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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Corigliano Calabro; Corinth; Coriolano; Coriolanus; Corioli; Corisco; Coriscobai; Corium; Corja; Cork

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Corigliano Calabro – Cork

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Coriandrum'

aufrechtem, glattem, rundem Stengel, welcher an den Enden der Zweige drei- bis fünfstrahlige, zusammengesetzte Dolden ohne Haupthülle, aber mit dreiblätterigen Nebenhüllen, trägt. Die Blüten sind weiß, die Früchte kugelig, glatt. Die jungen Früchte besitzen einen Wanzengeruch, enthalten das ätherische Korianderöl und werden als Küchengewürz und zu arzneilichen Zwecken benutzt. Getrocknet haben sie einen angenehmen Geschmack.

Corigliano Calābro (spr. -iljahno), Stadt im Kreis Rossano der ital. Provinz Cosenza, 8 km vom Golf von Tarent, am Corigliano und an der Linie Metaponto-Reggio des Mittelmeernetzes, erhebt sich von einem dichten Olivenhain umgeben amphitheatralisch an den Bergen, hat (1881) 13272 E., ein Schloß, eine Wasserleitung und vorzügliche Manna von den Eschen der Umgegend.

Corinth, Hauptort des County Alcora im nordöstl. Winkel des nordamerik. Staates Mississippi, mit (1890) 2111 E., Eisenbahnknotenpunkt, war im Bürgerkriege ein strategisch wichtiger Ort, der stark befestigt war, von den Bundestruppen belagert und im Mai 1862 genommen wurde. Auch im Oktober fanden bei C. blutige Kämpfe statt.

Coriolāno, ursprünglich Lederer, eine aus Nürnberg stammende Familie, aus der der Formschneider Christoph Lederer den Namen C. annahm, als er sich um 1560 in Venedig niederließ. Er starb 1615 in Genua. Von seinen Arbeiten sind die Holzschnitte der Künstlerbildnisse in der zweiten Auflage von Vasaris Künstlerbiographien namentlich hervorzuheben. – Sein Enkel Giovanni Battista C., aus Bologna gebürtig, gest. daselbst 8. Jan. 1649, radierte und stach verschiedene Werke der Carracci und ihrer Schule, von denen die Dornenkrönung nach L. Carracci und die Madonna mit dem Rosenkranz nach Agostino Carracci besonders geschätzt sind. Nach denselben Meistern hat er auch mehreres in Holz geschnitten. – Bartolommeo C., der jüngere Bruder des vorigen, war zwischen 1627 und 1647 zu Bologna thätig. Er war einer der letzten und besten ital. Formschneider in der Helldunkelmanier, wurde in der Schule des Guido Reni gebildet und schnitt eine Reihe von Kompositionen dieses Meisters, meist auf drei Platten.

