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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Credner (Karl Aug.) - Creizenach (Michael)
lich beigetragen. Seine "Elemente der Geologie"
(Lpz. 1872) erschienen 1891 in 7. Auflage.
Credner, Karl Aug., prot.Theolog, geb. 10. Jan.
1797 zu Waltershausen bei Gotha, studierte seit
Isis zu Jena und Breslau, habilitierte sich 1828 in
Jena, wurde daselbst 1830 außerord. Professor und
1832 ord. Professor zu Gießen, wo er 16. Juli 1857
starb. Von den Arbeiten C.s sind hervorzuheben:
"Der Prophet Ioel übersetzt und erklärt" (Halle
1831), "Beiträge zur Einleitung in die biblischen
Schriften" (2 Bde., ebd. 1832-38), "Einleitung in
das Neue Testament" (Bd. 1, ebd. 1836), "Das
Neue Testament nach Zweck, Ursprung und Inhalt"
(2 Bde., Gieß. 1841 - 47), "Zur Geschichte des
Kanons" (Halle 1847), "Geschichte des neutestament-
lichen Kanons" (hg. von Volkmar, Verl. 1860).
Der Ausbreitung des Iesuitismus in Hessen trat
C. mit Energie entgegen und wurde dadurch in einen
Broschürenkrieg verwickelt.
Vreüo (lat., "ich glaube"), das mit diesem Worte
beginnende Apostolische Symbolum (s. d.), dann
auch der dritte Teil der Musik bei der Messe (s. d.),
dessen Text dasselbe enthält.
<3reüo ynia. a.d8ÜrÄuln, "Ich glaube es, weil
es widersinnig ist", gebildet nach einer Stelle in
Tertullians Schrift: "über das Fleisch Christi" (5),
wo es beißt: "^t mortuuZ 68t Dei tilius; i>roi'8U8
ci-6<1idil6 63t, quia iii6ptum 68t" u. s. w. (Ilnd ge-
storben ist Gottes Sohn; es ist ganz glaubwürdig,
weil es ungereimt ist.)
Cree (spr. krih) oder Cnistenaur (Kinistinok),
ein zu den Algonkin (s. d.) gehöriger Indiancrstamm,
zwischen Hudsonbai und den Nocky-Mountains
wohnend. Sie selbst nennen sich Nebigaw-ot und
zerfallen in die beiden großen Familien Masku-
tew-iginiw-ok oder Paskwäw-iginiw-ok,
d. h. "Leute der Prairien", und Sakaw-iginiw-
ot, "Leute des Waldes". Die erstern haben sich in
die ehemals an Büffeln reichen Gebiete des nördl.
Quellflusses des Saskatschewan gezogen, die vor
ihnen dort ansässigen Schwarzfuß-Indianer nach
Süden drängend. Es ist ein stolzer kriegerischer
Stamm, der m Zelten und von der Büffeljagd lebte,
jetzt aber, infolge des Versckwindens der Büffel-
Herden, zum Teil zum Ackerbau sich hat bekehren
müssen. Die Sakaw-iginiw-ok leben in Banden von
drei bis vier Familien zerstreut in den Wäldern
der östl. und nördl. Teile des Gebietes. Ihre Be-
hausungen sind elende Nindenhütten. Ihren Unter-
halt finden sie in der Jagd auf allerhand Pelztiere.
- Die Sprache der C. ist im ganzen nordwestl. Ca-
nada weit verbreitet und wird namentlich auch von
den Halbblut-Indianern des Manitoba-Gebietes mit
Vorliebe gesprochen. Sie gehört zu den am besten
bekannten von den Algontinsprachen und der In-
dianersprachen überhaupt.-Vgl. Howsc^Fr^miiiHr
ok tk6 0. IkMFug^s (Lond. 1844), und namentlich
Lacombe, (?i-ammHii-6 ä6 la 1auFU6 ä68 Oig (Mont-
real 1874) und desselben Dictioiiii3,ir6 äs1a ikMAus
ä68 Oiä (ebd. 1874).
Creek (engl., spr. krihk), m Nordamerika Name
für kleine Flüsse und Bäche, die sich zu einem Haupt-
strome vereinigen; in Surinam Name der Kanäle.
