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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Crawford and Balcarres - Crébillon (Claude Prosper Jolyot de)
stonerAthenäum),diekolossaleReiterstatueWashing-
tons vor dem Kapitol in Richmond in Virginien, die
Beethoven-Statue (inBoston), die Marmordüste von
Iosiah Quincy, die Statue von James Otis u. a.,
verschiedene mytholog. Gruppen und Scenen aus
der biblischen Geschichte. Sein größtes Werk aber
ist die Kolossalstatue der gerüsteten Freiheit für die
Kuppel des Nationalkapitols zu Washington.
Crawford and Balcarres (spr. krahf'rd cind
bällkars), Alexander William Crawsord Lindsay,
Gras von, engl. Schriftsteller, bis zum Tod seines
Vaters (1869) als Lord Lindsay bekannt, geb.
16. Okt. 1812, besuchte Eton und Cambridge, wo
er 1833 Nl^tEi- ol ^rt3 wurde, unternahm dann
die grohe Reise, als deren Frucht 1838 die "1.6t-
t6l8 Oll Nss) I>t, ^liom 3.llä t1i6 Hol)' I^allä" (2 Bde.)
erschienen, und widmete sich schriftstellerischer Thätig-
keit. So erschien 1840 "1^iv68 ol tue i^inäL^L",
ein ausführliches genealogisch-histor. Werk über seine
Familie (4 Bde.; Abdrücke 1849 u. 1858), 1841
"^ I6tt6l t0 a tliLllä Oll tll6 6viä6llC6 3.11(1 tusor^
of lÜQi-istiallit)')), 1846 "?i'0Ai'688i0ll d^ ^nta^o-
Qi8ui", 1847 "81l6tcu68 ok tQ6 Qi8t0r^ ok 0Qii3tiall
Hlt" (3 Bde.; neue Ausg., mit Notizen, 2 Bde.,
1885), 1861 "Lckpticiäm, a r6tr0Al688iv6M0V6in6llt
ill tQ60l0F^ 9.11(1 pliil0801)1i^'), 1862 "Oll tQ6 tQ60I^
ok tQ6 I^n^1i8ll Q6XHinLt6i''), 1870 tt()6culli6llicit^ ill
r6lHti0ll t0 t1i6 Ollurcll ol^llFi^nä", 1872 "Ntrn8-
cau ill8cii^ti0ll8 9na1)'86(1, ti-Hll8i3.t6ä and com-
ui6llwä upon", aus dem Nachlaß 1882 "11i 6 6^r1ä0lli
c)f Nar" (2 Bde.). 1874 rüstete C. auf eigene Kosten
eine Expedition nach Mauritius zur Beobachtung
des Durchgangs der Venus aus; 1876 versuchte er,
nachdem er schon 1838 privatim "?06w3 anä poeti-
cai tr3.Fiii6llt3" hatte drucken lassen, in "^.r^o, or t1i6
<1ii68t ok t1i6 l^oläkll ^16606", einem Epos in 10
Büchern, als Dichter Lorbeeren zu gewinnen. Wäh-
rend der letzten Lebensjahre war er mit umfassenden
Studien zu einer vergleichenden Geschichte der Reli-
gionen des Altertums beschäftigt, "1ll6 rsii^ion ok
Maii", die aber unvollendet blieb. C. sammelte zu
Haigh Hall bei Wigan mit großen Kosten eine um-
fängliche Bibliothek, die besonders reich an Inku-
nabeln und seltenen, meist orient. Manuskripten ist.
Er starb 13. Dez. 1880 in-Florenz, wurde aber in
der Familiengruft auf seinem Landsitze Dunecht bei
Aberdeen begraben. Großes Auffehen erregte die
Entwendung feiner balsamierten Leiche im Mai
1881, die erst im Juli 1882 im Walde von Duneckt
aufgefunden und von neuem beigesetzt wurde. Die
Ursache des Raubes ist unaufgeklärt.
Cralvfordsville (spr. krahf'rdswill), Hauptstadt
des County Montgomery im nordamerik. Staate
Indiana, am Sugar-Creek, südlich von La Fayette,
ist Eisenbahnknotenpunkt, Sitz des 1830 gegründeten
presbytcrianischen ^VadaZll-^oiioFs, hat (1890)
6089 E., Sägemühlen und Fabriten von Wagen.
Cralvfurd (spr. krahf'rd), John, eugl.Orienta-
list und Ethnolog, geb. 13. Aug. 1783 auf Islay,
einer der Hebriden, studierte in Edinburgh Medizin,
lebte 1803-8 als Militärarzt in den Norvwestpro-
vinzen Ostindiens, begab sich 1808 nach der Insel
Pinang und 1811-17 nach Java, worauf er nach
EnHland zurückkehrte. Zum zweitenmal begab er
sich 1821 nach Indien, besuchte Siam und Cochin-
china, wurde 1823 Statthalter von Singapur und
1826 Kommissionär in Pegu und Gesandter am
birman. Hofe, kehrte aber 1827 nach England zurück,
bier lebte er ganz feinen Studien, bis er 11. Mai
1868 in London starb. C.s Hauptwerk ist "Hi^or?
of t1i6 liiäwi ^i-ciiipei^o" (3 Bde., Edinb. 28W)'
außerdem fchrieb er: "^ournai ok all 6N0N88? to
t1i6 court ok^va" (Lond. 1829 u. ö.), "^ournNi ok an
6inda88)' to tü6 court8 of 8i3,m anä ^oellincliilla."