Coriolānus, der Beiname, den der röm. Patricier Gnäus Marcius nach den röm. Geschichtsbüchern für die 493 v.Chr. durch seine Tapferkeit herbeigeführte Eroberung Coriolis erhielt, eines wichtigen Waffenplatzes der Volsker. Als Hungersnot das Volk bedrückte, riet er im Senat dazu, die aus Sicilien angelangten Getreidevorräte den Plebejern vorzuenthalten, wenn sie sich nicht zur Abschaffung des erst 3 Jahre vorher errungenen Tribunats verständen. Die Tribunen luden ihn hierauf vor die plebejische Volksversammlung, die damals zuerst zum Gericht über einen Patricier zusammengerufen wurde. C. ward verurteilt und ging zu seinem Gastfreunde, dem Könige der Volsker, Attius Tullius, nach Antium ins Exil. Als nun anläßlich der Feier der Circensischen Spiele die Volsker mit Attius nach Rom strömten, warnte letzterer nach einer zwischen ihm und C. getroffenen Verabredung die Konsuln vor einem angeblichen Handstreiche der Volsker. Infolgedessen wurden die Volsker genötigt, vor Anbruch der Nacht Rom zu verlassen, und erklärten wegen dieser Beleidigung Rom den Krieg. C., neben Attius Tullius zum Feldherrn erwählt, eroberte 488 die röm. Kolonie Circeji, drang ↔ siegreich durch ganz Latium vor und lagerte sodann fünf Milien vor Rom bei den Cluilischen Gräben, von wo aus er die Äcker der Plebejer verwüsten ließ, während er die der Patricier schonte. Die Plebejer weigerten sich zu den Waffen zu greifen, da sie die Patricier im Einverständnis mit ihrem Standesgenossen wähnten; so sandte in der Bedrängnis der Senat fünf Konsulare an C., die ihm den Beschluß, daß seine Verbannung aufgehoben sei, überbrachten. Aber C. verlangte auch die Zurückgabe alles bis dahin den Volskern abgenommenen Landes und gewährte eine Frist von 33 Tagen. Am 31. Tage kamen zehn Konsulare zu ihm; doch C. gab nichts von seiner Forderung nach. Als am folgenden Tage auch die Priester ihn vergeblich angefleht hatten, stieg die Verzweiflung in Rom aufs äußerste. Da zogen am dritten Tage die edelsten Frauen, geführt von C.' greiser Mutter Veturia und seiner Gattin Volumnia, die seine beiden kleinen Söhne an der Hand hatte, in das Lager. Durch die Thränen seiner Mutter ward sein Trotz gebeugt. «Du hast zwischen dem Vaterlande und deinem Sohne gewählt; ich entsage der Rückkehr», sprach er zu ihr, und führte das volsk. Heer zurück. Die Erzählung, daß er hierauf sogleich von den erbitterten Volskern ermordet worden sei, und eine andere, daß er sich selbst den Tod gegeben habe, beruht auf einer spätern Umbildung der ältern Sage. Nach den ältern Quellen lebte er unter den Volskern noch lange und ist erst als Greis, oft über das Elend der Verbannung klagend, gestorben. Die Erzählung von C. ist ganz unhistorisch: sie widerspricht in vielen Punkten direkt feststehenden Thatsachen. Plutarch hat C.' Leben beschrieben; Shakespeare sein Schicksal in einer Tragödie behandelt. – Vgl. Mommsen, Die Erzählung von Gn. Marcius C. (im «Hermes», Bd. 4, Berl. 1869, und in den «Röm. Forschungen», Bd. 2, ebd. 1879).

Coriŏli, alte Stadt der Volsker in Latium, von G. Marcius zerstört, der daher Coriolanus (s. d.) genannt wurde, ist in der spätern Römerzeit gänzlich untergegangen. Es lag vermutlich beim heutigen Monte-Giove unweit von Ariccia.

Corisco, span. Insel im Busen von Guinea vor der Coriscobai, niedrig, nahezu eben und gut bewaldet, ist 14 qkm groß und wie die Festlandsküsten nur von Mbenganegern bewohnt. Die Coriscobai, südlich vom Kap S. Juan oder Ninje gelegen, erstreckt sich, durch eine kleine, etwa 20 km breite Halbinsel vom Ästuar des Gabun geschieden, 25 km weit ins Land hinein, wo der Muni und andere kleine Flüsse münden.

Coriscobai, s. Corisco.

Corĭum (lat.), Lederhaut, s. Haut und Lederfabrikation.

Corja, Zählmaß, s. Corge.

Cork. 1) Grafschaft in der irischen Provinz Munster, grenzt im O. an Waterford und Tipperary, im N. an Limerick, im W. an Kerry, im SW. und S. ans Meer, an welchem die etwa 324 km lange zersplitterte Küste zahlreiche sichere Häfen bildet, hat 7485,14 qkm und (1891) 438432 kath. E., gegen 854118 im J. 1841 und 492810 im J. 1881. Die Flüsse Blackwater, Lee und Bandon laufen einander parallel von W. gegen O. und teilen das Land in vier Streifen. Die Oberfläche ist hügelig; nur im N. des Blackwater und im östl. Teile kommen größere fruchtbare Ebenen vor. An der Westgrenze erreicht der Caherbarnagh 682 m, der Hungry-Hill 685 m und der Pinkeen 707 m. Der Anbau ist mangel-

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