Ereck (spr. krihk), der politisch bedeutendste unter
den Indianerstämmen der südl. Union. Sie wohn-
ten östlich von den Cboltaw (s. d.) in den heutigen
Staaten Alabama, Georgien und Florida. Den
Namen C. erhielten sie von den Engländern, weil ihr
Land von sehr vielen kleinen Bächen (engl. Or66k8)
durchschnitten war. Es ist dieser Name aber nur
eine Wiedergabe des einheimischen Namens Mas-
koki (Muskogec, Muscogulgee), unter welchem diese
Nation als ganze bekannt ist, und der ihnen, wie
es scheint, von dem Algonkinstamme der Shawnee
(Schawano) gegeben wurde. Sie zerfielen in zwei
Stämme, von denen die Maskoki die Hauptrolle
spielten; die südl. Abteilung bildeten die Seminolen,
die aber als Stammflüchtlinge galten. Die Maskoki
waren ein volksreicher Stamm, der sich durch mate-
rielle Kultur und durch eine feste polit. Organisation
auszeichnete. Ihre Städte zerfielen in rote, von
Kriegern bewohnte, und in weiße oder Friedensstädte,
die als neutral betrachtet wurden und, wie es scheint,
auch als Zufluchtsstätten für Verfolgte dienten. Die
verschiedenen Stämme der Maskokl bildeten einen
großen Bund, in den aber auch die Besiegten und
sich unterwerfenden fremden Nationen aufgenommen
wurden. Von den Weihen in einen Vernichtungs-
kampf verwickelt, der mit abwechselndem Glücke von
1813 bis 1821 dauerte, wurden sie endlich durch
mehrere Verträge gezwungen, ihr Land abzutreten,
und 14. Febr. 1833 wurden ihnen Wohnsitze im In-
dianerterritorium auf der Nordseite des Canadian-
flusses neben den Choktaw und Chickasaw angewiesen.
Dort leben sie jetzt als Ackerbauer und Viehzüchter
und haben eine geschriebene Repräsentativverfassung,
unter welcher auch ihr Häuptling gewählt wird. Nach
dem Bürgerkriege schätzte man ihre Zahl auf 14396
Seelen. Vermehrt haben sie sich seitdem nicht. Die
einzige Grammatik ihrer Sprache wurde 1860 von
Vuckner in Marion in Alabama herausgegeben. -
Vgl. Gatschet, ^ luiZration l6F6uä ol tiw Oeek
1iis1ikn8 (Philad. 1884 und St. Louis 1888).
Creektown (spr. krihktaun), s. Calabar.
Ereighton (spr. kreht'n), Mandell, engl. Ge-
schichtschreiber, geb. 5. Juli 1843 zu Carlisle, wurde
in Durham und Oxford gebildet, erhielt mehrere
kirchliche Grade, wurde 1884 Professor der Kircken-
geschichte in Cambridge und 1885 zugleich Kanonikus
an der Kathedrale zu Worcester, 1891 Bischof von
Peterborough. Er schrieb: "?rim68 ol Iloman
1ii8tor^n (Lond. 1875), "^Ii6 3^6 ok Nlixadktli"
(1876), "11i6 1il6 ok 8imoQ äs Montkort" (1877),
"?rim63 ok ^uFii3d k^toi^" (1877), "lüaräing.1
^Voi867" (1888). Sein Hauptwerk ist eine große
"IIi8torx ok tli6 ?ap5lC7 äuriuF t1i6 perioä ok tii6
I^fnrmlltiou" (seit 1882, bisher 4 Bde.). Er gab
1886-91 die "UuFli8ii lli^orical N6vi6^" heraus.
Ereil (spr. krej), Hauptstadt des Kantons C.
(180,03 ykm, 19 Gemeinden, 32 379 E.) im Arron-
dissement Senlis des franz. Depart. Oise, an der
Oisc und an den Linien Paris-Compiegne, Paris-
Ermont-C. (68km), C.-Beauvais-Gournay (117 km)
und Paris-Boulougne-Calais der Franz. Nordbahn,
eine der verkehrsreichsten Stationen der Nordbahn
(75-80 Personenzüge und ebensoviel Güterzüge
täglich), hat (1891) 8129, als Gemeinde 8183 E.,
Post, Telegraph, eine seltsame got. Kirche mit mas-
sigem Glockenturme (14. und 15. Jahrh.) auf einer
Oise-Insel, wo sich in dem von König Karl V. er-
bauten Schlosse gewöhnlich der wahnsinnige Karl VI.
aufhielt, die Ruinen der alten Kollegiatkirche St.Evre-
mont aus dem 12. Jahrh.; Steinbrücke, eine bedeu-
tende Fayencefabrit (jährlich für 1 Mill. Frs. Ware),
Glas- und Kefselfabriken. - C. (O6äu1ium) bestand
schon unter Dagobert I.
Ereizenach, Michael, jüd.Gelehrter, geb.16. Mai
1789 in Mainz, war als Rabbiner bemüht, das jüd.
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.