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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cork Harbour - Cormons
yaft; man gewinnt Weizen, meistens Hafer und!
Kartoffeln. Der Viehstand ist bedeutend; die Butter
geschätzt. Außerdem bestehen Brauerei, Brennerei
und Müblenbetrieb, nächstdem Gerberei, Leinen-
und Wollmanufaktur fowie Fischfang. Die Graf-
schaft sendet zwei Abgeordnete ins Parlament, die
Städte aber sechs, davon die Hauptstadt zwei,
Bandon, Kinsale, Mallow und Joughal je emen.
- 2) Hauptstadt der Grafschaft C., Municipal-
stadt, Parlamentsborough und Sitz eines kath. und
eines anglikan. Bischofs, die drittgrößte Stadt Ir-
lands, von anfehnlichen Höhen umgeben, am Knoten-
punkt von fünf Eisenbahnen, lag ursprünglich nur
auf einer Insel im Flusse Lee, 17,6 km oberhalb
seiner Mündung in das Astuarium, den sichern
HafenvonC. (Nork llardour), eine herrliche Bai,
5 km lang und 3,2 km breit, hatte 1831: 107507,
1881: 97526,1891: 75 345 E. Jetzt verbinden sechs
Brücken, darunter die 1882 gebaute Parnellbrücke,
die Inselstadt mit den höher gelegenen Vorstädten
des nördl. und südl. Ufers. Die neuern Straßen
sind breit und schön, die andern eng, düster und
schmutzig, die Häuser aus Stein erbaut und mit
Schiefer oder Stroh gedeckt. Auf der Infel befinden
sich der Gerichtshof, im korinth. Stile, das Zoll-
baus, die Börfe, die Handelskammer, am nördl.
Ufer die kath. St. Marien-Kathedrale, auf den
kleinen Inseln im Hafen ein Artilleriedepot und
Kaferne fowie ein Zuchthaus. Im füdl. Teile
befinden sich die anglikan. Kathedrale St. Finbars
in got. Stile, die meisten Vildungsanstalten, die
Kornbörse, das Irrenhaus und ein Park von 97 bk.
C. hat 7 Kirchen und 15 Bethäuser, 4 Mönchs- und
2 Nonnenklöster, 2 Krankenhäuser und andere Wohl-
thätigkeitsanstalten. Die wichtigsten Vildungsanstal-
ten sind Hu66n'8 ^0116^6 (seit 1849) in Verbindung
mit der Dubliner Universität, eine Arzneischule, die
1807 gestiftete Oork Institution mit Bibliothek,
Sternwarte, Museum und Kunstsammlung, eine
öffentliche Bibliothek, ein Handwerkerinstitut und
ein schönes Theater. In der Patrickstraße steht eine
eherne Statue von Pater Mathew. Die Industrie
erstreckt sich auf Brennerei und Brauerei, Fabrikation
von Handschuhen, Tabak und Kattun, Woll- und
Baumwollspinnerei. Bedeutender ist der Handel,
obgleich die Tiefenverhältnisse nur Schiffen bis zu
600 t den Zugang zu den Quais der Stadt gestatten,
und sich der Verkehr daher immer mehr nach Queens-
town (s. d.) an der Leemündung zieht. Die Einfuhr
(besonders Weizen, Mais, Gerste,dann Fische, Zucker,
Petroleum) wertete (1889) 1161279 Pfd. St.; die
Ausfuhr (Eisenwaren, Schießpulver, landwirtschaft-
liche Erzeugnisse) nur 11563 Pfd. St. Es bestehen
drei große Banken. - C. soll bereits im 6. Jahrh,
gegründet worden sein; vom 9. bis 11. Jahrh, war
die Stadt im Besitze der Dänen. 1170 landeten hier
die Engländer zur Eroberung Irlands. C. unter-
stützte unterHeinrick VII. den Prätendenten Warbeck.
Zur Zeit Elisabeths, wo die Stadt nur aus einer
Straße bestand, war sie Schauplatz blutiger Un-
ruhen. C. wollte Jakob I. nicht anerkennen, dagegen
unterstützte sie 1689 Jakob II. gegen Wilhelm III.
und wurde 1690 von Marlborough erobert. - Vgl.
Cusack, Hi8toi-7 oltbs Nt? anä ^ouuty olO. (Dublin
vork Nardonr (spr. harb'r), s. Cork. ^1875).
