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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Crébillon (Prosper Jolyot de) - Credit
(1764), "I.6ttr68 Ht1i6iiioiiii68)) (4Bde.,1771)u.s.w.
Seine "(Luvi-68 complötLä" erschienen 1772 u. 1779
(7 Bde., Par.).
Crebillon (fpr. -bijöng), Prosper Iolyot de, der
Altere, franz. Trauerspieldichter, geb. 13. Jan. 1674
zu Dijon, kam, auf der Iesuitenfchule seiner Vater-
stadt erzogen, nach Paris, wo sein erstes Stück: "I^a
inort 668 6ulHM8 äs Li-uw8", keine Annahme fand;
erfolgreich war er aber mit "Iäoni6Q66" (1705),
"^tl-66 6t 11i)'68t6" (1707) und "1Ui3.äkmiät6 6t
^6Q0di6" (1711). Letztere Tragödie bezeichnet den
Höhepunkt seines,Schaffens und feiner Erfolge.
Weniger gefielen "Ni6eti-6" (1709), "Xorxeg" (1714),
"^miramiä" (1717) und "?^i-r1iu8" (1726). C. lebte
lange Zeit in Dürftigkeit, erhielt 1735 das Amt
eines Censors und 1745 eine Stelle bei der königl.
Bibliothek. Seit 1731 war er Mitglied der Aka-
demie und starb 17. Juni 1762. Zur Kränkung
Voltaires behandelte die Pompadour und der franz.
Hof C. als den größten tragischen Dichter seiner
Zeit, und Ludwig XV. lieh eine Prachtausgabe
seiner Werke veranstalten (2 Bde., Par. 1750). In
sein Alter fallen die Tragödien "(>HtiIing." (1749)
und "1^6 ^i'iuinvii-at" (1753), ein drittes Stück,
"OlOlli^LiI", blieb unvollendet. C< eiferte Corneille
nach und suchte vornehmlich durch Erregung von
Schrecken und Grausen zu wirken, daher sein Bei-
name "16 t6rridi6". Den Versen C.s machte man
oft ihre Inkorrektheit zum Vorwurs, doch waren sie
wirksam durch ihr Pathos und die Kraft deklamato-
rischen Ausdrucks. Seine Werke erschienen noch Par.
1812 (3 Bde.), ebd. 1818 und 1828 (2 Bde.).
vi-eoks (frz., spr. kräsch, "Krippe"), Säuglings-
bewabranstalt, s. Krippe.
Erecy-en Ponthieu (spr.kreßih angpongtwh),
Hauptort des Kantons C. <225,i8 <ikin, 23 Ge-
meinden, 10504 E.) im ArronoissementAobeville des
Depart. Somme, 19 km nördlich von Aodeville, hat
(1891) 1359, als Gemeinde 1614 E., Post, Tele-
graph, Schlossereien und Handel mit Garn, Getreide
und Hanf. - (5. ist geschichtlich bekannt durch den Sieg
der Engländer unter Eduard III. über die Franzosen
unter Philipp VI. (26. Aug. 1346). Nachdem Eduard
in der Normandie gelandet war und die Somme
überschritten hatte, lagerte das engl. Heer 25. Aug.
iln Walde von C. in starker Verteidigungsstellung in
drei Treffen, deren vorderstes der 1 (jährige Eduard,
Prinz von Wales (der schwarze Prinz), das zweite
Graf Arundel und das dritte der König befehligte.
Das Heer bestand aus 4000 Geharnischten und
30 000 Söldnern ausschließlich zu Fuß. Philipp VI.
führte 12000 Ritter und 60000 Söldner, darunter
auch deutsche Ritter und 6000 genuesische Bogen-
schützen, in drei Treffen, die der blinde König Iobann
von Böhmen, Graf Alencon und der König selbst
befehligten, heran. Der' Angriff erfolgte gegen
Abend und scheiterte an dem raschen Schießen der
engl. Bogenschützen, durch welches die vordern
Treffen der Franzosen in Verwirrung gerieten. Da
brach der Prinz von Wales aus der Wagenburg
bervor und entfchied die Schlacht; der Verlust der
Franzosen betrug 1600 Barone, 4000 Eoelknappen
und 22 000 Mann. Der Sieg hatte die Eroberung
von Calais zur Folge. Die Auwcudung von Geschütz
durch die Engländer ist nicht erwiesen. - Vgl. Sey-
mour de Constam, 1^ dawM6 ä6 0. (2. Aufl. 1846).
VrsÄ2.t ^ÄNKN3 A.PS112., "Das glaube der
Jude Apella", d. h. Das glaube wer mag (ich glaube
es nicht), Citat aus Horaz' "Satiren", I, 5,100.
