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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cedreleen - Celakovsky (Franz Ladislaus)
paarig gefiederten Blättern und traubig angeord-
neten, sehr kleinen, glockenförmigen, weißen Blüten.
Die Frucht ist eine fünffächerige, mehrsamige, bol-
zige Kapsel. Berühmt ist (ü. odoi-ata. ^., ein süd-
amerik. Baum, dessen aromatisch duftendes Holz so-
wohl zur Verfertigung der Piroguen (Indianer-
lähne) und anderer Fahrzeuge, als zu Möbeln be-
nutzt wird, weil es von Würmern verschont bleibt.
Am meisten gebraucht man es zur Herstellung von
Cigarrentisten. Ähnliche Verwendung findet das
Holz z.B. von 0. lo^na. Ho^b., 0. ^QZuütitolia
Gedreleen ((^^äi-eieas), Unterabteilung der
Familie der Meliaceen (s. d.).
Eedren, s. Cedernholzöl.
Cedrin, s. Cedronsamen.
Eedriret, Cörulignon, eine organische, in
den gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliche violette
Verbindung von der Zusammensetzung (^gH^Os,
die man bei der fabrikmäßigen Neinigung von rohem
Holzessig mittels chromsaurem Kalium erhält. Es
entsteht ferner aus dem im Vuchenholzteer enthal-
tenen Dimethylpyrogallol durch Oxydation. Das
C. löst sich in tonzentrierter Schwefelsäure mit korn-
blumenblauer Farbe. In chem. Hinsicht ist es als
ein chinonartiger Körper aufzufassen, der sich vom
Heraoryo'rphenyl, (^l^MI.)", ableitet. Durch
Neduttion kann man es in eine dem Hydrockinon
entsprechende farblose Verbindung, Hydro-
cörulignon, ^2^4(011)2(0^113)4, überführen.
(S. Cedrium.)
Cedrium nannte Plinius (16, 21) das aus der
Ceder ausschwitzende Harz. Andere Autoren beleg-
ten mit diesem Namen das Teerwasser, das schon
von den Ägyptern zum Einbalsamieren verwandt
worden zu sein scheint; hiervon abgeleitet ist von
Reichenbach der Name Cedriret (s. d.).
vsäro, s. Ceder.
Cedronsamen, die 3 -4 cm langen, länglich
eiförmigen, halbgewölbten Samenlappen von 3i-
mada. (^äi-ou ^4^i., einer südamerik. Simarubacee,
in ihrer Heimat als Heilmittel gegen Schlangenbiß
4Md Tollwut gebraucht, in Europa vereinzelt als
fteberwidriges Mittel angewandt. Wesentlicher Be-
standteil ist das Cedrin, eine intensiv bitter
schmeckende, wasserlösliche krystallinische Substanz.
Eedroöl, s. Citronenöl.
veürus, s. Ceder.
Oeäuis (frz., spr.ßeddühl; vom mittellat. ckäula),
Zettel, Handschrift, Schuldschein, im letztern Sinne
^n Frankreich nur noch für Pfandbriefe (0. ä'uu6
03.1886 d^p0t1i603.ii'6) üblich, dient auch in manchen
Ländern zur Bezeichnung von Empfangs- und
Hagerscheinen, so in Belgien, Holland und Ungarn.
Cefalü (spr. tsche-), Hauptort des Kreises C.
(59 309 E.) in der ital. Provinz Palermo, an der
Nordküste Siciliens, an der Linie Mcssina-Cerda
der Sieil. Eisenbahnen. C., unter der steilen Wand
eines 376 m hohen Vorgebirges, das die antike
Stadt trug, gelegen, ist Bischofssitz, hat (1881)
13227, als Gemeinde 14173 E., eine schöne von
Noger ll. begonnene Domkirche mit antiken Gäulen
und im Innern sehr wertvollen Mosaiken aus dem
12. Jahrh., Reste eines Normannenschlosses und
eines Kastells auf dem Kalkfelsen, ferner kleinen
Hafen, Schiffahrt und Sardellen fisch erei. - C., im
Altertum (^epi^ioeäuiin oder (^plig,lc"äiuin, trat
3W v. Chr. in ein Zreunvjchaftöbündnis mit Kar-
thago, wurde von Dionysius 1. erobert, 307 von
Agathokles unterworfen. Die Araber eroberten es
858. Die jetzige Stadt ist eine normann. Anlage.
Ccglie (spr. tschelje). 1) C. del Campo (das
alte ^klia oder (^lianum), Ort in der ital. Pro-
vinz und im Kreis Vari^ hat (1881) 2754 E., Neste
der berühmten Klöster ^ant' Angelo und San Ni-
cola und Gewinnung von Südfrüchten. - 2) C.