Corleone, Hauptstadt des Kreises C. (59309 E.)
in der ital. Provinz Palermo auf Sicilien, 43 km
im S. von Palermo, im NW. des Monte Cardellia
(1264 m), in 550 m Höhe, unweit des Velice und
Artikel, die man unter E vermi
an der Schmalspurlinie Palermo - C. (68 km) der
Westsicil. Eisenbahn, hat (1881) 15495, als Ge-
meinde 15686 E., eine 1840 restaurierte Kathedrale
und Ruinen zweier Kastelle oberhalb der Stadt. In
der Nähe auf dem Monte de' Cavalli Mauerreste des
alten Schera.
Corlißmaschine, eine mit Corlißsteuerung ver-
sehene Dampfmaschine (s. d.).
Corlitzsteuerung, eine von dem Amerikaner
George H. Corliß erfundene Hahnsteuerung für
die Dampfmaschine (s. d.).
Eorlu, Stadt, s. Tschorlu.
Cormaggiore (spr.-madschohre), Cormajeur
(spr. -maschohr), s. Courmayeur.
Eormenin (spr. korm'näng), Louis Marie de La-
haye, Vicomte de, franz. Publizist, geb. 6. Jan.
1788 zu Paris, studierte die Rechte, wurde 1810
Auditeur und 1814 Requetenmeister im Staatsrat.
Als Abgeordneter (1828) trat C. zum linken Cen-
trum und opponierte lebhaft der Regierung. Er
unterzeichnete 1830 die Adresse der 221, protestierte
aber nach den Iulitagen gegen die Dynastie Or-
lsans. 1831 begann er seine berühmten "I^6ttl68
8ur 1a liste civile", die, später in einem Bande
vereinigt, in 10 Jahren 25 Auflagen erlebten.
Unter dem Namen Timon veröffentlichte C. viele
polit. Flugschriften, die die öffentliche Meinung stark
beeinflußten und später gesammelt erschienen als
"?km7ibi6t8 äe limon" (Par. 1848; neue Ausg.
1870). 1848 wurde er von vier Departements in
die Nationalversammlung gewählt, wo er als Prä-
sident des Verfassungsausschusses beträchtlichen An-
teil an der Abfassung der republikanischen Konsti-
tution nahm, bis die im Komitee ausbrechenden
Konflikte ihn zum Austritt veranlaßten. Nach dem
2. Dez. 1851 trat C. in den reorganisierten Staats-
rat, wurde 1855 Mitglied der Akademie der mora-
lischen und polit. Wissenschaften und starb 6. Mai
1868 in Paris. Von seinen Schriften sind noch zu
erwähnen: "Hu68tioii3 ä6 äroit aämini^rktik"
(1822; 5. Aufl. als "vroit kämini^rktif", 2 Bde.,
Par. 1840), fein bedeutendstes Werk; "Nwä68 sur
168 orateulZ Mi-i6ui6iita,ii'68" (2Bde., 10. Aufl., ebd.
1839; später u. d. T. "1^6 1ivr6 ä68 oi-g.t6iir8",
18. Aufl., ebd. 1869; deutsch Lpz.1848), "Nntl6ti6U8
äs villaFs" (1.-8. Aufl., Par. 1847), die teilweise
schon 10 Jahre vorher als "OialoFiikL äs maitre
I'isri'kn erschienen waren und C. 1846 den Preis
Monthyon einbrachten; "1^6 äroit äs tonna^s eu
^iF6ri6" (ebd. 1860). Die "(Nuvr68" C.s erschienen
Paris 1869-70 in 3 Bänden.
Cormons, Stadt in der österr. Bezirkshaupt-
mannschaft Gradisca der Grafschaft Görz und
Gradisca, an der ital. Grenze und an der Linie
Triest-C. der Osterr. Südbahn, deren Fortsetzung in
Italien nach Venedig führt, am Fuße der Voralpen,
in einer der bestbebauten Gegenden am Nordrande
der Adria, hat (1890) 3695, als Gemeinde 5414
ital. E., Post, Telegraph, Bezirksgericht (11 Ge-
meinden, 17152 meist ital. E., darunter etwa 3770
Slowenen und 90 Deutsche), Acker- und Weinbau
sowie lebhaften Handel mit Möbeln, Wein, Seide
und Obst. - Die Burg auf dem nahen Berge
(275 m) befestigte der Langobarde Gilulf gegen die
Avaren; sie war Residenz von sieben Patriarchen
von Aquileja. Ihre Zerstörung erfolgte 1511 durch
die Venetianer. gu C. wurde 1866 der Waffenstill-
stand zwischen Österreich und Italien geschlossen, der
den Frieden zu Wien zur Folge hatte.
sind unter K auszusuchen. ZZ5