(2. Aufl., 2 Bde., ebd. 1830), "^i-Hniuiki'kllä äictit)-
iiHi-)' of t1i6 ^lala^ lallZiiH^k" (2 Bde., ebd. 1852),
"1)68ci'iptiv6 äictiollai-^ ol tiis Illäiau i8iallä8 3.llä
aä^cent coulltri^" (ebd. 1856); ferner Abhand-
lungen für das "^ournai ol tlis I^tlmo!. äociet^".
Eraycr, Gafpar de, niederländ. Maler, geb.
18. Nov. 1582 zu Antwerpen, bildete sich vorzugs-
wcife nach Rubens. Er ließ sich in Brüssel nieder
und malte daselbst den Statthalter, Kardinal Fer-
dinand von Österreich (jetzt im Pradomuseum zu
Madrid); 1664 ging er nach Gent, wo er bis an sei-
nen Tod (27. Jan. 1669) eine Menge von Kirchen-
bildern und Porträten ausführte. Seine bedeutend-
sten Gemälde sind: Verklärung der heil. Katharina
Mickaelskirche zu Gent), Krönung Maria (Mar-
tinskirche zu Amberg), Der wunderbare Fischzug,
Anbetung der Hirten (beide in der königl. Gemälde-
galerie zu Brüssel), Kreuzabnahme Cbristi (Amster-
dam, Gemäldegalerie), Enthauptung Johannes des
Täufers (1657; in der Kathedrale St.Bavo zu Gent),
Urteil Salomos (im dortigen Mufeum), Marter des
beil. Blasius (1668, sein letztes Werk; ebendaselbst).
Andere Arbeiten von ihm bewahrt das Museum in
Lille (Tobias und der Engel, Der wunderbare Fisch-
zug), in Nenncs (Auferwcckung des Lazarus, Kreuz-
aufrichtung), die Galerie von Cassel (Anbetung der
Hirten). Mt.
Crayon (frz., spr. krälöng), Bleistift oderFarben-
Crayonmanier, das von A. Senefelder er-
fundene und noch heute in der Lithographie (s. d.)
wichtige Verfahren, mit lithographischer Kreide auf
Stein zu zeiämen und durch Druck die Zeicknuna
zu vervielfältigen. Auch eine Art des Kupferstichs,
welche den Strich der Kreide oder des Rötels (Crayon)
nachahmt. Dieser Krcidezeichnungsstich (Crayon-
sti ch, frz. uiI.lliöi-6 äu ora^on) kam um die Mitte des
18. Jahrh, in Frankreich auf. (S. Kupferstechkunst.)
Erazla, Gcldgröße und Längenmaß im ehe-
maligen Großhcrzogtum Toscana. 1) Als Geld-
rechnungsstufe (bis gegen 1859) war die C. ^ Paolo
oder 2/12 toscan. Lira -- 5^ jetzigen deutfchen
Pfennigen; sie wurde in 5 Quattrini geteilt und
war durch ein Kupferstück sowie gleichzeitig durch
eine ganz geringhaltige Silberscheidemünze (mit
Silber nur angesottenes Kupfer) vertreten. 2) Als
Maß war (bis Ende Juni 1861) die C. ^12 des
Braccio oder der Elle --- 4,864 cm.
Cream (Cold), s. Cold Cream.
Creas (vom fpan. crea), Lederleinwand, Doppel-
leinwand, eine sehr feste und dichtgewebte Leinwand,
jetzt oft, obwohl uneigentlich, die Benennung der
aus gebleichtem Garn hergestellten böhm. und schles.
Leinwandsorten.
vi-sätor (lat.), Schöpfer.
Crcbillon (spr. -bijöng), Claude Prosper Iolyot
de, der Jüngere, franz. Schriftsteller, Sohn des
folgenden, geb. 14. Febr.1707 zu Paris, gest. 12.April
1777 daselbst, schrieb schlüpfrige Romane, wie
"I^6ttr68 ä6 1a N19.I-Hui86 *** au C0llit6 ä6 K**^"
(2 Bde., Par. 1732), "I.'eeuuioii's, 011 ^an2a'i et
^6aäHi-ll6" (1734), "1^68 6ZÄi-6iii6llt8 äu cwur 6t
äs 1'68prit" (Haag 1736), "1^6 80PQ3,, coute morai"
(2 Bde., 1745), sein bekanntestes Werk; "1.68 amoni-g
äe ^6oililli2ii1)) (Amsterd. 1746), "^.k! q,uel coiit6l>
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.