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Cazalla de la Sierra -
Ceanothus
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Cazales'
nach dem 10. Aug. 1792 abermals. Jetzt machte er
den Feldzug gegen die Republik mit, flüchtete darauf
nach Italien, von da nach Spanien und England,
von wo er
an der Expedition nach Toulon 1793 teilnahm. Unter dem Konsulat kehrte er nach Frankreich zurück. C. starb 24. Nov. 1805 zu Engalin in
der Gascogne. — Vgl.
Chare,
Notice sur la vie de C.
., als Einleitung zu den «
Discours et opinions de C.
»
(Par. 1821); Aulard,
L'Eloquence parlementaire pendant la révolution française. Les orateurs de l'assemblée constituante
(ebd. 1882).
Cazalla de la Sĭerra
(spr. -allja)
, Bezirksstadt in der span. Provinz Sevilla (Andalusien),
am Südabhange der Sierra Morena, an der Eisenbahnlinie Merida-Sevilla, hat (1887) 8553 E.,
Post,
Telegraph, röm. Altertümer, Weinbau, Silber-,
Kupfer-, Eisen- und Schwefelgruben.
Cazaubon
(spr.kasobóng)
, Hauptort des Kantons
C. (242,
19
qkm, 15 Gemeinden, 10262 E.) im Arrondissement Condom des franz. Depart. Gers, 47 km
westlich von Condom, 130 in hoch, an der Douze,
hat Post und Telegraph,
(1891) 758, als Gemeinde
2591 E., Reste alter Befestigungen und Fabrikation
des als Armagnac bekannten Franzbranntweins. In
der Nähe (3 km) die Thermen von
Barbotan
(s. d.).
Cazorla
(
Sierra de
).
1)
Gebirgszug
im span.
Andalusien, der
Mons Argentarius
der Römer,
erfüllt den nordöstl. Bogen des unweit entspringenden Guadalquivir, ist vier Monate mit Schnee bedeckt, wasserreich und trägt herrliche Pinus, Eichen,
Eschen, Taxus und Iler. —
2)
Bezirksstadt
in der
span. Provinz Jaen, am zum Guadalquivir gehenden
Cerezuelo, in malerischer Lage, hat (1887) 6197 E.,
Post, Telegraph und zwei alte Schlösser.
Cazot (spr. kasoh), Théodore Joseph Jules, franz.
Staatsmann, geb. 11. Febr. 1821 zu Alais, studierte
die Rechte in Paris und war dort Rechtsanwalt.
Als Anhänger der Republik protestierte er 1851
gegen den Staatsstreich und wurde in Montpellier
interniert. Seit 1859 war er Advokat in Nimes.
Nach dem 4. Sept. 1870 wurde C. Generalsekretär
des Ministeriums des Innern in Paris, dann in
Tours und Bordeaux, und im Juli 1871 in die Kammer gewählt, wo er sich der
Union Républicaine
anschloß. Seit 1875 lebenslängliches Mitglied des
Senats, wurde C. nacheinander in die Ministerien
Freycinet (1879), Ferry (1880) und
Gambetta
(1881) als Justizminister berufen. Neben Constans
hat C. an der Ausführung der Dekrete gegen die
Kongregationen bedeutenden Anteil genommen.
Sein Portefeuille verlor er 1882, wurde 1883 Präsident des obersten Gerichtshofs, mußte aber 1884
wegen Beteiligung an schwindelhaften Gründungen
seine Entlassung nehmen.
Cazotte (spr. kasótt), Jacques, franz. Schriftsteller, geb. 17. Okt. 1719 zu Dijon, studierte bei den
Jesuiten und kam als Marinebeamter nach Westindien.
Während eines Urlaubs in Frankreich wurde
er durch das für die Amme des 1751 geborenen
Herzogs von Burgund gedichtete Schlummerlied
«Tout au bean milieu des Ardennes» berühmt;
weniger harmlos war sein vielgesungenes Lied
«Commise, il fant chauffer le lit». Nachdem er
seinen Abschied genommen, blieb er in
Frankreich und fand großen Beifall mit seinem parodistischen
Ritterroman «Ollivier» (2 Bde., 1763 u. o.) und dem
originellen Märchen «Le diable amoureux» (1772).