Messapica, Stadt im Kreis Vrindisi der ital.
Provinz Lecce, bat (1881) 14557 E. und bedeuten-
den Handel mit Nein, Früchten und Öl.
Ecibawolle, s. Zonidax.
Ovintni-b (frz., spr. hängtühr), Gürtel, Leib-
binde, Einfassung, Säulenring.
Osintnrs äs ?a.i-i8 (spr. ßängtühr de parih;
(>ii6!iiiii3 <1e l6l (16 0. ä. ?.), Pariser Gürtelbahnen
unter der Verwaltung eines Syndikats der franz.
Nord-, Ost-, West-, Organs- und Paris-Lyon-Mittei-
meerbahn. Die I^tite (.^intniO (1i,iv6 äioiw -
20 Ilin - und Ii.iv6 ^9.uc,1i6 - 12 icin -, letztere im
Eigentum derWestbahn) vermittelt, dem Umkreis der
Stadt folgend, nur den örtlichen Verkehr und den
Personenverkehr vonBabnhof zu Bahnhof, währcnd
die Oiauäk (^intur6 (einschließlich der vom Staate
gebauten 17,5 km langen Aotürzungslinie von
Villeneuve-St. Georges nach Massy, 140,71<m),
längs der außerhalb der Stadt belegenen Vesesti-
gungswerke laufend, dem sehr bedeutenden durch-
gehenden Verkehr dient.
peitsch (spr. tscheitsch; czech. O^ö), Markt in dcr
österr. Vezirkshauptmannschaft und dem Gerichts-
bezirk Göding in Mähren, hat (1890) 667 czech. E.,
Ansiedler aus der Franche Comtö, die jedoch durch-
aus slawisiert sind, eine Glasfabrik, große Brai.n-
kohlengruben, eine Mineralquelle und Badeanstalt.
Am naben Teich, dem "Ceitscher See", hält sich viel
Wildgeflügel auf.
<3si2.äon (frz., spr. ßeladöng), s. Seladon.
Eeladon vonderDonau, s.Greflinger, Georg.
Eelakovsky (spr. tsche-), Franz Ladislaus, czeck.
Dichter und Panslawist, geb. 7. März 1799 zu
Strakonitz, studierte auf dem Linzer Lyceum und
der Prager Universität. Seine ersten Dichtungen
waren die "Vermischten Gedichte" (1822); dann
folgten die "Slawischen Volkslieder" (3 Tle., 1822
-27), ferner verschiedene Übersetzungen. Berühmt
wurde er durch den "Widerhall russ. Lieder" (1829),
eine für die damalige Zeit musterhafte Nachah-
mung russ. Volkslieder. In ähnlicher Weise be-
handelte er später das czech. Volkslied im "Wider-
hall czech. Lieder" (1840). 1834 wurde er Redacteur
der amtlichen "Präger Zeitung" und gab daneden
die "Czechische Biene" heraus. 1835 wurde er Ad-
junkt der czech. Sprache an der Prager Universität,
verlor aber diesen Posten und die Nedacteurstelle
noch im selben Jahr wegen eines polenfreundlichen
Artikels. 1840 erschien seine Gedichtsammlung "Die
Centifolie". 1842 erhielt er die slaw. Professur in
Vreslau, 1849 dieselbe in Prag. Seine Thätigkeit
war seitdem rein philologisch, er veröffentliche meh-
rere slawistiscke Lcbroücher und gab eine Samm-
lung slaw. Sprichwörter heraus. Er starb 5. Aug.
1852 zu Prag. Nach seinem Tode erschienen seine
"Vorlesungen über vergleichende slaw. Grammatik"
(Prag 1853). Seine poet. Werke erschienen als
Band 8 der "Neuczechischen Bibliothek" (ebd. 1847),
eine neue Ausgabe in Köders "Volksowliotbek"
(2 Bde., 1871 - 76), der Briefwechsel mit seinen
Freunden in den "Ausgewählten Briefen" (Prag
1865; 2. Aufl. 1869), andere Briefe in der "Mu-
Artikel. die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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