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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Celakovsky (Ladislaw) - Celebes
seumszeitschrnt" 1871-72,1878 und in Zadcrackijs
"Slawischem Jahrbuch" (Kiew 1878). - Das Leben
L.s wurde beschrieben von I. Maly (Prag 1842)
und I. Hanuö (ebd. 1855).
Helakovsky (spr. tsche-), Ladislaw, Botaniker,
Sohn des vorigen, geb. 29. Nov. 1834 in Prag, stu-
dierte daselbst Naturwissenschaften und wurde 1860
Gustos der botan. Abteilung des Böhmischen Mu-
seums zu Prag. Er habilitierte sich 1860 als Docent
der Botanik am dortigen Polytechnikum, wurde 1871
außerord., 1880 ord. Professor der Botanik an der
Prager Universität und trat 1882 nach deren Teilung
iu eine deutsche und eine czech. Hochschule an letztere
über. Von seinen Schriften sind zu erwähnen: "Pro-
dromus der Flora von Böhmen" (4 Tle., Prag 1867
-81), "Vergleichende Darstellung der Placenten in
den Fruchtknoten der Phanerogamen" (ebd. 1876),
"Teratologische Beiträge zur Deutung des Staub-
gefäßes" (in Pringsheims "Jahrbücher für wissen-
schaftliche Botanik", 11. Bd., Lpz. 1877), "Über die
morpholog. Bedeutung der Samenknospen" (in der
"Flora", Regcnsb. 1874), "Zur Kritik der Ansichten
von der Fruchtschuppe der Abictineen" (Prag 1882),
"Die Gymnospermen" (ebd. 1890).
Helaköwitz (spr.tsche-; czech. (^lakovick), Stadt
im Gcrichtsbezirk Brandeis der österr. Bezirkshaupt-
mannschaft Karolinenthal in Böhmen, links von
d^-r Elbe, an der Linie Lissa-Prag der Osterr. Nord-
westbahn und den Zweiglinien C.-Vrandcis (8 kin)
und C.-Mochow (5 kin) der Böhm. Kommerzial-
dahnen, hat (1890) 1588, als Gemeinde 2041 czcch.E.
(etwa 130 Deutsche), Post, Telegraph, Brauerei, be-
deutende Korbfieckterci und hängt mit der an der Elbe
gelegenen alten Burg Celakow (176 m) zusammen.
Ec/äilo (spr. tsche-), Stadt im Kreis Avczzano
der ital. Provinz Aquila degli Abruzzi, an der Linie
CaslellamareAdriatico-Rom des Adriatischen Netzes,
hat (1881) 7262, als Gemeinde 8314 E., ein Kastell
mit scböner Aussicht. C. liegt am Nordrande des
ebemaliaen Lago di C. oder di Fucino, der als
1^g.cu8 ^licwuZ der Römer infolge seiner Abfluß-
losigkcit die Umgebung häusig mit Überschwem-
mungen heimsuchte. Unter Kaiser Claudius 44-54
n. Chr. wurde ein 5,64 km langer Abzugskanal,
zum Teil durch das Gestein des M. Salviano hin-
durch, nach dem 24 m tiefer liegenden Liris (Ga-
rigliano) angelegt, der aber auch nach Erneue-
rungsarbeiten unter Trajan und Hadrian wieder
versandete. Wiederherstellungsversuche unter Kaiser
Friedrich II. und unter den Bourboncn 1816, als
ein erneutes Ansteigen des Wasserspiegels die
umliegenden Ortschaften bedrohte, blieben erfolg-
los. 1852 unternahm Fürst Torlonia mit Hilfe
der Ingenieure Le Montricher und Vermont die
Trockenlegung des Beckens. Die erste Anlage
dauerte 10 Iadre und erforderte etwa 30 Mill.Frs.
Der neue Emissär, eine Erweiterung der noch sicht-
baren Neste des antiken Kanals, beginnt mit einer
Schleuse und hat bei 20 m Breite eine Länge von
6,3 ^m. Seit 1875 ist das Land (145 ykm) größ-
tenteils angebaut und besiedelt.
Celano (spr. tsche-), Thomas von, geistlicher
Dichter, zu C. geboren, war einer der ersten Jünger
des heil. Franciscus, 1221 Kustos der Minoriten-
konvcnte zu Mainz, Worms und Köln, kehrte 1230
nach Ilalicn zurück, schrieb hier im Auftrage von
P^pst Gregor IX. ein (nie gedrucktes) Leben des
heil. Franciscus und starb um 1255. Er ist höchst
wahrscheinlich der Dichter des "Vi68 ii-g.6" (s. d.);
Artikel, die man unter C vcrmißt, sind unter K aufzusuchen.
außerdem sollen noch von ihm herrühren: "^i-o^it
victor virtualig" und "3üuctitati5 uova 813113.".