Credo, Karl Siegmund Franz, Gynäkolog, geb.
23. Dez. 1819 zu Berlin, studierte feit 1838 zu Ber-
lin und Heidelberg Medizin, wurde 1843 Assistenz-
arzt bei der unter Buschs Leitung stehenden geburts-
hilflichen Klinik in Berlin, habilitierte sich 1850 als
Privatdocent für Geburtshilfe an der Universität
und wurde 1852 zum Direktor der Berliner Hedam-
menschule und zum dirigierenden Arzte der Gebär-
abteilung, bald darauf auch einer von ibm begrün-
deten gynäkologischen Abteilung der Charite ernannt.
Im Herbst 1856 folgte er einem Rufe als oro. Pro-
fessor der Geburtshilfe und Direktor der Entbin-
dungsanstalt und Hebammenfchule nach Leipzig.
1887 trat er in den Ruhestand und starb 14. März
1892 in Leipzig. C. bat sich als akademischer Lehrer
wie auch als Schriftsteller um die Geburtshilfe und
die Gynäkologie wcscntliche Verdienste erworben.
Er schrieb: "Klinische Vorträge über Geburtshilfe"
(2 Bde., Verl. 1853 - 54), "Dir Verhütung der
Augenentzündung der Neugeborenen" (ebd. 1884),
"Gesunde und kranke Wöchnerinnen" (Lpz. 1886).
Von 1853 bis 1869 redigierte er die von ihm in
Gemeinschaft mit Busch, von Nitgcn, von Sicbold,
Hecker, Martin herausgegebene "Monatsschrift für
Geburtskunde", von 1870 ab in Verbindung mit
Spiegelberg, später mit Gusserow, das "Archiv für
Gynäkologie". Das im Königreich Sachsen amtlich
eingeführte von Grenscr verfaßte "Lchrbuck der
Hebammenkunst" wurde in 1.-3. Aufl. (Lpz. 1875
-82) von C. und Winckel, in 4. und 5. Aufl. (ebd.
1886 u. 1892) von C. und Leopold neu bearbeitet.
Sein Sohn Benno C., geb. 1. ^ept. 1847 in Ber-
lin, erhielt feine meoiz. Ausbildung an den Univer-
sitäten Leipzig und Zürich, war drei Jahre Assistent
an der Leipziger chirurg. Klinik un^ praktiziert seit
1877 als Spccialarzt für Chirurgie in Dresden, wo
er sich eine PrivaMmik einrichtete. Von seinen zahl-
reichen Schriften sind am bekanntesten seine Arbeit
über die operative Entfernung der Milz sowie über
die operative Behandlung der Gallcnsteinkrankheiten.
(lrsüsutia. (mittellat.), Glaube; daher (^re-
(I6uti^i68 1itt6i'H6, Kredenzbrief, Krcdenz-
fch reiben, ein von der höchsten Obrigkeit einem
Unterthanen zu feiner Legitimation und Sicherheit
im In- und Auslande erteiltes Schreiben, auch soviel
wie Kreditiv (eines Gesandten^.
Eredi, Lorenzo di, ital. Maler, geb. 1459 zu
Florenz, gest. daselbst 12. Jan. 1537, irieb anfäng-
lich die Goldschmicdckunst, wandte sich aber dann
der Malerei zu und wurde ^Hüler des A. Ver-
rocchio, bei dem in derselben Zeit Leonardo und
Perugino lernten. Madonnenbilder und Heilige
Familien verstand er mit häusig etwas gesuchter
Anmut und Lieblichkeit in lichter Färbung geschickt
auszuführen. Zadlrciche Bilder von ihm besitzt die
Galerie der Uffizien zu Florenz, unter denen zwei
Rundbilder der das Kind anbetenden Madonna
hervorzuheben sind. Sein Hauptwert ist eine Ge-
burt Christi, in der Akademie von Florenz, welches
die Empfindungsweise des Perugino mit der freiern
Richtung der Florentiner verbindet. Im Louvre zu
Paris findet sich eine Verkündigung Maria; ferner
Madonnenbilder in Berlin, München, Karlsruhe.
Oröäit (lat., Mehrzahl Oeäimt), in der Buch-
haltung (s. d.) übliche Überschrift der rechten oder
Haben-Seite einer Rechnung (s. Conto), im Gegen-
satz zur linken oder Soll-Seite, welche man dann
mit v6l)^ (s. d.) oder I)ed"ut überschreibt. Ein
Conto für einen Betrag kreditieren heißt also
Artikel, die man unter C vermißt, find unter K aufzusuchen.