken sind hervorzuheben: "DiceionHi'io Ii^tui-ico ä6
108 M3.8 i1n3ti'L3 Plok680r63 ä6 1g>8 1)611^3 lirt63
611 ^3MÜH" (6 Bde., Madr. 1800), "^0ticiH8 ä6 I08
3.rliuit6cto8 )' !ii'^uit6ctuia. ä6 ^8paua" (4 Bde.,
ebd. 1829), "^l6M0iiH8 Mrg. I:i vita ä6i 0. N. äs
^0V6llÄN08" (ebd. 1814), "Dialog 301)1-6 61 Hrt6 (16
In. ^iutui'H" (sevilla 1819). Erst nach seinem Tode er-
schien das fürdie alte Geographie und die Archäologie
Spaniens wichtige Werk "3um3.rio ä6 Ig.8 HntiFU6-
(1u<l68 I'0IN^N>18 l^!6 Iia.^ 6n I^8i)Äliti" (Madr. 1832).
dsHuötli^s ^., Pflanzengattung aus der Fa-
milie der Nhamnaceen (s. d.), deren Arten, lauter
Eträucker, in Nordamerika (besonders Mexiko) und
Westindien wachsen. Mehrere Arten eignen sich wegcn
schöner Betäubung und hübscher Blumen zu Zier-
gewächsen. Am längsten bekannt und angebaut ist
6. am6i'ic3,un3 ^., Säckelblume, ein etwa Im
hoher Strauch mit eiförmigen, zugespitzten, dreiner-
vigen Blättern und weißen Blüten, welcher nebst sei-
nen Varietäten wie axni-6n8, ^ruoilii, ov3.tu8 u. a.
bei uns im Freien aushält. Seine Blätter werden ge-
trocknet in Carolina als Thee (Neujersey-Thee)
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.