Eeläno, eine der Harpyien (s. d.).
Celastraceen (Oela^i-äceae), Pflanzenfamilie
aus der Ordnung der Frangulinen (s. d.) mit
gegen 800 über den ganzen Erdkreis mit Ausnahme
der kältern Gegenden verbreiteten Arten: Bäume
und Sträucher mit meist ledcrartigen, immer ein-
fachen, manchmal gelappten BlüUnu, ^vn- bis
fünfzähligen Blüten, einem drei- bis fünffächerigen
Fruchtknoten und einem Grifsel. Die Frucht ist
eine Kapsel oder eine Beere, bisweilen eine Stein-
frucht. Einige Arten sind kletternd.
Vsi2.8ti-U8 1^., Pflanzengattung aus der Fa-
milie der Celastraceen (s. d.), besteht aus meist klet-
ternden Sträuchern, vorzugsweise in der tropischen
und subtropischen Zone beider Hemisphären, beson-
ders auf den Bergen Indiens, Chinas und Japans
und nur zum kleinsten Teile in der gemäßigten
Zone. Ihre stets weihen Blüten stehen in achsel-
ständigen Trauben, Trugdolden oder Rispen und
find meist klein. Die in Canada heimische 0. 8C5m-
ä6Q8 ^,., der Baumwürger, wird in Deutschland,
wo sie im Freien aushält, hin und wieder als Merk-
würdigkeit angebaut. In ihrem Vaterlande um-
schlingt und erstickt sie durch ibre zusammenschnü-
renden Umarmungen die dicksten Baumstämme.
Ihre Rinde wirkt brechenerregend. Die von lü. 86-
Q63ai6ll8i3 ^amk. (tropisches Afrika) schmeckt bitter-
zusammenziehend und wirtt purgierend.
Celaya, Stadt im merit. Staat Guanajuato am
Rio Grande de San Iago, westlich von Querctaro,
in 2000 m Höhe, Knotenpunkt zweier wichtiger Eisen-
bahnlinien, hat etwa 21000 E., darunter sehr viele
Indianer, eine schöne Kathedrale, 18 andere Kirchen
und Kloster, eine Plaza mayor mit Parkanlagen
und Fabrikation von Sattelzeug, Wollstoffen und
Scise. Eine warme Quelle ist zu einem schönen
Bade benutzt.
Celebes, der Größe nach die dritte der Großen
Sunda-Inseln im Malaiischen Archipel, den Nieder-
ländern gehörig, breitet sich, westlich durch die Straße
von Mangtassar von Vorneo, östlich durch die Moluk-
tenstrahe von den Molukkcn getrennt, nördlich von
der Celebes- und südlich von derFlores- undSundasee
bespült, zwischen 5° 45' südl. und 1° 45' nördl. Br.
sowie zwischen 118° 49' und 125° 5' östl. L. von
Greenwich aus und bedeckt mit den zugehörigen
kleinern Inseln 200132 hkm. Die Insel erhält da-
durch, daß an ihr, von einem fast quadratischen
Mittelstücke, nach N., NO., SO. und S. sehr be-
trächtliche Halbinseln auslaufen, von denen die
nördliche, 8-förmig gekrümmte die längste, zugleich
aber die schmalfte ist und in dem Nordkap endigt,
eine sehr eigentümliche, vierarmige Gestalt. Durch
die erwähnten Halbinseln werden drei große Baien,
die von Tomini oder Gorontalo, die von Tomori,
beide mit östlichem, sowie die von Vom mit südl.
Eingänge, gebildet. Die Küste ist sehr gegliedert,
und unweit derselben liegen allenthalben zahlreiche
größere und kleinere Inseln.
Bodengestaltung. C. wird in allen seinen Teilen
von Gebirgsketten durchzogen, die in dem Mittel-
stücke ausgebreitete Flächen in sich schließen, in den
Halbinseln aber, wo sie meistens einfach verlaufen,
zu beiden Seiten von drevlen Slrevien, teils völlig
ebenen, teils wellenförmigen Flachlandes eingefaßt
werden. Die Kerne dieser Ketten sind archäifch,
Granite und alte Schiefer. Einzelne Vergfpitzen