Von andern Dichtungen ist die Erzählung «Le Lord impromptu»
↔
(1771) zu erwähnen und seine als Fortetznng zu "Tausend und eine Nacht" geschriebenen
arab. Märchen («Cabinet des fées», 37.-40. Bd.).
Später war C., der als geistreicher Gesellschafter
sehr geschätzt wurde, seinem Hang zur Mystik und
Kabbala nachgebend, Mitglied der Martinistensekte.
Der Revolution stand er feindlich entgegen. In den
Septembertagen 1792 verhaftet und zum Tode geführt, wurde er von seiner Tochter Elisabeth heldenmütig verteidigt und
mit ihr freigegeben, wenige Tage später aber von neuem festgenommen und
25. Sept. hingerichtet. Seine «Œuvres complètes»
gab Bastien heraus (4 Bde., Par. 1816). Eine Auswahl erschien 1847. «La prophétie de C.» ist eine
Schrift von Laharpe.
Cazuēla (span.), Zuschauerplatz im span. Theater, nur für Frauen bestimmt.
C.B., studentische Abkürzung für Korpsbursch
(s. Burse), in der Mehrzahl CB. CB. geschrieben.
C. B., Abkürzung für Companion of the Order of the Bath (engl., d.h. Mitglied des Bath-Ordens).
cbm, im Deutschen Reich amtliche Abkürzung für Kubikmeter.
C. C., f. Konvent, G. C. C. und Korps.
C. C. C., Abkürzung für Constitutio criminalis Carolina (s. Carolina).
ccm, im Deutschen Reich amtliche Abkürzung für Kubikzentimeter.
Cd, chem. Zeichen für Kadmium.
C-dur (ital. ut maggiore; frz. ut-majeur; engl.
c major), die erste der 12 harten Tonarten; ihre
Tonleiter besteht aus lauter ursprünglichen, d. h.
weder erhöhten noch erniedrigten Tönen, hat also
keine Vorzeichnung (s. Ton und Tonarten).
Ce, chem. Zeichen für Cerium.
C. E., Abkürzung für Civil Engineer (engl., d. h. Civil-Ingenieur).
Cea, griech. Insel, s. Keos.
Ceān-Bermūdez, Juan Augustin, span. Kunsthistoriker, geb. 17. Sept. 1749 zu Gijon in Asturien,
lebte teils zu Sevilla, wo er 1779 eine Kunstschule
gründete, teils zu Madrid, wo er eine Stelle an
der Nationalbank erhielt; später wurde er Sekretär
im ind. Departement, nachdem er vorher in Sevilla
das Generalarchiv für Indien geordnet hatte. Er
starb 3. Dez. 1829 zu Madrid. Unter seinen Werken sind hervorzuheben: «Diccionario histórico de los mas ilustres profesores delas bellas artes en España» (6 Bde., Madr. 1800),
«Noticias de los arquitectos y arquitectura de España» (4 Bde., ebd. 1829),
«Memorias para la vita del G. M. de Jovellanos» (ebd. 1814),
«Diálogo sobre el arte de la pintura» (Sevilla 1819). Erst nach seinem Tode erschien das
für die alte Geographie und die Archäologie
Spaniens wichtige Werk «Sumario de las antiquedades romanas que hay en España» (Madr. 1832).
Ceanōthus, Pflanzengattung aus der Familie der Rhamnaceen (s. d.), deren Arten, lauter
Sträucher, in Nordamerika (besonders Mexiko) und
Westindien wachsen. Mehrere Arten eignen sich wegen
schöner Belaubung und hübscher Blumen zu Ziergewächsen. Am längsten bekannt und angebaut ist
C. americanus L., Säckelblume, ein etwa 1 m
hoher Strauch mit eiförmigen, zugespitzten, dreinervigen Blättern und weißen Blüten, welcher nebst seinen
Varietäten wie azureus, Arnoldi, ovatus u. a.
bei uns im Freien aushält. Seine Blätter werden getrocknet in Carolina als Thee (Neujersey-Thee)
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 16.
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